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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Mandat des Volkes aufwarten können. Das Ganze ist lediglich eine Hinhaltetaktik. Hamid ist ehrgeizig. Er setzt darauf, daß sich die Gelegenheit ergibt, in der er die Armee dazu benutzen kann, um sich selbst zum Präsidenten zu küren.«
    »Ganz genau«, pflichtete Fawzy ihm bei. »Einer seiner engsten Berater ist Mitglied unserer Bewegung. Er hat durchblicken lassen, daß Hamid plant, sich zum Präsidenten auszurufen, um dann seine Position durch eine Heirat mit Hala Kamil zu sichern, deren Popularität beim Volke er zu nutzen beabsichtigt.«
    Yazid lächelte. »Er baut sein Haus auf Sand. Hala Kamil steht für eine Heiratszeremonie nicht mehr zur Verfügung.«
    »Ist das sicher?« fragte Ammar.
    »Ja«, antwortete Yazid ölig. »Nach dem Willen Allahs wird sie den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr erleben.«
    »Bitte, teilen Sie doch ihre Visionen mit uns, Achmed«, bat al-Hakim. Anders als die dunkelhäutigen Männer um ihn herum hatte al-Hakim das Gesicht eines Mannes, der sein halbes Leben im Kerker gesessen hatte. Seine bleiche Haut schimmerte beinahe durchsichtig. Doch die Augen, die von der dicken Brille vergrößert wurden, glitzerten in unerschütterlichem Eifer.
    Yazid nickte. »Aus einer hervorragenden Quelle in Mexiko erhielt ich die Information, daß wegen der unerwartet starken Touristeninvasion in Punta del Este Mangel an Hotelzimmern und Luxusresidenzen besteht. Um ihrem Land den Verlust der Gipfelgespräche und des damit verbundenen internationalen Ansehens zu ersparen, hat die Führung Uruguays Arrangements getroffen, daß die ausländischen Staatschefs und ihre Beamten an Bord von gecharterten Luxus-Kreuzfahrtschiffen untergebracht werden, die im Hafen vertäut sind. Hasan und die ägyptische Delegation werden sich an Bord eines britischen Schiffes, der Lady Flamborough, aufhalten. Auch Präsident De Lorenzo von Mexiko und sein Stab werden an Bord sein.«
    Yazid hielt inne und sah einen nach dem anderen an. Dann sagte er: »Allah ist mir in einer Vision erschienen und hat mir befohlen, das Schiff zu kapern.«
    »Gelobt sei Allah!« brach es aus Fawzy heraus.
    Die übrigen Männer warfen sich ungläubige Blicke zu. Dann konzentrierten sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Yazid, ohne daß eine Frage lautwurde.
    »Ich erkenne am Ausdruck eurer Augen, daß ihr meiner Visionen mißtraut, meine Freunde.«
    »Niemals«, stellte al-Hakim ernst klar. »Doch vielleicht haben Sie den Befehl Allahs nicht richtig interpretiert.«
    »Nein, die Anweisung war ganz deutlich. Das Schiff mit Präsident Hasan und seinen Ministern muß gekapert werden.«
    »Zu welchem Zweck?« erkundigte sich Mussa Moheidin.
    »Um Hasan abzuschirmen und seine Rückkehr nach Ägypten zu verhindern, während unsere islamischen Streitkräfte die Macht ergreifen.«
    »Abu Hamid wird die Armee in Alarmbereitschaft versetzen, um jeden Umsturz zu verhindern – außer seinem eigenen«, warnte Colonel Bashir. »Das weiß ich ganz sicher.«
    »Hamid wird kaum imstande sein, eine Woge revolutionärer Begeisterung aufzuhalten«, erklärte Yazid. »Die Unruhen in der Öffentlichkeit haben ihren Höhepunkt erreicht. Die Massen haben die Nase voll von der Abschottung als Folge des ausländischen Schuldendienstes. Dadurch, daß Hamid und Hasan die gottlosen Geldverleiher nicht öffentlich anprangern, schneiden sie sich ins eigene Fleisch. Ägypten kann nur gerettet werden, wenn es sich der Reinheit des islamischen Gesetzes unterwirft.«
    Chaled Fawzy sprang auf und schüttelte die Faust. »Sie brauchen nur zu befehlen, Achmed, und ich bringe Millionen Menschen auf die Straße.«
    Yazid hielt inne und atmete schwer, voller religiöser Inbrunst. Dann sagte er: »Das Volk wird die Führung übernehmen. Ich folge.«
    Auf al-Hakims Gesicht lag ein Ausdruck tiefen Ernstes. »Ich muß gestehen – ich habe dunkle Vorahnungen.«
    »Du bist ein Feigling!« schnappte Fawzy voller Verachtung.
    »Mohammed al-Hakim ist weiser, als du es bist«, stellte Moheidin geduldig fest. »Ich kenne seine Gedanken. Er wünscht keine Wiederholung des Achille Lauro -Fiaskos aus dem Jahre fünfundachtzig. Damals haben Palästinenser das italienische Kreuzfahrtschiff erobert und einen jüdischen Invaliden im Rollstuhl umgebracht.«
    Bashir erhob die Stimme. »Ein terroristisches Blutbad kann unserer Sache nicht dienlich sein.«
    »Willst du dich dem Willen Allahs entgegenstellen?« fragte Yazid verärgert.
    Jetzt sprachen alle durcheinander. Das Zimmer hallte von der

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