Das Asthma-Selbsthilfebuch
Krankheitsgeschehens, also in die Atemwege.
Da bei dieser Anwendungsform deutlich weniger an Wirkstoff notwendig ist als bei der systemischen Therapie, kann das Risiko von Nebenwirkungen stark verringert werden.
Aus diesen Gründen ist bei Asthma die inhalative Therapie der systemischen grundsätzlich vorzuziehen. Dabei lassen sich die notwendigen bronchialerweiternden und antientzündlichen Medikamente technisch auf unterschiedliche Art und Weise inhalieren.
Bei der Inhalation gelangt der Wirkstoff direkt an den Ort des Geschehens: die Atemwege. Nur ein geringer Prozentsatz wird aus der Lunge ins Blut aufgenommen und erreicht damit den gesamten Körper. Bei der Einnahme einer Tablette oder der Injektion des Wirkstoffs, wird dieser über den Blutkreislauf im gesamten Körper verteilt.
Die Verwendung einer Inhalationshilfe (Spacer) kann vor allem bei Kindern sinnvoll sein.
Die zur Inhalation geeigneten Medikamente liegen als Pulver, Treibgase oder Flüssigkeiten vor. Zur Inhalation des Medikaments sind zurzeit vier verschiedene Systeme gebräuchlich:
Pulverinhalatoren
Treibgas-Dosieraerosole
atemzuggesteuert
nicht atemzuggesteuert
Düsen- und Ultraschallvernebler
Respirationsgeräte mit druckgesteuerter Atemhilfe
Inhalationshilfen: Zu den nicht atemzuggesteuerten Treibgas-Dosieraerosolen gibt es zusätzlich sogenannte Inhalationshilfen. Auch der englische Ausdruck Spacer ist bei uns geläufig. Es gibt sie mit oder ohne Ventil. Inhalationshilfen verbessern die Behandlung des Asthmas mit einem Dosieraerosol auf zwei Arten:
Die oft schwierige Koordination zwischen dem Auslösen eines Hubs und der gleichzeitigen tiefen Einatmung entfällt,
Die Austrittgeschwindigkeit des Medikaments wird erheblich gebremst und es kann sich besser in den Atemwegen verteilen.
Bei den neueren HFA-Präparaten wie z.B. Foster® und Inuvair® ist eine Inhalationshilfe in der Regel nicht notwendig.
Vor- und Nachteile der Inhalationssysteme
Am häufigsten werden Treibgas-Dosieraerosole und Pulverinhalatoren eingesetzt. Bei Kleinkindern und sehr alten Menschen kann wegen des geringen Einatemsogs die Aufnahme des Wirkstoffes bei Verwendung von Pulverinhalatoren vermindert sein. In diesem Fall empfehlen wir Düsen- oder Ultraschallvernebler, die eine verbesserte Verteilung des Medikaments in der Lunge ermöglichen. Dieskann bei schweren Asthmaformen sehr hilfreich sein, zumal gleichzeitig die Atemwege befeuchtet und der Schleim gelöst werden können. Bei schwerem kindlichem Asthma ist manchmal die druckgesteuerte Inhalation über ein Respirationsgerät notwendig. Diese Maßnahme verhindert durch Verwendung von positivem Druck in der Ausatemphase das Zusammenfallen (Kollabieren) der kleinen Atemwege, verbessert die Aufnahme von Sauerstoff und vermindert die Atemarbeit. Durch eine relativ schwierige Inhalationstechnik (Koordination von tiefer Einatmung und Drücken des Dosiersprays) gelangt beim normalen Treibgas-Spray oft nur ein kleiner Teil des Wirkstoffes in die Lunge. Dieser Nachteil gegenüber Pulverinhalatoren wird aufgehoben bei Verwendung von atemzuggesteuerten Dosieraerosolen wie dem Autohaler®.
Die verschiedenen Asthmamittel werden mit unterschiedlichen Inhalationssystemen inhaliert. Welches Gerät Ihr Arzt empfiehlt, richtet sich überwiegend nach Ihrem Alter sowie dem Schweregrad Ihrer Erkrankung. Er wird natürlich auch berücksichtigen, mit welchem Gerät Sie am besten zurechtkommen.
Bei Verwendung der gebräuchlichen HFA-Sprays (Sprays, die chlorfreie Hydrofluoralkane enthalten) entsteht ein feiner Wirkstoffnebel, welcher bei atemzuggesteuerter Inhalation zu einer guten und gleichmäßigen Verteilung der Wirksubstanz auch in den kleineren Atemwegen führt.
Inhalationssysteme für Kinder: In Abhängigkeit vom Alter sind unterschiedliche Inhalationssysteme für Kinder geeignet:
< 2 Jahre: Düsenvernebler mit Kompressor oder evtl. Dosieraerosol mit Spacer und Maske
2–4 Jahre: Dosieraerosol mit Spacer und/oder Düsenvernebler mit Kompressor
> 4 Jahre: Dosieraerosol mit Spacer oder Pulverinhalator oder Düsenvernebler mit Kompressor (z.B. bei akuten Verschlechterungen)
> Jugendliche (>12 Jahre) lehnen Inhalationshilfen eher ab. Meist sind sie in der Lage, Dosieraerosole ohne Spacer oder Pulverinhalatoren zu benutzen.
Vor- und Nachteile der wichtigsten Inhalationssysteme
Inhalationssystem
Vorteile
Nachteile
Pulverinhalator
sichere Anwendung, leicht erlernbar, sehr gute Deposition, keine Treibgase, kein Kältereiz, sehr
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