Das Asthma-Selbsthilfebuch
auch eine strukturierte ambulante Patientenschulung (NASA). Erkundigen Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder Lungenfacharzt nach diesen Behandlungsprogrammen und schreiben Sie sich ein!
Die Inhalte der Behandlungsprogramme unterliegen hohen Qualitätsanforderungen, die regelmäßig von einer neutralen Stelle überprüft werden. Eine ausführliche schriftliche Dokumentation aller Daten ermöglicht es, Sie bestmöglich bei der Bewältigung Ihrer chronischen Erkrankung zu unterstützen und Sie z.B. an regelmäßige Kontrollen zu erinnern.
Gleichzeitig ist aber auch Eigeninitiative gefordert. Dazu gehören zum Beispiel ein der Krankheit angepasster Lebensstil wie das Aufgeben einer eventuell bestehenden Nikotinabhängigkeit und regelmäßiges körperliches Training. Dies und weitere Hinweise lesen Sie im folgenden Text.
Alle Themen der Asthmaschulung sind in diesem Buch vollständig und ausführlich nachzulesen. Besonders viel Wert wird bei den Schulungen auf praktische Informationen zur Verwendung der Asthmamedikamente sowie zu den Maßnahmen beim Asthmaanfall gelegt. Viele Dinge werden einem klarer in einer Gruppe von Betroffenen. Auch wenn man glaubt, schon alles zu wissen oder zu können, lernt man bei jeder Schulung etwas hinzu. Dazu gehört beispielsweise die Dosisanpassung der Medikamente ebenso wie die korrekte Peak-Flow-Messung.
Selbsthilfe-Maßnahmen beim Asthmaanfall
Im Notfall sollten Sie vor allem Ruhe bewahren! Setzen Sie sich bequem hin, am besten in eine atemerleichternde Stellung. Versuchen Sie, ruhig und gleichmäßig in den Bauch zu atmen. Bei dieser Zwerchfellatmung tritt der Bauch bei Einatmung hervor. Setzen Sie beim ruhigen Ausatmen die Lippenbremse ein. Messen Sie unbedingt Ihren Peak Flow, um die Situation richtig einschätzen zu können.
Vorboten eines Asthmaanfalls
Ein Asthmaanfall kündigt sich häufig innerhalb weniger Tage, manchmal auch innerhalb weniger Stunden an. Achten Sie unbedingt auf folgende typische Zeichen:
Abfall und verstärkte Schwankungen der Peak-Flow-Werte
zunehmende Luftnotbeschwerden, besonders nachts
verminderte körperliche Belastbarkeit
Bronchitis-Beschwerden mit Husten
vermehrter, häufig gefärbter Auswurf
vermehrt zähflüssiges Bronchialsekret
erhöhter Verbrauch von Asthma-Medikamenten
Unbedingt einnehmen: Beta-2-Mimetika
Bei Auftreten von akuten Asthmabeschwerden sollten Sie sofort ein rasch wirksames bronchialerweiterndes Medikament inhalieren. Am stärksten sind die Beta-2-Mimetika. Nehmen Sie zunächst zwei Hübe ein. Inhalieren Sie tief und achten Sie auf eine ruhige Bauchatmung (Zwerchfellatmung, → Seite 27 ).
Inhalationsgerät zur Feuchtinhalation
Wenn Sie über ein elektrisches Inhalationsgerät zur Feuchtinhalation (z.B. Pariboy) verfügen, kann auch dies zur Inhalation des bronchialerweiternden Beta-2-Mimetikums benutzt werden. Insbesondere bei Kindern ist diese Maßnahme von Vorteil, weil eine höhere Dosis auch in die kleinen Atemwege gelangt und eine Befeuchtung der Bronchien sowie eine bessere Verteilung des Medikaments in der Lunge gewährleistet ist.
Achten Sie auch bei Verwendung der Feuchtinhalation auf eine tiefe, ruhige Atmung. Bei Erwachsenen sollte die Feuchtinhalation nicht über eine Gesichtsmaske, sondern über einen Mundansatz erfolgen, um unnötige Verluste des Medikaments in der Nasenschleimhaut zu verhindern.
Bei Besserung: inhalative Corticoide
Sofern sich die Beschwerden unter der genannten Medikation bessern, habenSie einen Asthmaanfall erfolgreich abgewehrt. Die Verschlechterung zeigt Ihnen jedoch, dass sich Ihre Atemwege in einer instabilen Phase befinden. Sie sollten zusätzlich die Dosis Ihrer inhalativen Steroide verdoppeln. Obwohl sie keine Sofortwirkung haben, tragen sie im weiteren Verlauf zur Stabilisierung bei.
Bei fehlender Besserung: Cortison als Tablette
Bei einem akuten Asthmaanfall und fehlender Besserung durch die Inhalation von Beta-2-Mimetika muss Cortison als Tablette verabreicht werden. Cortisontabletten wirken bereits nach etwa 30 Minuten, die volle Wirkung ist nach zwei Stunden zu erwarten. Die einmalige Gabe von Cortison auch in hoher Dosis (bis zu 100 mg Prednisolon) ist gewöhnlich unproblematisch. In schwersten Fällen kann Ihnen der Arzt oder Notarzt auch eine Cortisonspritze in die Vene geben, wobei auch hier ein Wirkungseintritt frühestens nach 30 Minuten zu erwarten ist. Zäpfchen werden nur bei Babys und Kleinkindern gegeben.
Überdosierung vermeiden!
Eine Überdosierung der
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