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Das Asthma-Selbsthilfebuch

Das Asthma-Selbsthilfebuch

Titel: Das Asthma-Selbsthilfebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Meyer , Tibor Schmoller
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Ziel ist, die Hyperventilation auszuschalten und dadurch die für Asthma typischen Krämpfe der Atemwege und vermehrte Schleimbildung zu reduzieren. In den Guidelines der British Thoracic Society wird diese Technik zur Kontrolle von Asthmabeschwerden empfohlen.
    Nach Buteyko wird die Hyperventilation oft vom Patienten selbst nicht erkannt. Abfallende Kohlendioxidspiegel im Blut führen zu Krankheitsbeschwerden wie Angstgefühl, Zittern, Luftnot, thorakalen Schmerzen und Pulsrasen. Hyperventilation erhöht nach dieser Theorie auch die körperlichen Reaktionen auf die Asthmaauslöser und verschlechtert die Immunabwehr. Die Verengung der Atemwege sei eine Reaktion des Körpers, um den Abfall des Kohlendioxids zu vermeiden.
    Stress, Übergewicht, Trainingsmangel, eine Ernährung, die reich an tierischen Eiweißen ist, sowie zu langes Schlafen fördern offenbar die Neigung zur Hyperventilation. Auch Luftverschmutzung sowie passive oder aktive Zigarettenrauchinhalation sind nach Buteyko Auslöser für eine verdeckte Hyperventilation. Es wird daher empfohlen, nicht zu schnell und zu tief zu atmen bzw. anhand festgelegter Atemübungen das eingeatmete Luftvolumen zu reduzieren.
    Die Schulung in der Buteyko-Methode besteht aus fünf bis zehn Sitzungen, die jeweils zwischen einer und zwei Stunden dauern. Üblicherweise sind 5–7 einstündige Sitzungen ausreichend, um eine Verbesserung der Asthmabeschwerden zu erreichen.
    Man muss allerdings kritisch festhalten, dass größere wissenschaftliche Studien noch nicht vorliegen, sodass der Patient zurzeit selbst feststellen muss, inwieweit ihm diese »neue Atmung« tatsächlich hilft.

Leben mit Asthma
    Asthma ist gewöhnlich eine chronische Erkrankung, die einer Dauerbehandlung bedarf. Sofern die Medikamente in ausreichender Menge regelmäßig eingenommen und Asthmaauslöser gemieden werden, treten Beschwerden nur selten oder gar nicht mehr auf. Es lässt sich sozusagen komfortabel mit der Erkrankung leben. Einschränkungen der täglichen Aktivitäten oder der allgemeinen Lebensqualität sind bei der Einhaltung vorbeugender Maßnahmen in der Regel nicht zu erwarten.
Asthma und Sport – verträgt sich das?
    Regelmäßige sportliche Betätigung verbessert die Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit in allen Lebensbereichen und stärkt das Vertrauen in den eigenen Körper. Auch dies ist ein Weg, Angst und Unsicherheit im Zusammenhang mit der Asthmaerkrankung abzubauen.
    Deshalb ist sportliche Betätigung für Asthmatiker grundsätzlich empfehlenswert, solange eine stabile medikamentöse Einstellung gewährleistet ist. Der Sport sollte jedoch keine zu starke Reizung des Bronchialsystems auslösen. Schonend für die Bronchien sind alle Gymnastikformen, Schwimmen in warmem Wasser sowie leichtes Jogging und Radfahren. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie keine Allergene (z.B. beim Joggen durch Felder), Staub, Ozon, Autoabgase sowie starke Chlordämpfe einatmen. Stark gechlortes Wasser im Schwimmbad kann erhebliche Asthmabeschwerden auslösen. Wählen Sie Ihre Umgebung, in der Sie Sport treiben, sorgfältig aus. Achten Sie insbesondere auf die Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Eine kalte, trockene, staubige Halle ist ebenso ungünstig wie eine feuchtwarme, schwüle oder rauchige Umgebung.
    Wichtig
    Die Atmung soll bei allen sportlichen Übungen harmonisch in den Ablauf einbezogen werden. Achten Sie dabei insbesondere auf eine möglichst ruhige Zwerchfellatmung.
    Ratsam ist auch die Teilnahme an Lungensportgruppen, die von einigen Krankenkassen und niedergelassenen Ärzten in Zusammenarbeit mit Sportvereinen angeboten werden. Hier findet sportliches Training unter ärztlicher Betreuung und qualifizierter Anleitung statt. Auf der Internetseite der AG Lungensport finden Sieein Verzeichnis der Lungensportgruppen in Ihrer Nähe.
    In einer aktuellen Studie an 2 000 älteren weiblichen Patienten mit Asthma konnte belegt werden, dass durch eine regelmäßige sportliche Betätigung über einen Zeitraum von zwei Jahren die Anzahl von Asthmaanfällen signifikant reduziert werden kann.
    Vor dem Sport sollten Sie sich langsam für 10–15 Minuten aufwärmen. Bei Anstrengungsasthma ist die Einnahme eines sofort wirksamen Beta-2-Mimetikums (kurz oder lang wirksam, z.B. Sultanol® oder Oxis®) ca. 30 Minuten vor dem Sport sinnvoll. Ein entsprechendes Präparat sollten Sie grundsätzlich als Notfallmedikament griffbereit haben. Muten Sie sich keine stärkeren Belastungen zu, wenn Sie übermüdet sind.

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