Das Asthma-Selbsthilfebuch

sich durch den Umstand, dass ältere Menschen oft weitere Erkrankungen haben, die ihr Asthma komplizieren können. In diesen Fällen ist besonders darauf zu achten, dass sich die verordneten Medikamente gegenseitig nicht verstärken bzw. abschwächen oder die Beschwerden anderer Erkrankungen nicht intensivieren.
    Besondere Vorsicht ist wegen möglicher Unverträglichkeiten bei Betablockern (z.B. zur Blutdrucksenkung) und bei nicht steroidalen Antirheumatika sowie bei Aspirin geboten. Theophylline können bei älteren Menschen mit Herzproblemen zu Herzrhythmusstörungen und Kaliummangel führen.
Rehabilitation bei Asthma
    Das lateinische Wort »Rehabilitation« bedeutet »Wiederbefähigung«. Diese Maßnahme spielt somit insbesondere bei berufsfähigen Patienten eine Rolle. Ziel ist dabei, ihre berufliche Einsatzfähigkeit wiederherzustellen. Eine Reha-Behandlung ist unter folgenden Umständen zu erwägen:
wenn trotz ambulanter medizinischer Behandlung anhaltende Krankheitszeichen bestehen (z.B. Atemnot, Husten, Auswurf, eingeschränkte Belastbarkeit)
nach Behandlung der Atemwegserkrankung im Akutkrankenhaus (Anschlussheilbehandlung = AHB)
bei Einschränkung oder Bedrohung der Erwerbsfähigkeit
bei drohender Pflegebedürftigkeit
bei krankheitsbedingten Schwierigkeiten in der Ausbildung (Schule, Studium, Lehre)
bei seelischen Krankheitsfolgen (Depressionen, Ängste, sozialer Rückzug)
bei der Notwendigkeit von Reha-typischen Therapieverfahren, wenn diese ambulant nicht im erforderlichen Ausmaß erfolgen können, z.B. Patientenschulung, Physiotherapie, Nikotinentwöhnung

Checkliste: Notfall- und Reiseapotheke für Asthmatiker
    Die täglich benötigten Medikamente sollten Sie auf Reisen in ausreichender Menge in Ihrem Handgepäck dabei haben. Grundsätzlich sind Medikamente der nächsthöheren Therapiestufe zu berücksichtigen (→  Seite 89 ). Cortisontabletten oder -zäpfchen, insbesondere für Kleinkinder, sind wichtiger Bestandteil einer Notfallapotheke und sollten immer dann auf Ihrer Liste stehen, wenn das Asthma sehr wechselhaft verläuft.
    Bei Neigung zu schwergradigen eitrigen Infekten sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Möglichkeit, Ihnen ein geeignetes Antibiotikum zu verschreiben, um Arztbesuche im Urlaub zu vermeiden. Besteht eine Allergie, sollten Sie auch an Antiallergika denken. Falls Sie (z.B. durch einen Insektenstich) bereits einmal einen allergischen Schock erlitten haben, sollten Sie zusätzlich eine »Schockapotheke« einpacken.
Medikamentencheck
    Überprüfen Sie rechtzeitig vor Abreise anhand der folgenden Checkliste, ob Ihre Notfall- und Reiseapotheke komplett ist:
Dauermedikation in ausreichender Menge
Asthma-Eigenkontrolle
Peak-Flow-Meter, Peak-Flow-Tagebuch und Therapieplan
Telefonnummer und Adresse des Hausarztes bzw. eines Arztes am Urlaubsort
Asthmaanfälle
Sofort wirksames bronchialerweiterndes Beta-2-Mimetikum, z.B. Aerodur, Sultanol®
Basismedikament (inhalative Steroide)
Cortisontabletten, z.B. Decortin® (20 mg), Prednison ratio® (5 mg)
Allergischer Schnupfen
Antihistaminika (Tabletten), z.B. Telfast, Zyrtec, Allergodil
Und/oder antiallergische Nasen-/Augentropfen
Bakterielle Atemwegsinfekte
Antibiotika (Tabletten) bei erhöhter Infektanfälligkeit und Infektasthma
Schleimlöser (Tropfen, Tabletten oder Brausetabletten), z.B. Soledum® (Kps.), Pulmicret®, NAC®, Ambroxol®
Insektenstich oder schwere Nahrungsmittelallergie
Cortisontabletten, z.B. Decortin
Antihistaminika-Tabletten, z.B. Fenistil
Adrenalin (plus Cortisontabletten plus Antihistaminika; Tbl., s. o.), z.B. Epinephrin zur Selbstinjektion, z.B. Fastjekt®
Kalzium-Brausetabletten, z.B. Calcium forte Sandoz® (1000 mg Brausetabletten)

Impressum
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