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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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lassen.
    Eine große Hand schloss sich um das sich hebende Gelenk und hielt es fest. Cuu keuchte vor Schmerzen und schaute nach oben.
    »Du sollst keinem wehtun«, sagte Kolea.
    »Lass mich los!«, sagte Cuu.
    »Du sollst keinem wehtun, Lijah Cuu«, wiederholte Kolea und erhob sich.
    Cuu war gezwungen, sich mit ihm zu erheben, da sein Handgelenk in Koleas ungeheuer festem Griff klemmte wie in einem Schraubstock.
    »Ich hab doch nur versucht, ihr zu helfen! Sie braucht Hilfe! Sieh sie dir doch an!«, kreischte Cuu. »Ihre Gasmaske hat sich um ihren Hals gewickelt! Sieh doch! Sieh hin, Gak! Ich wollte sie wegschneiden!«
    »Du gehst weg«, sagte Kolea. »Geh jetzt weg.«
    Er ließ Cuus Handgelenk los. Cuu wich zurück und starrte Kolea an. Kolea erwiderte den Blick, gelassen.
    »Dann hilf du ihr doch«, sagte Cuu, »du dämlicher Gakschädel.« Er hob das Kampfmesser, wischte sich das Blut am Hosenbein ab und schob es in die Scheide.
    »Geh weg!«, sagte Kolea.
    Cuu verschwand in der Dunkelheit.
    Kolea bückte sich, wälzte Criid herum und nahm ihr die beengende Gasmaske ab. Dann hob er sie auf und marschierte los.
    Weiter die Straße entlang sah Lubba ihn kommen, und er spürte, wie ihm das Herz in der Brust gefror. Zwei Jahre zuvor, auf Phantine, hatte er genau dasselbe gesehen. Kolea hatte die verwundete Criid in Sicherheit getragen. Sekunden später war Kolea getroffen worden, und danach war der Mann, den alle kannten und liebten, einfach verschwunden.
    Lubba sprang auf, bevor es wieder passieren konnte, und zog Kolea in Deckung. »Sanitäter!«, rief er. »Sanitäter, sofort hierher!«
     
    Zwei Straßen weiter fielen Mörsergranaten auf die Schuppen und Fabrikhallen. Sengende Flammen loderten aus Türen und Fenstern, verspritzten Glassplitter und ließen die Erde erbeben. Ein Dach stürzte ein. Zwei lange Montagehallen brannten lichterloh.
    Milo kauerte in der Ecke einer halb eingestürzten Mauer. Seine Ohren klingelten vom Überdruck. Blut aus einer Splitterwunde lief ihm über die Wange. Bonin lag neben ihm und versuchte, sich einen silbernen Glassplitter aus der Handfläche zu ziehen.
    »Na, das ist doch mal richtig nett«, sagte er über das Donnern der Explosionen hinweg.
    »Stimmt«, antwortete Milo. Die Explosionen hatten ihn durchgeschüttelt, und er war ein wenig benommen, aber davon abgesehen hatte er ein ganz komisches Gefühl. Wie …
    Wie auf Hagia.
    Er hatte nicht herausgefunden, wer was von ihm gewollt hatte.
    »Passt auf!«, zischte Bonin plötzlich, während er sich herumwälzte und das Lasergewehr hochriss. Er gab ein paar Schüsse ab, und Milo leistete ihm bei seinen Bemühungen Gesellschaft. Rot gekleidete Gestalten waren soeben aus den ausgebombten Gebäuden vor ihnen aufgetaucht.
    Sie schossen mit Bedacht und Präzision. Bonin, ein äußerst fähiger Späher, war von Mkoll ausgebildet worden und wusste, wie man schoss und wie man auf einen Schuss wartete. Milo hatte das Kriegshandwerk aus einer Vielzahl Quellen gelernt … Oberst Corbec, Gaunt persönlich und vor allem Hlaine Larkin. Milo suchte sich seine Ziele mit dem Sachverstand eines Jägers aus.
    Zusammen erschossen sie neun Angreifer des Blutpakts, als diese aus den Ruinen eilten, um sich weiter die Straße vorzuarbeiten.
    Sie blieben noch ein paar Minuten zwischen den Trümmern, und als die Mörser wieder zu schießen anfingen, zogen sie sich wieder in Richtung Hauptstreitmacht zurück.
    »Helft mir!«, rief jemand. Flammen umloderten die Häuser in der Nähe und schleuderten Funken in Richtung des flackernden Schildes.
    Milo fing an zu rennen. Bonin blieb neben ihm. Sie sahen einen Mann, einen gut gebauten Mann nicht mehr ganz mittleren Alters in den Gewändern eines Infardi-Pilgers. Er versuchte, einen alten Mann aus einer brennenden Manufaktur zu ziehen.
    »Da drinnen sind noch mehr!«, schrie Alphant die beiden Geister an, als sie ihn erreichten. »Bei der Heiligen, das ganze Gebäude steht in Flammen!«
    Der verlassene Fabrikschuppen, den Criid erst vor einer Weile für Alphants Gläubige geöffnet hatte, brannte jetzt lichterloh. Viele von den Leuten darin waren zu alt oder gebrechlich, um sich selbst retten zu können. Oder Kinder, hilflos, verloren und verängstigt.
    Milo und Bonin gingen mit Alphant hinein und scheuchten die schreienden Kinder nach draußen. Dachbalken krachten Funken sprühend auf den Boden. Bonin und Alphant schnappten sich eine alte Frau in einem Tragesitz und schleppten sie ins Freie, wo sie die Flammen

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