Das Asthma-Selbsthilfebuch
häufig verschlechtert, ist der Wunsch nach Stärkung der Körperabwehr verständlich. Leider sind diesen Bemühungen heute noch Grenzen gesetzt. Zur Vorbeugung gehört eine gesunde, überwiegend vegetarische, fleischarme, jedoch fischreiche Ernährung. Die Einnahme von Vitaminen sowie Spurenelementen und Mineralien kann bei unzureichender Zufuhr durch die Nahrung unterstützend wirken. Sorgen Sie außerdem für genügend Bewegung und regelmäßiges körperliches Training. Für die Wintermonate empfiehlt sich eine Grippeschutzimpfung, die im Herbst erfolgen sollte. Möglicherweise ist auch eine Impfung gegen Lungenentzündung mit Pneumokokken ratsam, insbesondere dann, wenn bei Ihnen schon häufiger Lungenentzündungen aufgetreten sind. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.
Auch die Psyche ist wichtig für das Immunsystem. Lassen Sie sich nicht unnötig unter Druck setzen und vermeiden Sie bewusst jeglichen Stress. Er schwächt Ihr Immunsystem und kann Asthmasymptome verstärken. Bislang fehlen jedoch wissenschaftliche Beweise dafür, dass psychische Belastungen die Ursache von Asthma oder einer Allergie sein können.
Hilfe durch gezielte Ernährung
Es ist selbstverständlich, dass bei einer Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit (Pseudoallergie) die betreffenden Nahrungsmittel gemieden werden müssen. Ansonsten müssen Sie auf nichts verzichten.
Generell empfiehlt sich – wie bei Nichtasthmatikern – eine ausgewogene, vitaminreiche, kalorienbewusste und fleischarme Ernährung. Auf vier Nährstoffe sollten Sie besonderen Wert legen:
Vitamin D:
Vitamin D spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulierung des Kalziumspiegels im Blut und beim Knochenaufbau. Ein Vitamin-D-Mangel führt mittelfristig bei Kindern zu Rachitis und bei Erwachsenen zur Knochenerweichung bzw. -entkalkung. Ferner ist das Vitamin-D-System wichtig für die Entwicklung und Funktion des Nerven- und Muskelsystems. Neue wissenschaftliche Untersuchungen konnten einen Zusammenhang belegenzwischen Vitamin-D-Spiegel im Blut und Lungenfunktion sowie bronchialer Überempfindlichkeit und Ansprechbarkeit auf Cortison. Zu niedrige Vitamin-D-Spiegel verschlechterten die genannten Be funde und haben dadurch einen ungünstigen Einfluss auf den Asthmaverlauf. Der Mangel an Vitamin D führt darüber hinaus zu einer vermehrten Bildung eines entzündungsfördernden Botenstoffs, dem Zytokin TNF alpha (Tumornekrosisfaktor alpha), welches die asthmatische Entzündungsreaktion verstärkt. Umgekehrt verbessern sich die Lungenfunktion und die Ansprechbarkeit auf inhalative Corticosteroide bei höheren Vitamin-D-Spiegeln.
Magnesium:
Magnesium erfüllt vielfältige Aufgaben, etwa bei der Muskelarbeit und der Informationsübertragung von Nerven auf Muskeln. Ferner werden über 300 Steuerungssubstanzen (Enzyme) durch Magnesium aktiviert. Vermutet werden Hilfsfunktionen für Knochenaufbau und Infektabwehr. So sprechen wissenschaftliche Untersuchungen dafür, dass eine zu geringe Aufnahme von Magnesium und Selen die Allergiebereitschaft verstärken kann. Ein Magnesiumüberschuss ist bei Gesunden nicht zu befürchten. Lediglich bei Nierenerkrankungen oder Schilddrüsenüberfunktion kann es zu einer übermäßigen Erhöhung der Magnesiumwerte im Blut kommen. Sport und starkes Schwitzen lassen den Bedarf an Magnesium steigen.
Selen:
Selen ist ein Spurenelement, ein lebenswichtiger Stoff, der nur in sehr geringer Menge benötigt wird. Es ist Bestandteil eines Enzyms, das unseren Körper vor zellschädigenden Sauerstoffprodukten (Radikalen) schützt. Durch die Verarbeitung von Lebensmitteln kann der Selengehalt reduziert werden. Andererseits ist bei Zufuhr von reinem Selen eine Vergiftung möglich, sodass auch hier der Grundsatz einer ausgewogenen obst- und gemüsereichen Ernährung gilt.
Zink:
Untersuchungen lassen vermuten, dass die kurzzeitige Einnahme von Zink die Dauer von Erkältungskrankheiten verkürzt und die Beschwerden lindert. Insbesondere ältere Menschen leiden häufiger an Zinkmangel. Hinsichtlich der Nebenwirkungen und damit der Sicherheit dieser Therapie liegen bisher noch wenige Informationen vor.
Zur Ruhe finden
Auch wenn Asthma bronchiale nicht durch psychische Erkrankungen verursacht wird, besteht kein Zweifel daran, dass seelische Belastungen, Stimmungsschwankungen und Stress den Verlauf erheblich verschlechtern können. Ausgeglichenheit und Entspannung dagegen verbessern die Asthmaprognose; ein ruhiger, fröhlicherMensch wird weniger Mühe
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