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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Du sagtest, laut deinen Quellen seien die beiden Männer, die uns mit dem Truck angriffen, Mahdisten gewesen. Omar fand heraus, dass das nicht stimmte. Das heißt, dass du keine Quellen in Khartoum hattest.«
    »Oh, ich habe sehr wohl Quellen in Khartoum«, sagte er. »Ich konnte sie nur nicht offen legen.«
    »Wer bist du?«
    »Ich bin Khaled Ahmed Mohammed el-Shakir. Aber du kannst mich Kevin nennen, wenn du willst – oder, in ein paar Minuten, Mahdi.«
    »Du bist kein Araber.«
    »Ich bin Tscherkesse«, sagte er. »Du hast sicher schon von uns gehört.«
    »Die hellhäutigen Araber.«
    Er nickte. »Meine Eltern wanderten nach England aus, als ich drei war. Ich wuchs dort auf, ging zur Schule, nahm sogar einen englischen Namen an, der natürlich nicht Kevin lautete, aber ich wusste immer, dass mein Schicksal, meine große Bestimmung, anderswo liegt. Vor fast sechzehn Jahren hörte ich zum ersten Mal vom Amulett von Mareish. Damals schloss ich mich den Mahdisten an. Als ich erfuhr, dass die berühmte Lara Croft in Edfu war, im Tempel des Horus, ging ich davon aus, dass du danach suchtest. Dann, nachdem ich die Trümmer durchsucht hatte und es nicht finden konnte, war mir klar, dass du mich entweder geschlagen hattest oder dass es anderswo versteckt war. So oder so musste ich dich retten. Wenn du es gefunden hättest, würde ich es dir abnehmen und dich töten; wenn nicht, würde ich mich als Masons Sohn ausgeben und dich in dem Glauben lassen, wir seien Partner, so lange du danach suchst.« Er schwieg einen Moment. »Ich muss zugeben, dass ich nie darauf gekommen wäre, es könnte sich auf den Seychellen befinden. Woher wusstest du, dass es genau hier sein würde, in dieser Kirche, in diesem Altar?«
    »Es gab Andeutungen in Gordons Briefen an Burton und versteckte Hinweise in seinem Tagebuch und den Karten, die er zeichnete. Ich habe lediglich alle Teile zusammengesetzt.«
    »Geschieht mir Recht, warum lese ich auch nie Bücher«, meinte er. Er blickte einen Moment lang auf den Altar, dann sah er wieder Lara an. »Mir ist gerade eingefallen, dass ich meine Waffe ablegen muss, wenn ich beide Hände benutzen will, um diesen Eckstein zu bewegen, aber ich möchte dich nicht ermuntern, irgendetwas Überstürztes zu tun – warum also kommst du nicht her und ziehst den Stein selbst heraus?« Er trat ein paar Schritte zurück. »Ich bin mir völlig bewusst, welchen Schaden du mit deinem schönen Körper anrichten kannst. Vergiss nur nicht, dass ich außerhalb deiner Reichweite bin und eine Waffe auf dich gerichtet halte.«
    »Warum hast du es nicht einfach von deinen Mahdisten-Schergen holen lassen?«
    Er lachte. »Erstens, du hast eine Menge von ihnen getötet. Und zweitens, sie waren nicht meine Schergen. Jeder Anschlag auf mein Leben in Kairo und im Sudan war echt. Die Lautlosen waren aus dem gleichen Grund hinter mir her, aus dem sie hinter dir her waren. Was die Mahdisten angeht – ich wurde von ihnen beauftragt, mich an dich heranzumachen, dein Vertrauen zu gewinnen. Aber nicht, um mir das Amulett selbst zu holen.« Er hielt inne, und das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. »Schließlich kamen sie dahinter, dass ich sie betrügen würde und selbst der neue Mahdi werden wollte, anstatt das Amulett an jemanden ihrer Wahl zu übergeben. Und jetzt zieh bitte den Stein heraus.«
    Lara ging zum Altar, legte beide Hände um den Stein, fand mit den Füßen Halt und zog daran. Der Stein gab nach, löste sich schließlich aus dem Altar und enthüllte ein Bronzeamulett von der Größe eines Untersetzers, etwa sieben oder acht Zentimeter im Durchmesser.
    Khaled Ahmed Mohammed el-Shakir starrte es in verzückter Faszination an und machte ein, zwei Schritte darauf zu – und als er innerhalb ihrer Reichweite war, warf Lara den Stein nach seiner Hand, in der er die Waffe hielt.
    Sie klapperte zu Boden, und als el-Shakir danach griff, kickte Lara sie über den Kirchenboden davon.
    »Zwing mich nicht, dich zu töten«, sagte er drohend. »Ich habe andere Pläne mit dir.«
    Er sprang auf sie zu, aber sie war zu schnell für ihn. Sie duckte sich unter seinen ausgestreckten Armen hinweg und setzte leichtfüßig über eine Bank. Er drehte sich um und rannte abermals auf sie los, und diesmal war alles, was ihm seine Anstrengungen eintrugen, eine Linke in den Magen und eine überraschende Rechte, die ihm das Nasenbein zertrümmerte.
    Er brüllte wütend auf und landete einen Treffer an ihrer Schulter. Der Hieb wirbelte sie herum,

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