Das Asthma-Selbsthilfebuch
besten Peak Flow, also Ihres persönlichen Bestwertes, befinden Sie sich im grünen Bereich. Ihre Bronchien sind nicht wesentlich verengt und die bestehende Therapie braucht daher nicht geändert zu werden.
Gelb: Sollten Sie nur 50–80 Prozent Ihres besten Peak Flow erreichen, sind Sie im gelben Bereich. Die Bronchien sind verengt und entzündet. Ursache kann ein Infekt, Allergenkontakt oder eine nicht regelmäßig durchgeführte Therapie Ihres Asthmas sein. Sie müssen jetzt reagieren, um einen Anfall zu verhindern. Dazu gehört, dass Sie Ihre Medikamentendosis erhöhen, was Sie jedoch vorher mit dem Arzt absprechen sollten. Gewöhnlich wird die Dosis sowohl der bronchialerweiternden als auch der antientzündlich wirksamen Medikamente gesteigert.
Wichtig
Liegen Ihre Peak-Flow-Werte im Rotbereich des Ampelschemas, müssen Sie umgehend handeln. Es droht ein schwerer Asthmaanfall.
Rot: Liegen Ihre Peak-Flow-Werte unterhalb der 50-Prozent-Marke und somit im roten Bereich, können Sie davon ausgehen, dass die bronchiale Entzündung sowie die Verengung Ihrer Atemwege stark ausgeprägt sind. In diesem Fall sollten Sie nicht nur Ihre Medikation sofort erhöhen, sondern auch umgehend einen Arzt aufsuchen. Der rote Bereich zeigt klar, dass Sie völlig unzureichend eingestellt sind. Ein schwerer Asthmaanfall steht unmittelbar bevor. Sie müssen unverzüglich handeln.
Gewöhnlich entsprechen die wahrnehmbaren Beschwerden in etwa Ihren Peak-Flow-Werten, d. h. im grünen Bereich sind Sie beschwerdefrei, im gelben Bereich besteht mäßige und im roten Bereich deutliche Atemnot. Die körperliche Belastbarkeit ist hier spürbar vermindert.
Das Ampelschema im Überblick
Farbe
Peak-Flow-Wert
Befinden
Was ist zu tun?
• freie Fahrt
80–100% Ihres persönlichen Bestwertes
Tagsüber selten Luftnot, keine Atemnot nachts. Kaum Husten und Auswurf. Das Notfallspray kommt nicht zum Einsatz. Sie sind körperlich normal belastbar.
Sie können alles so lassen, evt. Medikamente reduzieren, sofern von Ihrem Arzt empfohlen.
• Achtung!
50–80% Ihres persönlichen Bestwertes
Tagsüber häufiger Luftnot, zudem Atemnot nachts. Husten und Auswurf tritt verstärkt auf. Das Notfallspray kommt zum Einsatz. Sie sind körperlich weniger belastbar. Eventuell treten Anzeichen eines Infektes auf.
Sie müssen reagieren, indem Sie Ihre Medikation erhöhen (s. Asthmastufentherapie → Seite 89 ), um eine weitere Verschlechterung zu verhindern.
• Stopp, Notfall droht
< 50% Ihres persönlichen Bestwertes
Tagsüber und nachts Atemnot, Husten und Auswurf. Das Notfallspray kommt oft zum Einsatz, bringt aber wenig Erleichterung. Sie sind körperlich nicht mehr belastbar. Das Sprechen wird mühsam. Eventuell sind Anzeichen eines Infektes vorhanden.
Ein Anfall droht. Erhöhen Sie die Medikamente (siehe auch Asthmanotfall → Seite 103 ) und suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt auf.
Ein Beispiel: Liegt Ihr Peak-Flow-Wert trotz Einnahme von zweimal einem Hub eines inhalierbaren Cortisons im gelben Bereich, müssen Sie etwas unternehmen. Eine Möglichkeit ist es, die Dosis Ihres inhalierbaren Cortisons zu verdoppeln, also zweimal zwei Hübe täglich zu inhalieren. Alternativ kann es auch sinnvoll sein, zusätzlich ein lang wirksames Beta-2-Mimetikum zweimal täglich zu inhalieren und die Dosis des inhalierbaren Cortisons bei zweimal einem Hub zu belassen. Schon im Vorfeld sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, wie im Fall einer Verschlechterung die medikamentöse Asthmatherapie anzupassen ist. In welcher Reihenfolge und wie Sie die einzelnen Asthmamedikamente höher dosieren, können Sie auch aus dem Stufenplan zur Asthmatherapie ablesen (→ Seite 89 ). Ein umfassende Information, wie im Bedarf die Medikamente an den Schweregrad Ihrer Erkrankung angepasst werden, erhalten Sie in einer strukturierten Patientenschulung zum Beispiel im Rahmen des DMP Asthma (→ Seite 108 ).
Kontrollieren Sie im weiteren Verlauf stets, ob die von Ihnen ergriffenen Maßnahmen zu einer Besserung Ihres Peak Flow geführt haben. Besprechen Sie die Änderung der Peak-Flow-Werte und Ihrer Medikamentendosis in der nächsten Sprechstunde mit Ihrem Arzt.
Die verschiedenen Inhalationssysteme
Asthmamedikamente werden bevorzugt mittels Inhalation verabreicht. Diese Form der Anwendung hat gegenüber der systemischen Therapie mit Tabletten, Saft, Tropfen oder Spritzen zwei entscheidende Vorteile.
Durch die Inhalation gelangen die Medikamente direkt an den Ort des
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