Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
Vom Netzwerk:
einkaufen gehen. Die Kraft des Geistes kann Erstaunliches bewirken, Claire, und Sie beweisen es mir gerade.«
    »Tut mir ja fast leid, Ihnen das sagen zu müssen, Dr. Cohen, aber ich bin geheilt.«
    »Ich gebe zu, dass ich mir nicht erklären kann, weshalb Sie so gut atmen oder so viel Energie besitzen, aber geben Sie sich noch keinen falschen Hoffnungen hin. Ich möchte Ihnen eine Enttäuschung ersparen. Claire, ich habe Ihre Lungenröntgenbilder und Computertomografien gesehen – Krebs in diesem Ausmaß verschwindet nicht einfach. Aber was immer Sie tun, machen Sie weiter damit. Wir sehen uns in einer Stunde.«
    Auf dem Weg zur Arbeit rief der Arzt die Stationsschwester an. »Ich will, dass Sie alle unsere Krebspatienten abklappern und sie über ihre Zuckeraufnahme befragen – insbesondere in Form von Snickers und Twinkies .«

61
    Robert ließ den Blick prüfend über die Vordertür von Claibornes Apartment wandern und fragte sich, ob es ihm wirklich gelingen könnte, etwas zu finden, was alle anderen übersehen hatten. Die Polizei, die Ermittler, die Spurensicherung – alle waren wie Ameisen über Honig durch die gesamte Wohnung geschwärmt, und dennoch ... manchmal bedurfte es des Auges eines Außenstehenden, um etwas zu erspähen, dass erst nach seiner Entdeckung offensichtlich schien. Vielleicht war ein winziger Hinweis auf ein gewaltsames Eindringen nicht erkannt worden. Eingehend betrachtete er jede Oberfläche, jede Kante der Tür, überprüfte sorgfältig das Schloss und dessen Umfeld und nahm den Boden darunter in Augenschein. Da er nichts Ungewöhnliches feststellen konnte, klopfte er schließlich.
    Die Haushälterin öffnete die Tür und führte ihn ins Wohnzimmer. »Mrs. Claiborne erwartet Sie«, sagte sie. »Darf ich Ihnen einen Tee anbieten?«
    »Nein, danke.«
    Ebenso lehnte er ihre Einladung ab, sich zu setzen. Stattdessen schritt er im Zimmer auf und ab, um die Decke, die Wände und den Boden zu betrachten.
    »Sie glauben es also nicht, Mr. Morgan, richtig?«, fragte Mrs. Claiborne, als sie das Zimmer betrat.
    »Was?«
    »Dass dieser Verdächtige meinen Mann getötet hat. Die Polizei sagt, es ist alles hieb- und stichfest, Sie jedoch scheinen das nicht zu glauben.«
    »Die Beweise sind schon recht überzeugend. Ich ziehe es nur vor, jeden Stein umzudrehen, bevor ein Fall abgeschlossen ist.«
    »Und welcher Stein wurde noch nicht umgedreht?«
    Er zog eine Plastiktüte aus dem Jackett hervor. »Diese Halskette.«
    »Die Polizei glaubt, er hat meinen Mann wegen Geld umgebracht, es dann aber mit der Angst zu tun bekommen und die Flucht ergriffen, bevor er etwas mitnehmen konnte.«
    »Ja«, bestätigte Robert. »Soweit ich gehört habe, war der Timer eines Ihrer TV-Geräte programmiert. Man denkt, als der Fernseher anging, hat ihn das plötzliche Geräusch erschreckt und vertrieben.«
    Mrs. Claiborne starrte ihn an. »Mr. Morgan, glauben Sie, dass ein Mann, der jemanden kaltblütig mit einer Axt ermordet, sich so leicht erschrecken lässt?«
    »Ich weiß es nicht. Als wir uns zuletzt gesehen haben, fragte ich Sie, ob diese Halskette Ihrem Mann gehört hat. Sie meinten, er hätte erst unlängst angefangen, Sie zu tragen. Hat er öfter Schmuck getragen?«
    »Nein, Mr. Morgan. Abgesehen von einer Uhr und unserem Ehering hat mein Mann sein ganzes Leben lang nie Schmuck getragen. Ich weiß nicht, warum er mit dieser Halskette damit angefangen hat. Als er von einer Reise zu einer Medizinerkonferenz zurückkam, hatte er sie plötzlich um. Ich habe ihn darauf angesprochen, und er meinte nur, er möchte sie eine Weile tragen.«
    »Sie fanden es also merkwürdig.«
    »Ich nahm an, dass es eine dieser Eigenheiten von Ärzten war, wie eine Bruderschaft. Und immerhin hat er medizinische Symbole gesammelt. Wobei ich sagen muss, dass mir selten zuvor – wenn überhaupt – sein Interesse am Caduceus aufgefallen ist. Er zog eigentlich immer den Äskulapstab vor.«
    »Haben Sie etwas dagegen, dass ich mich noch einmal in seinem Arbeitszimmer umsehe?«
    »Selbstverständlich nicht.«
    Robert schritt die Wände des Raumes ab und fuhr mit einem Taschentuch über das Holz der Zierleisten.«
    »Was machen Sie da?«
    »Ich suche nur nach Kerben, die von der Axt verursacht worden sein könnten.«
    »Ich glaube, wenn es welche gäbe, hätte meine Haushälterin sie entdeckt. Sie ist sehr gründlich.«
    Robert fiel ein Buch über medizinische Symbole auf.
    »Darf ich mir das hier ausleihen?«
    »Bitte, nur zu. Ich lasse die

Weitere Kostenlose Bücher