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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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stillzustehen, als würde sie mir diesen letzten Moment schenken, bevor der Schmerz der Berührung eines Seelengeist meine eigene Seele zerreisen würde.
    Eine Sekunde spürte ich noch seine Lippen und dann explodierte der Schmerz gänzlich in meinen Gedanken. Ich konnte nichts mehr sehen, geschweige den irgendetwas fühlen. Der Schmerz zerriss mich. Löste meine Seele von meinem Körper. Durchtrennte die Seelenenergie, die ich mit so viel Mühe zurück an ihren Ort gedrängt hatte. Ich konnte nicht sagen, wie lange ich diese Höllenqualen durchlitt. Der Schmerz verebbte nicht, allerdings geschah etwas Anderes. Ich sah, oder eher ich fühlte, wie mein Körper zu Boden sackte und regungslos liegen blieb, während ich als Seelengeist in Craigs Armen zurückblieb. Traurig betrachtete ich meine eigene fleischliche Hülle, die nun leer am Boden lag. Mein Herz schlug, das wusste ich, aber ich konnte es nicht fühlen. Alles, was ich fühlte, war der Schmerz ein Seelengeist zu sein.
    »Janlan, das hättest du nicht tun sollen«, flüsterte Craig mir ins Ohr, während seine Arme sich noch fester um meinen zierlichen Körper schlangen. »Kannst du es aushalten?«, fragte er besorgt und sah aus traurigen Augen zu mir herunter. Wie sehr hatte ich mir gewünscht seine echte Augenfarbe sehen zu können und jetzt hatte ich meine verloren.
    »Es geht mir gut. Es ging nicht anders. Tut mir leid.«
    Craig hob sanft mein Kinn an und sah mitfühlend in meine nun ebenfalls silbrigblauen Augen. Dann lehnte er sich zu mir und erneut berührten sich unsere Lippen. Ich wusste, dass ein wirklicher Kuss sich anders anfühlen würde, aber dennoch war es wunderschön. Ich konnte ihn berühren, auch wenn es nicht so kam, wie ich es geplant hatte. Langsam löste ich mich aus seiner Umarmung und betrachtete erneut meinen eigenen Körper. Es war ein unwirkliches Erlebnis. Wie oft sah man sich schon selbst am Boden liegen, als wäre man tot. Irgendwie war ich das ja auch und wieder nicht.
    Ich drehte mich zurück zu der goldenen Statue. Die Köpfe von Löwe und Adler waren mir zugewandt. Ich bildete mir ein in ihren Augen, dasselbe Mitleid zu sehen, wie vor Sekunden in Craigs Augen. Es war merkwürdig, als ich meinen ersten Schritt tat. Ich berührte den Boden nicht wirklich, aber Schweben tat ich auch nicht. Ich glitt vielmehr über den steinernen Boden. Mein Blick war fest auf die noch ruhige Goldkugel gerichtet, in der noch immer der Seelentropfen ruhte. Mein bloßes Werden zu einem Seelengeist hatte also nicht gereicht. Es musste unheimlich aussehen, wie ich – eine silbrig blaue Gestalt – zwischen zwei lebenden Statuen stand, zwischen denen eine Kugel in der Luft schwebte. Magie. Das war es, was hier geschah. Meine Seele erbebte immer wieder unter dem anhaltenden Schmerz. Für immer so über die Welt zu wandern, war schlimmer als der wirkliche Tod.
    Als ich vor der Kugel stand, senkte sie sich wieder zu mir herab. Langsam streckte ich meine Hand nach ihr aus. Ich war mir sicher, dass ich den Seelentropfen berühren musste. Ihn spüren lassen, dass ich zugleich alles und nichts war. Meine Fingerspitze war nur Zentimeter von dem Stein entfernt, als eine mir fremde Stimme hinter mir erklang und einen Schauer durch mein neues Ich jagte.
    »Das würde ich nicht tun, wenn dir etwas an dem Leben deines Freundes und deiner Schützerin liegt.«
    Ich fuhr so schnell herum, dass ich fast erwartet hatte die Verbindung zur Erde zu verlieren. Dort, wo ich eben noch gewesen war, hatte sich etwas verändert. Ich sah meinen seelenlosen Körper immer noch am Boden liegen, aber er war nicht mehr alleine. Zu jeder Seite lag ein weiterer Körper. Ich erstarrte. Hätte ich noch mein schlagendes Herz gespürt, ich war sicher in diesem Moment hätte es ausgesetzt. Dort auf dem Boden lag Keira. Ihr langes, blondes  Haar verdeckte ihr Gesicht. Auf meiner anderen Seite lag ein Körper, den ich noch nie gesehen hatte und doch so genau kannte, dass ich nicht raten musste.
    Die andere Gestalt war Craig. Craigs Seelengeist stand nicht weit von seinem eigenen Körper entfernt. Sein Gesicht war verzerrt zu einem angsterfüllten Ausdruck, der zugleich erfüllt war von tiefer Besorgnis um mich. Erst jetzt, nachdem ich die zwei Menschen gesehen hatte, die mir am meisten bedeuteten – für die ich freiwillig zum Seelengeist geworden war – wandte ich mich der Person zu, die gesprochen hatte. Entsetzt stellte ich fest, dass sie nicht alleine war. Von überallher traten

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