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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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ist Alon, der Hüter des Waldes. Wir wollen euch helfen.« Da hörten sie Klopfgeräusche.
    »Hört doch!«, sagte Finn. »Das Klopfen kommt, glaube ich, von da hinten.«
    Vorsichtig liefen die drei durch die Höhle und fanden eine kleine Holztüre. Das Klopfen schien direkt von der Tür zu kommen. Alon ging mit der Lampe näher heran und fand tatsächlich einen Schlüssel, der an einem Haken in einem Pfosten direkt neben der Tür hing. Schnell steckte er ihn ins Schloss und drehte um. Er passte!
    Hinter der Tür bot sich ein schrecklicher Anblick. Mindestens zehn Bergmännchen lagen an Händen und Füßen gefesselt auf dem Boden, in ihre Münder waren Knebel gestopft. »Ihr armen Bergmännchen«, sagte Alon. »Schnell, helft mir, sie loszubinden.«
    Finn und Chika öffneten die Knoten und halfen den Bergmännchen beim Hinsetzen. Erschöpft stöhnte eines: »Ich habe Durst, unglaublichen Durst.« Die Freunde zögerten nicht. Sie schlossen ihre Augen, sprachen leise ihren Wunsch aus und holten mehrere Wasserschläuche, wie sie in Gan üblich waren, aus ihrer Tasche. Alon und die Bergmännchen machten große Augen, stellten aber keine Fragen. Erst einmal musste die größte Not gestillt werden.
    »Danke, ihr Menschenkinder. Danke Alon. Ihr habt meinen Leuten und mir das Leben gerettet«, sagte das Bergmännchen nach einem kräftigen Zug.
    »Diese bösen Eindringlinge aus fernen Ländern haben uns hinterlistig überfallen. Gegen so viel Bosheit hatten wir keine Chance«, klagte ein anderes.
    »Seit Tagen halten sie uns hier gefangen und versuchen, aus uns die geheimen Eingänge zu unseren Bergwerksstollen herauszupressen.«
    »Jetzt kommt erst mal aus diesem schrecklichen Verlies heraus«, meinte Alon. »Folgt uns!«
    Chika, Finn und Alon gingen durch die Höhle zurück, krochen durch den schmalen Eingang und stießen wieder auf Pendo und Joe, die die falschen Bergmännchen bewachten.
    »Wir haben sie gefunden!«, rief Chika erleichtert. »Die Armen wurden ja so schrecklich behandelt. Ganz furchtbar.« Schon gesellten sich die zehn Bergmännchen zu der Gruppe hinzu. Auf den ersten Blick sahen sie genauso aus wie die Zwerge, aber bei genauerem Hinschauen erkannte man deutliche Unterschiede. Ihre Augen waren freundlich und ihr ganzes Wesen, trotz der Strapazen, die sie gerade erlebt hatten, warmherzig. Es waren lustige Gesellen, die den Trägern der Amulette und Alon freundlichbegegneten. Sie bedankten sich noch einmal herzlich bei ihren Befreiern und schauten missbilligend zu den Gefangenen.
    »Ihr seid eine Schande für alle Bergmännchen dieser Welt«, sagte eines. »Ihr seid eben doch nur Zwerge, die in die Vorgärten der Menschen an den vier Enden der Erde gehören.« Chika, Pendo, Joe und Finn schmunzelten über diese Beschimpfung aus dem Mund eines Bergmännchens.
    »Was soll jetzt mit ihnen geschehen?«, fragte Pendo.
    »Das ist eine gute Frage«, sagte Alon. »Ihr Bergmännchen, was schlagt ihr vor?«
    »Ich würde vorschlagen, wir bringen sie zur Hüterin der Lebensströme. Sie wird in ihrer großen Weisheit wissen, was mit diesen Eindringlingen zu tun ist«, sagte ein Bergmännchen, das ihr Anführer zu sein schien.
    Joe stimmte gleich zu und sagte: »Das ist eine gute Idee. Nebijah weiß bestimmt, was zu tun ist.«
    Auf einmal wurden die Bergmännchen und Alon still. Sie schauten die vier Gefährten mit großen Augen verwundert an.
    »Es wird langsam Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen, Kinder«, sagte Alon mit einem auffordernden Blick. »Niemand hier im Lande Gan würde es wagen, den Namen der Hüterin so unbekümmert auszusprechen. Sie ist eine heilige Frau, der wir nur mit größter Ehrfurcht begegnen. Wer also seid ihr?«
    Finn, Pendo, Chika und Joe sahen einander an und kamen überein, dass sie Alon und den Bergmännchen vertrauen sollten.
    »Nicht vor den Gefangenen. Das ist zu gefährlich«, flüsterte Chika und schielte zu den Zwergen herüber, die neugierig dem Gespräch folgten.
    »Ja, ihr habt recht, wir müssen sehr vorsichtig sein«, brummte der Anführer der Bergmännchen. Er gab den anderen die Anweisung, die Gefangenen abzuführen und zur Hüterin der Quelle zu bringen. Als sie auf dem Weg hinaus aus der Höhle waren, rief er ihnen hinterher: »Viel Spaß im Vorgarten!«
    Die vier Gefährten und Alon mussten lachen. Die falschenBergmännchen aber gaben nur knurrende Geräusche von sich und blickten sie hasserfüllt über die Schulter hinweg an.
    Alleine mit Alon und dem Anführer der

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