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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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Albträumen kannte.
    Die Bergmännchen zeigten zu Brot, Käse und Wein und ermutigten ihre Gäste, etwas zu essen und zu trinken. Brot und Käse nahmen sie gerne, den Wein lehnten sie aber dankend ab.
    »Wir dürfen noch keinen Wein trinken. Das erlauben unsere Eltern nicht. Vielen Dank«, sagte Finn, der an seine Eltern und Großeltern denken musste. Wenn sie wüssten, in welche Abenteuer er gerade verstrickt war, wäre der Wein vermutlich das kleinere Problem gewesen. Er musste grinsen.
    »Aber wenn es so gefährlich ist, wie können wir denn sicher in Richtung Osten reisen?«, fragte Joe, der auf geheime unterirdische Gänge der Bergmännchen hoffte. »Kennt ihr geschützte Wege?«
    »Natürlich kennen wir geschützte Wege. Aber dorthin dürfen normalerweise nur Bergmännchen – keine Menschen.«
    Ein anderes Bergmännchen setzte an: »Aber in diesen Tagen ist ja alles anders als sonst. Für euch würden wir vielleicht eine Ausnahme machen. Lasst uns erst noch beraten, denn diese Entscheidung ist für uns nicht so einfach.« Die Bergmännchen setzten sich nun etwas abseits auf einen Felsbrocken und begannen wieder, in ihrer fremden Sprache miteinander zu reden. Ihre Stimmen hörten sich ganz hektisch an, immer wieder musterten sie die Gefährten.
    Joe hoffte sehr auf ihre Hilfe und überlegte mit den Mädchen, welch geheimnisvolle Stollen es wohl unter der Erde gäbe und wie sie damit kinderleicht zur Quelle kämen. Finn dachte währenddessen nach. Waren die Bergmännchen von Gan wirklich so ruppige Gestalten wie diese hier? Hatte Alon nicht von ihrer Freundlichkeit erzählt? Die Atmosphäre in dieser Höhle war alles andere als freundlich. Finn misstraute den Bergmännchen. Sagten sie wirklich die Wahrheit? Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich! Nebijah hatte ihnen ein Mittel mitgegeben, um die Wahrheit ans Licht zu bringen!
    Wie beiläufig und mit einem verschwörerischen Blick zu Joe meinte er: »Ich finde, es ist ziemlich dunkel hier. Wir können die Bergmännchen noch nicht einmal richtig sehen. Joe, magst du nicht eine Kerze für uns anzünden? Da hast doch eine dabei, oder?«
    Joe, der sich nicht an der Dunkelheit störte, schaute verdutzt zu Finn. Dann dämmerte es ihm, worauf dieser anspielte. »Ach ja, natürlich. Ein wenig Licht kann nicht schaden. Unsere Augen sind diese Dunkelheit nicht gewöhnt.« Er holte Orah aus seiner Tasche, die Kerze, die die Wahrheit immer ans Licht bringen sollte. »Ihr lieben Bergmännchen«, unterbrach Joe die aufgeregt tuschelnden kleinen Gestalten, »habt ihr mal Feuer für mich? Ich würde gerne eine Kerze anzünden.«
    Die Bergmännchen waren über diesen Wunsch etwas befremdet, aber da einer von ihnen Pfeife rauchte, kam er zu ihnen herüber und entzündete die Kerze.
    Orah begann zu brennen – aber anders als die Kerzen, die die Kinder von zu Hause kannten. Die Flamme war nämlich nicht gelb, sondern grün. Erstaunt betrachteten sie die Flamme und warteten gespannt, was nun passieren würde.
    Die Bergmännchen beachteten die Kerze gar nicht, sie waren viel zu eifrig in ihr Gespräch vertieft. Das Licht der Kerze breitete sich nun in der ganzen Höhle aus. Es war ein hartes Licht, das die Ränder der Schatten an den Höhlenwänden scharf hervortreten ließ. Auf einmal schaute Pendo ganz aufgeregt ihre neuen Freunde an und wisperte ihnen zu: »Hört doch mal auf die Bergmännchen. Ich kann sie verstehen. Es ist gerade so, als ob die Kerze uns ihre Sprache übersetzen würde.«
    Finn, Pendo und Joe spitzten ihre Ohren. Tatsächlich: Auf einmal konnten sie die Worte der Bergmännchen verstehen … Und was sie da hörten, öffnete ihnen die Augen über die wahre Natur dieser kleinen Kerle. Das jüngere Bergmännchen sagte gerade: »Oh, wie ich diese Menschen hasse! Und wie hässlich ihre Sprösslinge sind, noch nicht einmal Bärte haben sie. Stellt euch mal vor, die Mädchen sollen niemals Bärte kriegen! Ist das nicht schrecklich?«
    Pendo und Chika schauten sich erschrocken an. Bärte wollten sie nun wirklich nicht haben. Joe und Finn mussten schmunzeln, als sie sich die Mädchen mit langen Borsten im Gesicht vorstellten.Da sagte das Bergmännchen mit der tiefen Stimme unwirsch zu seinem jüngeren Kollegen: »Ist doch vollkommen egal, wie sie aussehen. Ich will die Mäntel haben! Stell dir doch nur mal vor, mit denen könnten wir uns nahezu unsichtbar machen und unentdeckt in die Stollen der Bergmännchen von Gan klettern. Wie viel Gold wir

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