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Das Asthma-Selbsthilfebuch

Das Asthma-Selbsthilfebuch

Titel: Das Asthma-Selbsthilfebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Meyer , Tibor Schmoller
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haben, sein Asthma zu kontrollieren.
    Als Asthmatiker sollten Sie aktiv darauf hinwirken, innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden. Dazu dienen regelmäßige Atem- und Entspannungsübungen ebenso wie regelmäßige sportliche Betätigung. Eine halbe Stunde Yoga nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen kann zur Harmonisierung Ihres Seelenlebens beitragen. Genügend Schlaf, der Verzicht auf Alkohol und Zigarettenrauch (auch passiv) sowie eine gesunde und überwiegend vegetarische Ernährung helfen nicht nur dem Körper, sondern verbessern auch Ihr seelisches Befinden. Sehr gut geeignet ist auch die progressive Muskelentspannung nach Jacobson sowie autogenes Training.
    Wichtig
    Bei sehr starken psychischen Belastungen oder bei extremen Verstimmungen sollten Sie – in Rücksprache mit Ihrem Hausarzt – eine begleitende Psychotherapie erwägen.
    Vergessen Sie nicht, sich auch in Ihrer Freizeit Ruheräume zu schaffen. Versuchen Sie, dem Fernsehen zu entfliehen. Lesen Sie vor dem Schlafengehen ein gutes Buch oder hören Sie Musik, die Sie entspannt. Bremsen Sie unnötige Aktivitäten und überprüfen Sie Ihre Tagesplanung, indem Sie Prioritäten setzen.
    WISSEN
    Was lernt man bei einer Asthmaschulung?
    Asthmaschulungen (Patientenschulungen) sind sehr hilfreich, weil Sie Ihre Kenntnisse bezüglich Asthmabehandlung und -kontrolle vertiefen. Schulungen werden bei Ihrem Hausarzt oder Lungenfacharzt sowie häufig auch im Rahmen von Kur- bzw. Rehabilitationsbehandlungen in der Klinik durchgeführt. Folgende Inhalte werden bei Asthmaschulungen vermittelt:
Aufbau und Funktion der Lunge
Aufklärung über Krankheitsmechanismen und Auslöser
Körperselbstwahrnehmung
Verhaltenstraining, Asthmasport und Atemübungen
Gezielter Einsatz von Medikamenten
Nebenwirkungen bestimmter Medikamente
Unterscheidung zwischen Dauer- und Bedarfsmedikation
Erkennen einer Asthmaverschlechterung und ihrer Auslöser
Peak-Flow-Messung, Dokumentation von Symptomen und Medikamentenverbrauch (Asthma-Tagebuch)
Sicheres Vorgehen im Notfall
Bronchialinfekt erkennen
Selbsthilfemaßnahmen und Selbstmedikation
Vorbeugende Maßnahmen
Umgang mit emotionalen Auswirkungen
Asthma und Übergewicht
    Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Übergewicht nicht nur ein Risikofaktor für die Asthmaentwicklung ist, sondern auch die Asthmakontrolle verschlechtert. Sowohl Asthma als auch Übergewicht gehen mit einer Entzündungsreaktion einher. Übergewichtige weisen eine vermehrte bronchiale Überempfindlichkeit auf. Eine Reihe von Hypothesen wurde aufgestellt, um diesen Zusammenhang zu erklären: bestimmte Ernährungsweisen begünstigen offenbar die Entstehung von Asthma und Übergewicht. Übergewicht führt zusätzlich zu einer vermehrten mechanischen Belastung der Atemmuskulatur bzw. zu erhöhter Atemarbeit. Weiterhin werden vom Fettgewebe bestimmte Eiweiße (sog. Apokine) freigesetzt, die ihrerseits die Entzündungsreaktion verstärken. So lassen sich bei Übergewichtigen vermehrt Entzündungsmarker wie CRP und TNFα nachweisen, die auch bei der Entstehung von Asthma eine Rolle spielen. Eine Gewichtsreduzierung durch diätetische Maßnahmen ist bei Übergewicht daher unbedingt anzustreben.
    In einer 2011 publizierten US-amerikanischen Studie wurde bei mehr als 1000 Patienten untersucht, ob es einen Unterschied macht, wie alt die übergewichtigen Patienten bei Erkrankungsbeginn waren:
48 Prozent der Patienten hatten ein spät beginnendes Asthma (late onset asthma) mit erstmaligen Beschwerden im Alter > 12 Jahre während
52 Prozent bei Erkrankungsbeginn < 12 Jahre waren (early onset asthma).
    Die jüngeren Patienten hatten häufiger Asthmaanfälle, eine schlechtere Lungenfunktion, vermehrte bronchiale Überempfindlichkeit sowie erhöhten Bedarf an Asthmamedikamenten. Diese Untersuchung zeigt, dass die Begleiterkrankung Übergewicht in Abhängigkeit des Erkrankungsbeginns unterschiedliche Auswirkungen auf den Asthmaverlauf hat. Kinder mit Übergewicht und Asthma sind offenbar besonders gefährdet.

Die Buteyko-Atemtechnik
    Diese vom russischen Mediziner Buteyko vor ca. 60 Jahren entwickelte Atemtechnik beruht auf der Erkenntnis, dass Atemprobleme vor allem dadurch entstehen, dass zu schnell und flach geatmet wird. Man nennt dies »Überatmung« oder »Hyperventilation«. Die Technik kann wirksam als Selbsthilfemethode angewendet werden, um wieder natürlich zu atmen.
    In Großbritannien wurde die Methode 2008 anerkannt und als »wahrscheinlich wirksam« beurteilt.

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