Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
Vom Netzwerk:
hat, deshalb bin ich lieber vorsichtig und überlege mir, was ich tun soll, wenn es so weit ist.
    »Bashira«, sagte Omar, als sie näher kam, »diese Männer kommen aus dem Dorf Sulikhander.«
    »Es ist mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen«, sagte sie auf Arabisch.
    »Ein Akzent«, bemerkte einer der Männer, der ihr Anführer zu sein schien.
    Ich bin nicht gebräunt genug, um als Einheimische durchzugehen. Was sage ich jetzt?
    »Ich bin Tscherkessin«, erklärte sie schließlich, womit sie behauptete, zu jener sehr hellhäutigen Rasse zu gehören, die in den Ländern Nordafrikas beheimatet war. »Das ist nicht meine Muttersprache.«
    »Sie sind unterwegs zu einer großen Zusammenkunft der Mahdisten«, fuhr Omar schnell fort, darauf bedacht, ihr die Information zu vermitteln, bevor sie sich verplappern konnte. »Wir wurden eingeladen, uns ihnen anzuschließen. Ich sagte ihnen, dass wir natürlich ebenfalls Mahdisten sind, aber dringende Geschäfte südlich von Khartoum zu erledigen haben.«
    »Das stimmt«, bestätigte Lara. »Aber genau wie ihr zählen wir die Tage bis zum Erscheinen des Erwarteten.«
    Sie bemerkte, dass die fünf Männer sie missbilligend ansahen.
    »Du bist ein schamloses Weib«, sagte der Anführer. »So vor erwachsene Männer hinzutreten.«
    »Ich wusste nicht, dass ihr kommen würdet«, antwortete Lara, »Und das sind meine Verwandten.«
    Sie ging zu ihrem Kamel und begann, ihre Gewänder überzuziehen, die sie über den Sattel gelegt hatte. Als Nächstes kamen die Stiefel dran, wobei Leopardenzahn nach wie vor im rechten verborgen war.
    »Wie können sie mit dir verwandt sein, wenn du eine Tscherkessin bist?«, wollte der Anführer voller Misstrauen wissen.
    »Wir sind verschwägert«, antwortete Lara. Sie zeigte auf Omar. »Das ist mein Mann.« Dann deutete sie auf Gaafar und Hassam. »Und das sind seine Brüder.«
    »Irgendetwas stimmt hier nicht«, befand der Mann. »Er sagte nicht, dass du seine Frau bist …«
    »Du hast mich nicht gefragt«, unterbrach Omar ihn.
    »Du behauptest, Tscherkessin zu sein, aber keine tscherkessische Frau trägt solch schamlose Kleider, nicht einmal unter einem Gewand.«
    »Wie viele tscherkessische Frauen hast du denn schon ohne ihr Gewand gesehen?«, fragte Lara.
    »Und unverschämt bist du außerdem«, versetzte der Anführer.
    »Du vergeudest unsere Zeit«, sagte Gaafar. »Wir haben anderenorts wichtige Geschäfte zu erledigen.«
    Der Anführer furchte die Stirn. »Es gibt nichts Wichtigeres, als den Weg für den Erwarteten zu ebnen. Was für Mahdisten seid ihr eigentlich?«
    »Solche, die es eilig haben«, sagte Omar. »Und unsere Geschäfte haben mit dem Mahdi zu tun.«
    »Was für Geschäfte sind das?«
    »Es steht mir nicht zu, darüber zu sprechen«, sagte Omar. »Aber sei gewiss, dass man uns diese Pflicht nicht übertragen hätte, wären wir keine ergebenen Mahdisten, die das Vertrauen ihrer Führer genießen.«
    »Deine Antworten sind fast schon zu unverdächtig«, meinte der Anführer. Sein Blick ging von Omar zu Lara und wieder zurück, dann seufzte er. »Trotzdem, ich könnte mich irren.«
     »Dann haben wir deine Erlaubnis zu gehen?«, fragte Omar.
    »Ja. Zieht hin in Frieden.«
    Lara ergriff die Zügel ihres Kamels. »Knie, Nasrullah.«
    »Wie hast du ihn genannt?«, fragte der Anführer scharf.
    »Nasrullah«, sagte Lara und fragte dann verächtlich: »Hast du diesen Namen noch nie gehört?«
    Plötzlich wurden fünf Gewehre aus ihren Hüllen gezogen und auf Lara und ihre Begleiter gerichtet.
    »Um deine Frage zu beantworten«, sagte der Anführer, »Jeder Araber weiß, wer Nasrullah ist. Er war der beste Hengst des Aga Khan.«
    »Was wollt ihr dann …?«
    »Der Aga Khan führte Krieg gegen die Mahdisten«, erklärte der Anführer mit einem gehässigen Lächeln. »Kein Mahdist würde einem Pferd oder Kamel diesen Namen geben. Und wenn du kein Mahdist bist«, fuhr er fort, »bist du auch mit ziemlicher Sicherheit keine Tscherkessin. Und wenn du keine Tscherkessin bist, dann ist dein Name auch nicht Bashira. Aber ich weiß, wie dein Name lautet.« Er machte eine kurze Pause. »Ich glaube, du und deine Gefährten, ihr begleitet uns doch noch zu unserer Zusammenkunft, Lara Croft. «
     
     

16
     
    Sie hatten sich vom Nil entfernt und ritten langsam durch die Wüste. Der Anführer, der hatte wissen lassen, dass sein Name Rahman war, hielt sich neben Lara.
    »Du könntest dir große Schmerzen ersparen, wenn du mir einfach verrätest, wo das

Weitere Kostenlose Bücher