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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einem amerikanischen Schiff.«
    »Können Sie das beweisen?«
    »Tut mir leid, den Führerschein habe ich zu Hause vergessen.« Das Ganze nahm allmählich lächerliche Züge an. Er versuchte eine andere Masche, lehnte sich an den Türrahmen und verschränkte lässig die Arme. »Bitte, beruhigen Sie sich«, bat er sie sanft. »Ich möchte Ihnen wirklich nur helfen.«
    Die Stewardeß schien sich einen Moment lang zu entspannen. Ihre Augen wurden weich, und die Mundwinkel zogen sich zu einem Lächeln nach oben. Dann kam plötzlich die Angst zurück, und sie fing hysterisch an zu schluchzen.
    »Sie sind alle tot. Ermordet!«
    »Ja, das weiß ich«, antwortete Pitt mit sanfter Stimme. Er streckte die Hand aus. »Kommen Sie, ich bringe Sie ins Warme, damit der Schiffsarzt sich Ihre Verletzungen ansehen kann.«
    Pitts Gesicht lag wegen des blendenden Lichts der Flutlichtscheinwerfer, die im weiter vorne liegenden Teil der Kabine aufgestellt waren, im Schatten, und die stärkere der beiden Frauen konnte seine Augen nicht sehen. »Sie könnten einer der Terroristen sein, die all dies hier angerichtet haben«, stellte sie in beherrschtem Ton fest. »Weshalb sollten wir Ihnen trauen?«
    »Weil Sie erfrieren, wenn Sie es nicht tun.«
    Pitt hatte genug von den Wortgefechten. Er trat einen Schritt nach vorn, nahm die Stewardeß vorsichtig in die Arme und trug sie auf den Gang. Sie wehrte sich nicht, aber ihr Körper war völlig verkrampft.
    »Entspannen Sie sich einfach«, bat er. »Stellen Sie sich vor, Sie seien Scarlett O'Hara, ich Rhett Buttler, und Sie finden mich einfach unwiderstehlich.«
    »Ich fühle mich kaum wie Scarlett. Ich muß entsetzlich aussehen.«
    »Für mich nicht«, grinste Pitt. »Wie wär's gelegentlich mit einem Abendessen?«
    »Ist mein Mann auch eingeladen?«
    »Nur wenn er die Rechnung bezahlt.«
    Da gab sie nach, und er fühlte, wie ihr Körper sich erschöpft und erleichtert entspannte. Langsam schlangen sich ihre Arme um seinen Hals, und sie barg ihren Kopf an seiner Schulter. Er blieb stehen und drehte sich zu der anderen Frau um. Sein warmes Lächeln war deutlich erkennbar, und seine Augen blitzten im Licht. »Ich komme gleich zu Ihnen zurück.«
    Zum erstenmal wurde Hala bewußt, daß sie in Sicherheit war. Erst in diesem Moment brach der Damm, der den Alptraum von Angst, die absolute Unvorstellbarkeit, daß ihr so etwas passieren konnte, zurückgehalten hatte.
    Die gewaltsam unterdrückten Gefühle machten sich Luft, und sie weinte.
    Rubin merkte, wie er langsam in die Bewußtlosigkeit abglitt. Kälte und Schmerz hatten aufgehört zu existieren. Die seltsamen Stimmen, die plötzliche Lichtquelle hatten für ihn keine Bedeutung mehr. Er fühlte sich von allem losgelöst. Für seinen verwirrten Geist waren sie geheimnisvolle Erinnerungen an einen fernen Ort in früherer Zeit.
    Plötzlich erfüllte gleißendes Licht das zerstörte Cockpit. Er überlegte, ob dies wohl das Licht am Ende des Tunnels war, das Leute, die bereits gestorben und wieder ins Leben zurückgeholt worden waren, gesehen zu haben behaupteten.
    Eine körperlose Stimme ganz in der Nähe sagte: »Immer mit der Ruhe. Immer mit der Ruhe.«
    Rubin versuchte die Augen auf die verschwommene Gestalt zu richten, die über ihn gebeugt stand. »Bist du Gott?«
    Simons Gesicht wirkte einen Augenblick vollkommen verblüfft. Dann lächelte er herzlich. »Leider nur ein Sterblicher, der zur rechten Zeit in der Nähe ist.«
    »Ich bin nicht tot?«
    »Bedaure, aber wenn ich Ihr Alter einigermaßen richtig einschätze, dann müssen Sie mindestens noch fünfzig Jahre warten.«
    »Ich kann mich nicht bewegen. Meine Beine fühlen sich an, als seien sie angenagelt. Ich glaube, sie sind gebrochen. Bitte … bitte schaffen Sie mich hier heraus.«
    »Deswegen bin ich ja hier«, gab Simon frohgemut zurück. Mit den Händen schaufelte er gute dreißig Zentimeter Eis und Schnee von Rubins Oberkörper fort, bis die eingeschlossenen Arme freikamen. »Na, sehen Sie. Jetzt können Sie sich an der Nase kratzen, bis ich mit Schaufel und Schneidewerkzeug zurückkomme.«
    Simon betrat wieder die Kabine, als Pitt gerade die Stewardeß durch die Tür in die wartenden Arme von Gales Sanitätern gleiten ließ, die sie behutsam auf eine Bahre betteten.
    »He, Doc, ich habe noch einen Überlebenden im Cockpit gefunden.«
    »Bin schon unterwegs«, erwiderte Gale.
    »Ihre Hilfe könnte ich auch gebrauchen«, meinte Simon zu Pitt.
    Pitt nickte. »Geben Sie mir nur ein paar

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