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Das Amulett der Pilgerin - Roman

Titel: Das Amulett der Pilgerin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bastian
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dieser Verräter ist der Mann, der jetzt im Verlies sitzt.«
    »Woher weißt du, in welchem Gasthaus Thorn die Männer getroffen hat?«
    Emmitt machte den Mund auf, aber Terrence winkte ab.
    »Schon gut, ist auch nicht so wichtig.« Er überlegte einen Moment, nahm geistesabwesend einen der leeren Krüge hoch, um ihn dann enttäuscht wieder abzustellen.
    »Ich würde gerne selbst mal ein Wörtchen mit dem Kerl sprechen, und zwar ohne dass Miller dabei ist.«
    »Ist es nicht schon zu spät?«
    »Für einen Agenten des Königs ist es nie zu spät!«
    Der Wachmann drückte Emmitt die Kerze in die Hand, während er schläfrig den schweren Riegel zurückschob. Terrence und Emmitt traten in die Zelle. Der Glatzkopf, der auf einem Haufen Stroh in der Ecke gelegen hatte, erhob sich und sah sie misstrauisch an.
    »Wir haben gute und schlechte Nachrichten«, begrüßte Terrence den Gefangenen.
    Als der Glatzkopf nichts sagte, fuhr Terrence fort: »Die schlechten Nachrichten sind, dass du uns nach Westminster begleiten und dort aufgehängt wirst, weil wir herausgefunden haben, dass du eine Liste mit den Namen möglicher Hochverräter hast.«
    Der Glatzkopf presste die Lippen zusammen und schwieg.
    »Weitere schlechte Nachrichten sind, dass wir uns natürlich vorher sehr eindringlich nach dem Namen deines Herrn erkundigen werden.« Terrence lachte über seine beschönigende Beschreibung der Folter und beobachtete die Wirkung seiner Worte.
    Der Glatzkopf presste immer noch stur die Lippen zusammen.
    »Was ich mich frage, ist, warum du zurückgekommen bist und warum Melchor Thorn gemeinsam mit dem Kurier heute Mittag nach Süden geritten ist.«
    »Das Weib lebt?«
    Terrence nickte.
    »Ich könnte mir vorstellen, mein Freund, dass Melchor Thorn dir die Liste abgenommen hat und jetzt auf eigene Faust arbeitet. Womit wir wieder zu den schlechten Nachrichten kommen, denn jetzt wird dein Herr dich sicher ebenso unfreundlich behandeln wollen wie wir.«
    »Und was sind die guten Nachrichten?«
    »Die guten Nachrichten sind, dass wenn du uns sagst, wer dein Herr ist, und außerdem bestätigst, dass Melchor Thorn mit von der Partie war, wir dich ungeschoren laufen lassen werden.«
    Der Glatzkopf ging unschlüssig auf und ab. Emmitt wollte etwas sagen, aber Terrence legte ihm die Hand auf den Arm, und er schloss seinen Mund wieder. Nach einer Weile hatte sich der Glatzkopf entschieden, seinen Herrn zu verraten und seine eigene Haut zu retten.
    »Thorn hat mit meinem Herrn Kontakt aufgenommen.«
    »Wer ist dein Herr?«
    »Hugh Bigod.«
    Terrence nickte wissend.
    »Weiter«, forderte er den Glatzkopf auf.
    »Thorn hat gesagt, dass der König Wind von der Verschwörung bekommen hat. Er hat gesagt, dass man den Kurier abgefangen hätte, er uns die Liste aber trotzdem besorgen könnte. Dafür wollte er einen Titel und Geld, wenn die Verschwörung erfolgreich sei.«
    »Er hat euch gesagt, wo der Kurier zu finden war?«
    Der Glatzkopf nickte.
    »Und dann?«
    »Wir haben die Liste geholt. Dann stellte sich heraus, dass die Namen verschlüsselt sind.« Er stieß mit dem Stiefel gegen die Wand, und es war deutlich erkennbar, wie sehr er sich immer noch darüber ärgerte.
    »Und? Nun rede schon, wir haben nicht die ganze Nacht über Zeit.«
    »Thorn wollte den Schlüssel besorgen. Heute Morgen kam er dann mit einem Papier. Er hat es mit der Liste verglichen, und man konnte die Namen entschlüsseln. Jedenfalls hat er das gesagt. Es war schwierig, und ich bin kein Pfaffe und kann nicht so gut lesen. Jedenfalls hatten wir es sehr eilig, weil alles schon viel länger gedauert hat als erwartet. Wir haben einen Mann zurückgelassen, um sicherzustellen, dass alles reibungslos abläuft, und sind abgereist.«
    »Dass was reibungslos abläuft?«, fragte Emmitt dazwischen.
    »Thorn hatte jemanden, dem er den Verlust der Liste in die Schuhe schieben wollte.«
    »Hat er gesagt, wer das war?«
    »Nein, er hat keine Namen genannt.«
    »Warum bist du zurückgekommen?«
    »Es hat mir keine Ruhe gelassen. Thorn hatte diese Entschlüsselungssache so schnell gemacht, ich konnte das nicht richtig überprüfen. Ich habe nachgeschaut, ich hatte nur noch das Pergament mit dem angeblichen Schlüsselcode und nicht mehr die Originalliste.«
    Terrence und Emmitt sahen sich an.
    »Wirst du das, was du uns gerade erzählt hast, beschwören?«
    »Komme ich dann frei?«
    »Ja. Wir werden morgen nach Westminster aufbrechen.«
    »He«, sagte der Glatzkopf, als sie die Tür fast

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