Das Asthma-Selbsthilfebuch
geringe Nebenwirkungen
nicht bei Kindern unter 3–4 Jahren möglich, da geringe Einatmungsgeschwindigkeit, z. T. feuchtigkeitsempfindlich
Treibgas-Dosieraerosol (DA)
für alle Substanzen verfügbar, feuchtigkeitsunabhängig
gute Mitarbeit erforderlich, Anwendung oft fehlerhaft, Deposition nicht optimal
Treibgas-Dosieraerosol mit Inhalierhilfe (Spacer)
geringere Deposition im Rachen, bessere Verteilung in den Bronchien, weniger Nebenwirkungen als DA, auch für Kleinkinder geeignet
Wirkstoffverlust bei später Einatmung, unhandlich, Spacer oft nicht passend bei Verwendung von DA anderer Hersteller
Treibgas-Dosieraerosol, atemzuggesteuert
bessere Koordination, bessere Verteilung in den Bronchien, geringe Ablagerung im Rachen, weniger Nebenwirkungen als DA, feuchtigkeitsunabhängig
stärkerer Atemsog notwendig
Düsenvernebler oder Kompressor
sehr gute Koordination, leicht erlernbar, sehr gute Deposition, Anfeuchtung der Atemwege (gute Sekretlösung), Substanzkombination möglich
höherer Zeitbedarf, höhere Kosten, Risiko der Überdosierung, größerer Hygienebedarf, sehr unhandlich
IPPB (intermitt. Überdruckinhalation)
sehr hohe Deposition, gleichzeitige Sauerstoffgabe möglich, Befeuchtung der Atemwege
höherer Zeitbedarf, deutlich höhere Kosten, sehr unhandlich, großer Hygienebedarf
(modifiziert nach W. Nowak, K. Wahle)
Durch die Feuchtinhalation mit einem Vernebler (Pari Boy) gelangen die Medikamente früher und schneller in die Atemwege; dieses Inhalationssystem ist daher insbesondere bei einem Asthmaanfall geeignet.
Erlernen der richtigen Inhalationstechnik
Egal welches der unterschiedlichen Inhalationssysteme Ihnen Ihr Arzt verschreibt, ist es sehr wichtig, die richtige Inhalationstechnik zu erlernen. Lassen Sie sich diese genau erklären und trainieren Sie die Technik unter Anleitung in der Praxis. Hierzu stehen meist Probegeräte oder entsprechende Trainingsgeräte, die Fehler automatisch anzeigen, zur Verfügung.
Auf der Homepage der Atemwegsliga finden Sie unter dem Stichwort »richtig inhalieren« für jedes Inhalationssystem ein kurzes Video, welches die Technik der Inhalation noch einmal erläutert. Es lohnt sich, dort einmal reinzuschauen (→ www.atemwegsliga.de ).
Inhalieren Sie keine heißen Dämpfe!
Für Nichtasthmatiker wird häufig, insbesondere bei Erkältungskrankheiten, die Inhalation heißer Wasserdämpfe empfohlen. Für Sie ist das aber nicht geeignet, da der heiße Dampf einen (physikalischen) Reiz darstellt, auf den Ihre Bronchien mit einer Verengung reagieren können. Diese kann sich noch verstärken, wenn z.B. in der Inhalationsflüssigkeit ätherische Öle wie Menthol oder Eukalyptus gelöst werden. Bei der Inhalation mit Extrakten der Kamille kann es bei einigen Asthmatikern zu einer allergischen Reaktion auf die Heilpflanze kommen.
Therapie eines Asthmaanfalls
Asthma ist nicht nur eine chronische, d. h. lebenslange Erkrankung, sondern auch eine wechselhafte. Mal gibt es Zeiten, in denen man glaubt, das Asthma sei völlig verschwunden. Dann kommen wie aus heiterem Himmel wieder Episoden ausgeprägter Asthmabeschwerden. Typische Auslöser sind allergische oder physikalische Reize wie Pollen oder nasse, kalte Luft, Atemwegsinfekte und manchmal auch starke psychische Belastungen. Ebenfalls kann eine unregelmäßige Einnahme der erforderlichen Medikamente einen Asthmaanfall provozieren.
Woran erkennen Sie einen Asthmaanfall?
Die Beschwerden wie Husten und Auswurf nehmen zu. Der Schleim wird zäher und kann nur mühsam abgehustet werden.
Bei körperlicher Belastung tritt Atemnot auf, Sie können nicht Ihre gewohnten Tätigkeiten ausführen.
Sie brauchen mehr von Ihrem Notfallspray, dem rasch wirksamen Beta-2-Mimetikum, um die Atemnot zu bekämpfen.
Im Peak-Flow-Protokoll sinken die Werte. Die Peak-Flow-Ampel schaltet auf Gelb oder sogar Rot.
Nachts wachen Sie mit Husten und Atemnot auf. Dies kommt besonders in den frühen Morgenstunden zwischen 2 und 6 Uhr vor.
Sie haben Zeichen eines Virusinfektes mit Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Schnupfen, allgemeiner Abgeschlagenheit und zunehmendem Husten.
Es müssen nicht alle Anzeichen gleichzeitig auftreten. Schon bei einem dieser Warnsymptome sollten Sie aufmerksam werden und rechtzeitig reagieren. Asthmaanfälle werden in zwei Schweregrade eingeteilt: einen leichten bis mittelschweren Anfall und einen schweren bis lebensbedrohlichen Anfall. Die jeweiligen Merkmale und Maßnahmen für Erwachsene und Kinder sind auf den
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