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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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Verborgenes, das nicht offenbart werden wird, nichts Geheimes, das nicht bekannt werden wird. Verkünde im Tageslicht, was ich dir in der Dunkelheit erzähle; schrei von den Dächern, was dir ins Ohr geflüstert wird. Fürchte dich nicht vor jenen, die den Körper zerstören, aber die Seele nicht zu töten vermögen. Fürchte nur den Einen, der sowohl die Seele als auch den Körper in die Hölle verbannen kann. Hab keine Angst vor mir, Justin. Ich bin immer bei dir.«
    Für Justin ergab das alles überhaupt keinen Sinn, dennoch fühlte er sich völlig entspannt.
    Etwas an diesem Mann wirkte vertraut, beruhigend. Eine Flut von Bildern und Empfindungen wirbelte durch Justins Verstand. Er versuchte, eines der Bilder zu erfassen, es festzuhalten und zu analysieren, doch es verpuffte sofort.
    »Ich glaube, ich kenne dich«, sagte Justin. »Ich erinnere mich an dich ... aus ... aus meiner Kindheit, nicht wahr?«
    »Ich kenne dich schon viel länger«, erwiderte der Mann lächelnd, während er sich im Licht auflöste und es wieder dunkel wurde.
    Helene stand neben dem Bett, beobachtete ihren Sohn und lauschte still. Sie versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erlangen, indem sie sich direkt über ihn beugte, ihm in die Augen blickte. Aber er nahm sie nicht wahr. Mit einem leisen Seufzen schloss er die Lider.

8
    Das Schnurlostelefon lag neben Robert Morgans Kissen, wo er es in der Nacht im Rausch hingelegt hatte. Verschwommen erinnerte er sich daran, dass er es in der Hand gehalten hatte, um Maria anzurufen. Er musste die Besinnung verloren haben, bevor er dazu kam. Robert fragte sich, welche Nummer er gewählt hätte. Letzte Nacht schien es einen Moment lang, als wäre sie nicht gegangen, als könnte ein simpler Anruf sie zurück in sein Leben bringen. Nun wollte er sich noch einen Augenblick an diesem Gefühl festklammern, aber das verfluchte Telefon klingelte beharrlich, und das Geräusch hallte pochend in seinem Gehirn wider.
    Wer störte ihn um diese unchristliche Zeit? Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bereits später Vormittag war. Er nahm den Anruf an und wurde sofort zum Polizeichef durchgestellt.
    »Ich habe einen hoch brisanten Mordfall«, erklärte Chief Lario ohne Umschweife. Der aktuelle Polizeichef war ein vielversprechender, junger Latino, den – im Gegensatz zu seinem Vorgänger – Roberts Ruf auf dem Gebiet des Gesetzesvollzugs nicht einschüchterte. »Er wird demnächst in allen Medien sein, und wir haben keinen Hinweis darauf, was geschehen ist. Das wird ein politisch heißes Eisen, und ich will sichergehen, dass wir nichts übersehen.«
    Robert hustete und räusperte sich, bevor er sprechen konnte. »Tja, Sie wissen ja, Chief, Assurance Security hilft immer gerne aus. Ich bin sicher, ich kann John Lockhart ans Telefon bekommen. Er wird mit Freuden ein Sicherheitsteam an den Tatort schicken.«
    »Keine Teams, Robert. Auch kein Lockhart. Ich will Sie.«
    »Sehr freundlich von Ihnen, aber ich bin in letzter Zeit etwas durch den Wind, und Lockhart ist mein Partner; er führt die Geschäfte für uns beide.«
    »Sie sind schon ein Jahr durch den Wind, Robert. Wann steigen Sie wieder ein? Scheiße passiert nun mal, dagegen kann niemand etwas tun. Es ist nicht alles Ihre Schuld.«
    »Das mag ja sein. Hören Sie, ich weiß die Vertrauensbekundung zu schätzen. Aber ich nehme momentan wirklich keine neuen Aufträge an. Denken Sie noch mal über Lockhart nach. Er ist das Hirn der Organisation.« »Mache ich gern. Allerdings suche ich in diesem Fall nicht nach Hirn, sondern nach Instinkten. Und ich habe nie jemanden mit besseren Instinkten erlebt als Sie.«
    »Ich fürchte, auch die sind in letzter Zeit ein wenig im Arsch.« Robert ging zum Kühlschrank und schenkte sich Cola Light in ein leeres Marmeladenglas. Er trank einen ausgiebigen Schluck, leerte das Glas und stellte es mit einem harten Klirren auf die schwarze Granittheke.
    »Ich möchte trotzdem, dass Sie es zumindest versuchen«, beharrte der Polizeichef.
    »Wer ist das Opfer?«
    »Vielleicht kennen Sie ihn. Dr. Archibald Claiborne?«
    Roberts Herz sackte tiefer. Archibald war die Nummer Eins des Amerikanischen Medizinerverbands, als Robert die Nummer Eins des Gesetzesvollzugs gewesen war. Natürlich kannte er ihn. Damals hatte er es als seine Aufgabe betrachtet, ihn und alle anderen prominenten Persönlichkeiten zu kennen, die entweder bei Veranstaltungen rote Bänder durchschnitten oder wahrscheinliche Zielpersonen für Kriminelle

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