Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
Varl mit einiger Sicherheit darin zu finden. Wenn in der Kaserne irgendein Schwindel abgezogen oder ein Streich gespielt wurde, war Varl auch daran an vorderster Front beteiligt. Der Witz über die Nonnen und die Frucht war von ihm. Hark hatte ihn erst dreißig Minuten zuvor gehört, als Varl seinen Trupp aufwärmte.
    »Bereit?«
    »Ich wurde bereit geboren, Herr Kommissar«, erwiderte Varl und stutzte dann kurz. »Das ist gelogen. Ich wurde geil geboren. Bereit war ich dann, kurz, nachdem ich zehn geworden war.«
    Hark lachte, aber er konnte Varls Art entnehmen, dass ihn irgendwas störte. »Was liegt an, Ceg?«
    Varl schaute unbehaglich drein. Er tippte sich mit einem Finger an den Stöpsel im linken Ohr. »Ich habe mich in die hiesige Frequenz eingeschaltet, in die Meldungen Tak-Logs, und mir den Kom-Verkehr angehört«, sagte er leise. »Es hört sich an, als würde da vorne Scheiße in einer Nalnuss abgehen. Und die Stimmung auf der Straße ist heute Nacht so, als hätten wir schon verloren.«
    »Ja, ich spüre es auch. Ich werde nicht lügen. Ich glaube, es wird ziemlich schlimm.«
    »Es ist nicht nur das, Herr Kommissar«, sagte Varl. »Vor fünf Minuten kam eine Meldung. Es hieß, der zweite Offizier der Tanither wäre außer Gefecht.«
    »Außer Gefecht?«
    »Tot oder schwer getroffen, sie wussten es nicht genau. Und es gab keine Bestätigung.«
    »Wer war gemeint, Corbec oder Rawne?«
    Varl zuckte die Achseln. »Es könnte jeder sein, beide sind drinnen. Aber bevor die erste Welle der Verstärkungen reingeschickt wurde, war Hauptmann Daur der zweite Offizier in der Kampfzone.«
    Corbec, Rawne oder Daur tot. Jeder dieser Vorfälle wäre ein schwerer Schlag für die Moral der Tanither.
    »Sie haben den Männern nichts davon gesagt?«, fragte Hark.
    »Ich bin nicht dämlich«, erwiderte Varl mit einiger Schärfe, und Hark wusste, dass er den Rüffel verdient hatte.
    »Natürlich nicht.«
    »Ich wünschte nur, wir könnten endlich ausrücken. Da reingehen und es rausfinden«, sagte Varl. Er warf einen Blick auf Kaldenbach, der jetzt mit den allgegenwärtigen Keetles eine Ansprache an die Leibkompanie des Marschalls richtete. »Ich meine, wir sind hier. Das ganze Rumgeeiere, worauf warten wir noch?«
    »Wir warten darauf«, sagte Hark, »dass Lugo uns über Kom den Befehl zum Abrücken gibt.« Er überlegte einen Moment. »Begleiten Sie mich«, sagte er.
    Sie gingen zum Oberst. »Was gibt es, Hark?«, fragte Kaldenbach.
    »Sollen wir vorrücken, Oberst? Wir sind bereit, und die Nacht wird nicht jünger.«
    »Wir warten auf das Startzeichen«, sagte Kaldenbach, ein blasser, gut aussehender Mann Mitte fünfzig mit klaren Gesichtszügen und borstigen grauen Haaren. Wenn man bedachte, dass es sich anhörte, als habe Tak-Log Mühe, ihren Arsch von ihrem Ellbogen zu unterscheiden, konnte dieses Zeichen Harks Ansicht nach noch eine Weile auf sich warten lassen.
    »Nun, Herr Oberst«, sagte Hark freundlich, »meine Soldaten sind berühmt für ihre Fähigkeiten als Kundschafter. Wir sollten schon vorgehen und Ihrer Einheit den Weg bereiten.«
    Kaldenbach runzelte die Stirn. »Ich wusste gar nicht, dass es Ihre Soldaten sind, Hark. Als ich beim letzten Mal nachgesehen habe, waren Sie ein ganz normaler Kommissar, nicht … auch noch ein Oberst.« Der unwillkommene Verweis auf Gaunts ungewöhnliche und ungeliebte Doppelfunktion war ein kaum verhohlener Seitenhieb.
    »Meine Soldaten sind berühmt für ihre Fähigkeiten als Kundschafter, Herr Oberst«, sagte Varl rasch. Der Zeitpunkt für seinen Einwurf war perfekt gewählt. »Und als ich das letzte Mal nachgesehen habe, war ich hier der ranghöchste tanithische Offizier. Ich bin sicher, Kommissar Hark wird mir zustimmen.«
    Hark lächelte und nickte.
    Kaldenbach sah Varl kalt an, und die Keetles flüsterten grimmig miteinander.
    »Sind Sie scharf darauf zu sterben, Sergeant?«, fragte Kaldenbach.
    »Ich bin scharf darauf, dem Gott-Imperator zu dienen … und Ihnen, Herr Oberst.«
    »Na schön«, schnauzte Kaldenbach. »Dann rücken Sie aus. Wir warten, bis das Signal kommt. Machen Sie uns den Weg frei, wenn Sie so verdammt gut darin sind. Und halten Sie ständigen Kom-Kontakt.«
    Varl salutierte und eilte mit Hark neben sich zu seinen Männern. »Geister von Tanith!«, rief er. »Tummeln wir uns! Das Spiel ist eröffnet!«
    Die Geister formierten sich um ihn.
    »Gut gemacht, Ceg«, flüsterte Hark ihm zu.
    »Sie haben ihn für mich vorbereitet, Herr Kommissar. Ich war nur

Weitere Kostenlose Bücher