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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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rechtzeitig da, um ihm den Gnadenstoß zu geben.«
    Die Abteilung der Geister trabte über den gepflasterten Platz. Die Männer hüllten sich in ihre Tarnumhänge und verschmolzen förmlich mit den schmalen Straßen dahinter.
    Prento, der herodorische Offizier, sah sie verschwinden. Das Letzte, was er oder einer seiner Männer wollte, war, sich verfrüht in den Kampf zu stürzen.
    Anders, so schien es, als die Fremdweltler in Schwarz.
     
    Das Amt des öffentlichen Schreibers barst auseinander und stürzte ein, alle acht Etagen. Staub und Flammen wallten aus der Lawine aus Mauerwerk, und die Männer von fünf Trupps stürzten in Deckung.
    Untersetzt, robust, einäugig und nicht annähernd so beweglich wie seine jüngeren Soldaten, warf Agun Soric sich flach auf den Boden, und die Staubwolke verschluckte ihn. Überall segelten schwelende Papierfetzen durch die Luft, Millionen Seiten aus Akten, die durch die Explosion freigesetzt worden waren.
    »Chef! Chef!«, hallte Vivvos Stimme durch den wallenden Rauch.
    Soric rappelte sich auf. »Immer mit der Ruhe, Vivvo. Ich bin noch nicht mal halb tot.« Dennoch erhob Soric keine Einwände, als Vivvo ihn stützte.
    »Wir müssen den verdammten Panzer finden«, sagte Soric.
    »Sammeln! Sammeln!«, brüllte Vivvo, und die versprengten Elemente von fünf Trupps kamen aus ihrer Deckung. Die Straße war ein Chaos. Weißer Schutt bedeckte das Pflaster, und die meisten Gebäude auf der Westseite der Straße standen in Flammen. Soric hinkte vorwärts und bedeutete seinen belagerten Truppen dabei per Handzeichen auszuschwärmen. Dann hockte er sich auf einen Alabasterbrocken, nahm seine Maske ab und spie aus.
    Kazel, Mallor und Venar fuhren plötzlich herum, als sie Bewegung südlich von ihnen registrierten.
    »Zwanzig, siebzehn! Nicht schießen!«
    »Nur die Ruhe, Jungs!«, mahnte Soric, während Sergeant Meryns Trupp aus dem wallenden Rauch zu ihnen gerannt kam.
    Meryn war ein junger, auf eine glatte Art gut aussehender Tanither, von dem es hieß, Rawne schule ihn. Sorics Ansicht nach erklärte das, warum sich der ehemals freundliche, liebenswerte Meryn zuletzt zu einem abgebrühten Schweinehund entwickelt hatte. Er war ganz offen und auf ganz falsche Art ehrgeizig, und es gab schmutzige Gerüchte, er habe im Zuge des Sondereinsatzes auf Phantine eine grausame, fast psychotische Seite seines Charakters erkennen lassen. Es hieß, er habe Zivilisten ermordet. Soric wusste nichts darüber und wollte auch nichts darüber wissen, und an der Akte des hübschen Jungen gab es ansonsten nichts auszusetzen. Doch von allen Trupps, mit denen er sich hätte vereinen können, war Meryns der Letzte auf seiner Liste, natürlich abgesehen von Rawnes Eigenem.
    Und dann war da noch dieser lächerlich finstere Schnurrbart, den Meryn sich hatte wachsen lassen.
    »Kurze Atempause, Chef?«, mutmaßte Meryn, als er sich dem sitzenden Soric näherte.
    Soric ging nicht darauf ein. »Ich warte nur darauf, dass Sie den verdammten Krieg ganz allein gewinnen, mein Junge«, sagte er und setzte sich die Maske wieder auf. »Irgendwo in den Straßen da drüben ist ein Panzer, und der macht ‘ne ziemliche Schweinerei.«
    Meryn drehte sich um und rief: »Guheen?«
    Soldat Guheen kam zu ihnen gelaufen, einen kompakten Raketenwerfer auf einer Schulter. Coreas begleitete ihn mit einem Tornister der langen Raketen.
    »Es gibt Raketen zu werfen«, sagte Meryn zu ihnen. Er wandte sich an Soric. »Wo ist der Panzer?«
    Soric erhob sich. Er war einen Kopf kleiner als Meryn und so hässlich, wie Meryn hübsch war. »Wenn ich das wüsste«, sagte er, »hätte ich den Misthund selbst geschreddert.«
    »Sicher«, sagte Meryn zweifelnd. Er winkte seinen Trupp vorwärts in das Labyrinth der Seitenstraßen hinter der Ruine des Schreiber-Amts. »Haltet den Kopf unten!«, rief er. »Findet diesen Panzer für mich!«
    Meryns Trupp, Vierzehn, war gut gedrillt und schneidig, das musste Soric dem hübschen Bastard lassen.
    Er wollte gerade Vivvo zurufen, er solle den fünften Trupp zur Ordnung rufen und Meryns Haufen mal zeigen, wie es gemacht werde, als ein Papierfetzen vor seinen Füßen landete. Es war nur einer aus dem Gestöber, das aus dem eingestürzten Amt geweht worden war. Scharen davon, viele brennend, gingen auf die Ruinen nieder. Aber wo alle anderen weiß waren, normale Munitoriumsblätter, war dieser blau und ganz leicht.
    Er schaute darauf, seufzte tief und hob das Blatt dann auf.
    In seiner eigenen Handschrift stand

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