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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Dank. Nichts kann das Gefühl der Nutzlosigkeit mildern, das ich hier empfinde – es gäbe soviel zu erledigen.«
    »Noch ein paar Tage, dann ist alles vorüber«, tröstete Schiller sie.
    »Ich hatte nicht erwartet, Sie hier zu sehen, Julius.«
    »Da ist etwas eingetreten, was Ägypten betrifft. Der Präsident hielt es für sinnvoll, daß Sie über die jüngsten Ereignisse informiert sind.«
    Hala zog die Beine an und trank einen Schluck Tee. »Muß ich mich geschmeichelt fühlen?«
    »Wollen mal sagen, er würde Ihre Mitarbeit begrüßen.«
    »Mitarbeit in bezug auf was?«
    Schiller öffnete seinen Aktenkoffer, reichte Hala einen umfangreichen Ordner und lehnte sich mit seiner Tasse Tee zurück. Er beobachtete, wie sich ihre sanften Gesichtszüge langsam spannten, als sie das Ausmaß dessen begriff, was sie da las. Schließlich beendete sie die Lektüre der letzten Seite und schloß die Akte. Ihr prüfender Blick traf Schiller.
    »Weiß die Öffentlichkeit darüber Bescheid?«
    Er nickte. »Die Entdeckung des Schiffes wird heute nachmittag öffentlich bekanntgegeben. Aber wir halten alle Hinweise, die sich auf die Bibliothek von Alexandria beziehen, zurück.«
    Hala sah aus dem Fenster. »Der Verlust der Bibliothek vor sechzehnhundert Jahren wäre ungefähr mit einem Befehl des amerikanischen Präsidenten vergleichbar, die Archive in Washington, die Smithsonian Institution und die National Art Gallery niederzubrennen.«
    Schiller nickte. »Ein treffender Vergleich.«
    »Gibt es Hoffnung, daß die alten Bücher geborgen werden können?«
    »Das wissen wir noch nicht. Die Wachstafeln vom Schiff haben nur einige ganz vage Hinweise gegeben. Das Versteck könnte sich überall zwischen Island und Südamerika befinden.«
    »Aber Sie beabsichtigen doch, eine Suchaktion zu starten?« fragte sie, und ihr Interesse wuchs.
    »Die Operation läuft.«
    »Wer weiß noch davon?«
    »Nur der Präsident, ich und einige vertrauenswürdige Mitglieder der Regierang – und jetzt Sie.«
    »Warum haben Sie mich eingeweiht und nicht Präsident Hasan?«
    Schiller stand auf und ging durch den Raum. Dann drehte er sich zu Hala um. »Der Regierungschef Ihres Volkes ist vielleicht schon bald nicht mehr an der Macht. Wir haben dem Eindruck, daß diese Information viel zu weitreichende Konsequenzen birgt, als daß sie in die falschen Hände geraten dürfte.«
    »Achmed Yazid.«
    »Ganz offen gesagt, ja.«
    »Ihre Regierung wird sich früher oder später mit ihm auseinandersetzen müssen«, gab Hala zu bedenken. »Wenn die Schätze der Bibliothek und ihre unschätzbaren geologischen Daten ausfindig gemacht werden können, wird Yazid fordern, daß sie Ägypten zurückgegeben werden.«
    »Das ist uns klar«, sagte Schiller. »Das ist der Grund unseres Treffens hier in Breckenridge. Der Präsident wünscht, daß Sie in Ihrer Rede vor den Vereinten Nationen diesen ungeheuer wichtigen Fund bekanntgeben.«
    Gedankenversunken sah Hala Schiller einen Moment an. Dann veränderten sich ihre Augen, und Verärgerung klang in ihrer Stimme mit.
    »Wie kann ich behaupten, die Entdeckung stünde unmittelbar bevor, wenn die Suche möglicherweise Jahre in Anspruch nehmen und vielleicht niemals erfolgreich enden wird? Ich finde es absolut geschmacklos, daß der Präsident und seine Ratgeber darauf bestehen, eine Lüge in die Welt zu setzen, und mich dazu veranlassen wollen, sie auch noch zu verkünden. Ist das wieder eins von Ihren blöden Nahost-Politikspielchen, Julius? Ein verzweifelter Versuch, Präsident Hasan an der Macht zu halten und Achmed Yazids Einfluß zu unterminieren? Soll ich das Werkzeug sein, mit dem man dem ägyptischen Volk einreden will, daß in seinem Land die Entdeckung reicher Minerallagerstätten unmittelbar bevorsteht, die unsere am Boden liegende Wirtschaft aufrichten und die schreckliche Armut lindern würde?«
    Schiller saß schweigend da; er stritt es nicht ab.
    »Sie haben sich an die falsche Frau gewandt, Julius. Lieber erlebe ich den Sturz meiner Regierung mit und sehe dem Tod durch Yazids gedungene Mörder ins Auge, als daß ich mein Volk mit falschen Hoffnungen in die Irre führe.«
    »Edle Beweggründe«, bemerkte Schiller in ruhigem Ton. »Ich bewundere Ihre Prinzipien. Andererseits glaube ich jedoch, daß der Plan Hand und Fuß hat.«
    »Das Risiko ist zu groß. Wenn es dem Präsidenten nicht gelingt, den unermeßlichen Wissensschatz der Bibliothek zu präsentieren, beschwört er ein politisches Desaster herauf. Yazid wird in

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