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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einer Propagandakampagne – die seine Machtbasis verbreitern und ihn noch stärker machen wird, als Ihre Ägyptenexperten sich überhaupt vorstellen können – seinen Vorteil wahrnehmen. Zum soundsovielten Mal in ebensoviel Jahren werden die außenpolitischen Experten der Vereinigten Staaten in den Augen der Welt wie Clowns aussehen.«
    »In der Vergangenheit wurden Fehler gemacht«, gab Schiller zu.
    »Wenn ihr euch nur nicht in unsere Angelegenheiten gemischt hättet!«
    »Ich bin nicht hierhergekommen, um mit Ihnen über unsere Nahostpolitik zu diskutieren, Hala. Ich bin gekommen, um Sie um Ihre Hilfe zu bitten.«
    Sie schüttelte den Kopf und wandte sich ab. »Tut mir leid. Bei einer solchen Lüge kann ich nicht mitmachen.«
    Schiller sah sie an. In seinen Augen flammte Leidenschaft. Er drang nicht weiter in sie, sondern hielt es für besser, den Rückzug anzutreten.
    »Ich werde den Präsidenten über Ihre Antwort unterrichten«, bemerkte er, griff nach seinem Aktenkoffer und ging auf den Eingang zu. »Er wird sehr enttäuscht sein.«
    »Einen Moment.«
    Erwartungsvoll drehte er sich um.
    Hala stand auf und kam auf ihn zu. »Beweisen Sie mir, daß Ihre Leute eine positive Spur gefunden haben, die zum Versteck der Kunstschätze der Bibliothek führen könnte – mir genügt dieser nebulöse Hinweis nicht –, dann werde ich den Wünschen des Weißen Hauses entsprechen.«
    »Sie werden den Fund ankündigen?«
    »Ja.«
    »Die vier Tage bis zu Ihrer Ansprache geben uns kaum Zeit.«
    »Das sind meine Bedingungen«, erwiderte Hala knapp.
    Schiller nickte ernst. »Akzeptiert.«
    Dann drehte er sich um und ging zur Tür hinaus.
    Muhammed Ismail beobachtete, wie Schillers Limousine von der Privatstraße, die zu Senator Pitts Hütte führte, auf den Highway 9 abbog und in Richtung des Skidorfes Breckenridge fuhr. Er konnte nicht erkennen, wer auf dem Rücksitz saß, und es interessierte ihn auch gar nicht.
    Der Anblick des Regierungswagens, der Mann, der auf dem Grundstück patrouillierte und sich in regelmäßigen Abständen über ein Funksprechgerät meldete, sowie die beiden bewaffneten Wachposten im Innern eines Dodge-Lieferwagens, der an der Straßenauffahrt stand, bestätigte die Information, die ihm Yazids Agenten in Washington zugespielt hatten.
    Ismail stand lässig gegen eine Mercedes-Benz-Diesellimousine gelehnt und gab damit dem Mann im Innern Deckung, der durch das offene Fenster die Gegend mit einem Fernglas beobachtete. Auf den Dachgepäckträger waren mehrere Paar Ski geschnallt. Ismail trug einen weißen Skianzug. Eine dazu passende Skimaske verbarg sein stets mürrisches Gesicht.
    »Genug gesehen?« erkundigte er sich, während er so tat, als überprüfe er die Befestigung der Skier.
    »Nur noch eine Minute«, antwortete der Beobachter. Er beobachtete die Hütte, die teilweise durch die Bäume hindurch zu sehen war. Rund um das Fernglas waren nur ein dichter schwarzer Bart und eine Masse ungekämmter Haare zu erkennen.
    »Beeil dich. Ich friere, wenn ich hier draußen nur so herumstehe.«
    »Haben Sie noch eine Minute Geduld.«
    »Was können Sie erkennen?« fragte Ismail.
    »Sieht aus, als wären es nur fünf Mann – drei im Haus, zwei im Lieferwagen. Auf dem Grundstück patrouilliert immer nur eine Wache; keine Sekunde länger als dreißig Minuten, sie trödeln nicht. Die Kälte macht auch ihnen zu schaffen, deshalb drehen sie immer dieselbe Runde im Schnee. Keine Anzeichen von Überwachungskameras, aber vielleicht haben sie eine auf dem Lieferwagen montiert, die vom Haus aus kontrolliert wird.«
    »Wir greifen in zwei Gruppen an«, befand Ismail. »Eine stürmt das Haus, die andere erledigt den Patrouillenposten und zerstört den Lieferwagen von hinten. Einen Angriff aus dieser Richtung erwarten sie am allerwenigsten.«
    Der Beobachter ließ das Glas sinken. »Haben Sie die Absicht, heute nacht anzugreifen, Muhammed?«
    »Nein«, antwortete Ismail. »Morgen, wenn die amerikanischen Schweine sich den Bauch mit Frühstück vollschlagen.«
    »Ein Überfall bei Tageslicht dürfte gefährlich sein.«
    »Wir werden uns nicht im Dunkeln herumdrücken wie die Weiber.«
    »Aber unser einziger Fluchtweg zum Flughafen führt durch die Dorfmitte«, protestierte der Beobachter. »Die Straßen werden vom Verkehr und Hunderten von Skifahrern verstopft sein. Solch ein Risiko würde Suleiman Ammar nie im Leben eingehen.«
    Ismail fuhr ruckartig herum und knallte dem Beobachter seine behandschuhte Faust ins

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