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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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wollte damit zur Tür hinaus.
    »Nein«, sagte sie auf Französisch. »Wecken Sie ihn nicht auf. Sorgen Sie nur dafür, dass er sie erhält, wenn er zum Frühstück herüberkommt. Ich bin sicher, dass er nach mir suchen wird. Sagen Sie ihm nur, dass ich in ein paar Stunden zurück sein werde.«
    » Oui, Mademoiselle. «
    » Merci. «
     
     

33
     
    Sie stieg in den Mercedes, ließ den Motor an, steuerte die lange Zufahrt entlang und bog auf die Hauptstraße ab. Die Sonne ging auf, als sie auf das kleine Dorf Grand Anse zufuhr, ungefähr nach einem Drittel der Strecke um die Insel. Sie warf einen Blick in die Außenspiegel; die Straße hinter ihr war leer.
    Während sie sich Grand Anse näherte, kam sie an drei Seitenstraßen vorbei, in die vierte bog sie ein. Eine Viertelmeile entfernt stand eine kleine Kirche aus weißem Stein, das Grundstück darum herum war tadellos gepflegt. Nirgends war jemand zu sehen.
    Sie parkte den Wagen, öffnete ihre Schultertasche, holte ihre Pistolen heraus und ließ sie in die Holster gleiten. Dann stieg sie aus und begann vorsichtig auf die Kirche zuzugehen. Ein paar Vögel zwitscherten beunruhigt, doch Lara schenkte ihnen keine Beachtung, konzentrierte sich auf das Gebäude und hielt nach lauernden Feinden Ausschau.
    Schließlich erreichte sie den Vordereingang der Kirche und trat ein. Ein ziemlich dicker Priester stand neben dem Altar und drehte sich zu ihr um.
    »Wie kann ich Ihnen helfen, mein Kind?«, fragte er.
    »Das können Sie nicht, Vater«, sagte Lara. »Aber ich kann Ihnen helfen.«
    »Oh?«, machte er neugierig.
    »Verschwinden Sie von hier.«
    »Wie bitte?«
    »Hier wird es in ein paar Minuten wahrscheinlich einigen Ärger geben«, sagte sie ernsthaft. »Ich möchte, dass Sie verschwinden, bevor er losbricht.«
    »Wenn es Ärger gibt, dann ist das genau der rechte Platz für mich«, widersprach er.
    Lara zog eine der Black Demons. » Diese Art von Ärger, Vater.«
    Seine Augen weiteten sich, und er schluckte hart.
    »Wer ist hinter Ihnen her, mein Kind?«
    »Ich habe keine Zeit für Erklärungen«, sagte Lara. »Gehen Sie. Wenn die Schießerei losgeht, während Sie noch hier sind, werde ich Sie nicht beschützen können.«
    Er richtete den Blick wieder auf ihre Waffen. »Gott sei mit Ihnen«, sagte er und eilte rasch aus der Kirche, Lara trat an den Altar heran und begann vorsichtig einen Stein an der hinteren rechten Ecke zu lösen. Plötzlich hörte sie, wie ein Ast brach. Jemand näherte sich der Kirche.
    Angespannt ließ sie den Stein los, zog ihre Pistolen und richtete sie auf die Tür.
    Ein Schuss erklang, und sie warf sich hinter dem Altar zu Boden. Sie hörte, wie zersplitterndes Glas auf den Steinfußboden klirrte, und stellte fest, dass die Kugel durch eines der Seitenfenster der Kirche eingedrungen war, nicht durch die Vordertür.
    Sie holte tief Luft, dann erhob sie sich und feuerte beide Pistolen auf das Fenster ab. Zwei, drei, vier, fünf Schüsse klangen fast gleichzeitig auf, und ein Mann schrie gequält.
    Aus dem Augenwinkel nahm sie eine huschende Bewegung wahr. Sie drehte sich zur Tür hin um. Zwei Männer waren hereingeeilt. Sie schoss abermals und setzte dem Langsameren der beiden eine Kugel zwischen die Augen. Der andere duckte sich hinter eine hölzerne Kirchenbank.
    Sie schaute nach oben, sah einen Deckenventilator, der sich träge über dem Mann drehte, und jagte drei schnelle Schüsse in das Gestänge, das den Ventilator an der Decke hielt. Die Stange brach, und der Ventilator fiel herunter auf den sich versteckenden Mann. Er winselte vor Schmerz und Überraschung auf und sprang auf, und eine Black Demon hämmerte ihm vier Kugeln vom Kaliber .32 in den Leib.
    An einem anderen Fenster erschien ein Gesicht. Lara schoss ein halbes Dutzend Mal, und es verschwand.
    Sie kniete hinter dem Altar nieder, zog neue Magazine aus dem Gürtel, schob sie in die Pistolen, und dann lauschte sie angespannt. Als sie das Geräusch schleifender Schritte hörte, stand sie auf und begann zu schießen. Drei Männer stürzten unmittelbar hinter der Türschwelle zu Boden. Ein Vierter wandte sich zur Flucht, rannte durch die Tür, machte einen Schwenk zurück in die Kirche und bezahlte für seinen Fehler, als Lara ihn mit Kugeln durchsiebte.
    Sie versteckte sich wieder hinter dem Altar. Als sie keine Schritte und Schüsse mehr vernahm, richtete sie sich auf und sah sich sorgsam um. Dann ging sie vorsichtig in Richtung der Tür. Es war niemand mehr zu sehen, nur Leichen

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