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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hakte Simon nach.
    »Ist mir neu, daß die auf Gift umgestiegen sind.«
    »Wie geht's Ihren Füßen?«
    »Tauen langsam auf. Wie steht's mit Ihren?«
    »Die Navy gibt Stiefel für schlechtes Wetter aus. Meine sind trocken und mollig warm.«
    »Ein Hurra allen aufmerksamen Admirälen«, murmelte Pitt mit verzerrtem Lächeln.
    »Ich behaupte, einer der drei Überlebenden muß die Drecksarbeit erledigt haben.«
    Pitt schüttelte den Kopf. »Wenn es tatsächlich Gift war, dann wurde es wahrscheinlich in der Küche des Serviceunternehmens ins Essen gemischt, bevor es an Bord des Flugzeugs geladen wurde.«
    »Der Chefsteward oder eine Stewardeß könnte das in der Kombüse bewerkstelligt haben.«
    »Gleichzeitig fünfzig Essen zu vergiften, ohne entdeckt zu werden, scheint mir zu schwierig.«
    »Wie wär's dann mit den Getränken?« hakte Simon erneut nach.
    »Sie sind wirklich starrköpfig.«
    »Wir können doch Vermutungen anstellen, bis wir abgelöst werden, oder?«
    Pitt betastete seine Socken. Sie waren noch sehr feucht. »Okay, Getränke wären eine Möglichkeit, besonders Kaffee und Tee.«
    Simon schien damit zufrieden, daß eine seiner Theorien akzeptiert wurde. »Okay, Sie Schlauberger, wer von den drei Überlebenden wäre dann für Sie der Hauptverdächtige?«
    »Keiner der drei.«
    »Wollen Sie damit sagen, der Verbrecher schluckte ganz bewußt Gift und beging damit Selbstmord?«
    »Nein, was ich damit sagen will: Es war der vierte Überlebende.«
    »Ich habe nur drei gezählt.«
    »Nachdem das Flugzeug abgestürzt war. Vorher waren es vier.«
    »Sie denken doch nicht an den kleinen Mexikaner im Sitz des Copiloten?«
    »Doch, genau das tue ich.«
    Simon warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Und welche brillante Logik veranlaßt Sie zu diesem Schluß?«
    »Elementar«, gab Pitt mit durchtriebenem Lächeln zurück. »In der Kriminalliteratur ist traditionell derjenige der Mörder, der am wenigsten verdächtigt wird.«

11
    W er hat denn dieses Mistblatt ausgeteilt?«
    Unterstaatssekretär Julius Schiller verzog gutgelaunt das Gesicht, während er seine Karten musterte. Er kaute auf einer Zigarre herum, die er nicht angezündet hatte, schaute auf und blinzelte über sein Blatt. Seine intelligenten blauen Augen huschten von einem Spieler zum anderen.
    Vier Männer saßen ihm am Pokertisch gegenüber. Keiner rauchte, und Schiller hatte seine Zigarre aus Rücksicht nicht angesteckt. Ein kleiner Stapel Zedernholz brannte knackend in dem uralten Marineofen und nahm der frühen Herbstkälte das Unbehagen. Gleichzeitig sorgte das prasselnde Zedernholz im teakverkleideten Speisesalon von Schillers Yacht für einen angenehmen Geruch. Der wunderschön proportionierte 35-Meter-Motorsegler lag im Potomac River vertäut, in der Nähe von South Island, genau gegenüber von Alexandria, Virginia.
    Alexei Korolenko, der stellvertretende Botschafter der UdSSR, war rundlich und untersetzt und stellte das joviale Lächeln zur Schau, das in der Washingtoner Gesellschaft bereits zu seinem Markenzeichen geworden war.
    »Schade, daß wir nicht in Moskau spielen«, bemerkte er mit belustigtem Unterton. »Ich kenne da ein nettes Plätzchen in Sibirien, wohin wir den Kartengeber schicken könnten.«
    »Würde ich sehr begrüßen«, knurrte Schiller. Er sah zu dem Mann hinüber, der die Karten ausgeteilt hatte. »Das nächste Mal, Dale, mischen Sie sie vorher.«
    »Wenn euer Blatt so mies ist«, grollte Dale Nichols, der Berater des Präsidenten, »weshalb steigt ihr dann nicht einfach aus?«
    Senator George Pitt, Leiter des Senatsausschusses für Auswärtige Beziehungen, stand auf und zog das Sportjackett aus. Er hängte es über die Stuhllehne und wandte sich dann an Jurij Wihuskij.
    »Ich weiß gar nicht, worüber diese Kerle sich andauernd beklagen. Wir beide müssen erst einmal den Pott gewinnen.«
    Der Amerikaexperte des russischen Botschafters nickte. »Ich habe nicht einmal in den fünf Jahren, seit wir zusammen spielen, ein gutes Blatt gehabt.«
    Das Pokerspiel am Donnerstagabend auf Schillers Boot fand tatsächlich bereits seit 1986 statt und ging weit über ein simples Kartenspiel hinaus, das zwischen Freunden stattfand, die sich einmal in der Woche entspannen wollten. Sein eigentlicher Zweck bestand darin, daß es einen kleinen Riß in der Wand, die die Supermächte trennt, bilden sollte. Allein, ohne offizielle Terminplanung und ohne Beteiligung der Medien konnte man informell Ansichten austauschen und dabei Bürokratismus und

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