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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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psychologisches Problem, als wir gedacht haben.«
    Schiller nickte zustimmend. »Yazid muß für die Tragödie verantwortlich sein. Seine Anhänger hätten so etwas ohne seinen Segen niemals in Erwägung gezogen.«
    »Er hat auch ein Motiv«, stellte Nichols fest. »Miß Kamil besitzt eine ungeheure Ausstrahlung und beachtlichen Charme. Ihre Beliebtheit beim Volk und in Militärkreisen übersteigt bei weitem die Präsident Hasans. Sie war ein starker Puffer. Wenn sie stirbt, ist Ägypten nur noch Stunden von einer Regierung entfernt, die von extremistischen Mullahs gebildet wird.«
    »Und wenn Hasan stürzt?« fragte Korolenko verschlagen. »Welche Haltung wird dann das Weiße Haus einnehmen?«
    Schiller und Nichols wechselten einen ahnungsvollen Blick. »Na, dieselbe wie der Kreml«, gab Schiller zurück. »Wir werden abwarten, bis sich der Staub gelegt hat.«
    Einen Moment lang verschwand das immerwährende Lächeln von Korolenkos Gesicht. »Und wenn die vereinigten arabischen Nationen den Judenstaat angreifen?«
    »Wir werden Israel ohne Vorbehalt unterstützen, genauso wie wir das in der Vergangenheit getan haben.«
    »Aber werden Sie auch amerikanische Truppen in Marsch setzen?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Die arabischen Führer könnten weniger vorsichtig sein, wenn ihnen das bekannt wäre.«
    »Wenn Sie so wollen, bitte schön. Nur, Alexei, bedenken Sie bitte, daß wir diesmal nicht unser Gewicht in die Waagschale werfen, um die Israelis davon abzuhalten, Kairo, Beirut und Damaskus zu besetzen.«
    »Wollen Sie damit andeuten, daß sich der Präsident den Israelis nicht entgegenstellen wird, wenn sie Atomwaffen einsetzen?«
    »So ungefähr«, gab Schiller offenbar gleichgültig zurück. Er wandte sich an Nichols. »Wer gibt?«
    »Ich glaube, ich bin an der Reihe«, sagte der Senator und war bemüht, seiner Stimme nicht das geringste anmerken zu lassen. Dieser Richtungswechsel in der Nahostpolitik des Präsidenten war ihm neu. »Sollen wir mit fünfzig Cent beginnen?«
    So leicht wollten sich die Russen nicht abspeisen lassen.
    »Ich finde das Ganze höchst beunruhigend«, stellte Wihuskij fest.
    »Irgendwann mußte eine neue Beurteilung der Lage erfolgen«, gab Nichols zu. »Die neuesten Hochrechnungen beziffern die Ölreserven der Vereinigten Staaten auf achtzig Milliarden Barrel. Wenn nun der Preis pro Barrel in die Gegend von fünfzig Dollar steigt, können unsere Ölgesellschaften ein massives Programm zur Ölsuche finanzieren. Und natürlich können wir noch auf die südamerikanischen und mexikanischen Reserven zurückgreifen. Der Grundgedanke ist der, daß wir, was die Ölversorgung angeht, nicht länger auf den Nahen Osten angewiesen sind. Also ziehen wir uns zurück. Wenn die sowjetische Regierung den arabischen Schlamassel erben will, bitte schön, dann kann sie ihn geschenkt bekommen.«
    Korolenko konnte einfach nicht glauben, was er da hörte. Seine angeborene Vorsicht machte ihn skeptisch. Doch andererseits kannte er die Amerikaner zu gut, um zu glauben, daß sie ihn bei einer Frage solcher Tragweite bluffen oder in die Irre führen würden.
    Was die Vorstellung anging, die der Präsident da an die Sowjets durchsickern ließ, hatte auch Senator Pitt einige Zweifel. Es bestand die Wahrscheinlichkeit, daß das Öl nicht über den Rio Grande fließen würde, wenn Amerika es brauchte. In Mexiko lauerte die Revolution nur auf den Startschuß.
    Ägypten war mit einem Fanatiker wie Yazid geschlagen, der aus dem dunkelsten Zeitalter zu stammen schien. Doch Mexiko besaß mit Topiltzin einen Verrückten ganz eigener Prägung: einen Messias, eine Mischung aus Benito Juarez und Emilio Zapata, der einen religiös gefärbten Staat, der sich auf die Kultur der Azteken stützte, herbeibetete. Ebenso wie Yazid wurde auch Topiltzin von Millionen armer Bürger unterstützt, und auch er war nur einen Hauch davon entfernt, die bestehende Regierung zu stürzen. Woher kamen nur alle diese Verrückten, überlegte der Senator. Wer brachte diese Teufel nur hervor? Er mußte sich zusammennehmen, um seine Hände beim Geben ruhigzuhalten. »Studpoker, fünf Karten, Gentlemen.«

12
    M ächtige Gestalten ragten in der geheimnisvollen Stille der Nacht auf und blickten mit leeren Augen auf die öde Landschaft, als warteten sie auf eine unbekannte Macht, die sie zum Leben erwecken könnte. Die unbeweglichen, starren Figuren waren gigantisch wie zweistöckige Gebäude; ihre grimmigen, ausdruckslosen Gesichter lagen im Schein des

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