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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Leibkompanie des Marschalls voran, die ihnen den Weg freimachten. Der Anblick von Panzern mit Ketten bewirkte, dass sich die bestürzte Menge rasch teilte.
    Oberst Kaldenbach, Lugos Feldkommandant, hatte den Befehl über die Kolonne, und die Trupps der Tanither und der Planetaren Streitkräfte waren ihm verantwortlich. Hark kannte Kaldenbach aus seiner Zeit im Stab des Marschalls noch recht gut. Er war ein kompromissloser, aber begabter Offizier, der eine gute Laufbahn bei den Ardeleanischen Kolonialen mit der Beförderung an die Spitze von Lugos Leibkompanie gekrönt hatte.
    Die Kolonne verließ Prinzipal II und bog nach Westen unter die breiten Aquädukte ab, die den agroponischen Bezirk versorgten. Dann fuhr sie auf den ausgedehnten Platz des Astronomenkreises im Schatten des großen vulkanischen Stöpsels, auf dem sich die Astronomenplattform befand, die Bastion der Wissenschaft und des Lernens auf Herodor. Hier oben in diesen alten Observatorien, die bereits seit über zweitausend Jahren beständig in Betrieb waren, hatte Cazalon sein Traktat über nichtbaryonische Materie verfasst, und drei Jahrhunderte später hatte Hazmun Zeng seine Theorie der Gravitation auch im Angesicht heftigen Missvergnügens der Inquisition stur vollendet. Hark hatte erfahren, dass es möglich war, Zengs Werkstatt zu besuchen, die auf Befehl des ersten Offiziars genauso erhalten worden war, wie der große Mann sie verlassen hatte. Die Vorstellung gefiel Hark ungemein. Die Stufen, die grob in die Seite des Vulkanstumpfs gehauen waren, zu dieser kleinen ruhigen Insel der Observatorien, Makroskoptürme, siderischen Tabellen und Bibliotheken hoch über dem Gemurmel der Stadt zu erklimmen und ein paar ruhige Augenblicke in dem staubigen Raum zu verbringen, wo Zeng solch einen unglaublichen Beitrag zur imperialen Wissenschaft geleistet und Notizbücher mit Spiegelschrift gefüllt hatte, um die wachsamen Augen der Inquisition zu täuschen.
    Doch wie immer verankerte der Krieg Hark am Boden. In zwanzig Jahren hatte er über vierzig Welten besucht und auf ihnen gedient, und viele davon waren reich an kulturellen Schätzen und bedeutsamen Stätten. Er hatte niemals den Luxus genossen, auch nur eine davon zu besuchen. Immer mussten Kämpfe ausgetragen oder Schlachtordnungen begutachtet werden, und wenn das erledigt war, wartete bereits ein Schiff der Flotte, um ihn zum nächsten Kriegsschauplatz zu fliegen.
    Die Kolonne hielt im Kreis, und die Einheiten stiegen aus. Kaldenbach, der in dem langen grünen Mantel mit der Mütze auf dem Kopf robust und entschlossen wirkte, schritt die Linie der Versammelten ab und gab Befehle. Zur Unterstützungseinheit gehörten auch fünfzig Soldaten aus Lugos Leibkompanie, die alle schweren grünen Drillich und Tarnhelme trugen. Ein Major namens Pento aus dem Regiment Civitas Beati befehligte den herodorischen Teil, zwei Elitetrupps der Civitas Beati und fünf Trupps reguläre Planetare Streitkräfte. Sergeant Varl hatte das Kommando über die fünf Trupps der Geister: seinen Eigenen, Hallers, Arcudas, Raglons und Ewlers.
    Während Hark seine Kommissarsmütze mit dem Schirm zuerst aufsetzte – »Gaunt-Stil«, nannten es die Geister –, kam er sich ein wenig wie das fünfte Rad am Wagen vor. Kaldenbach hatte seine eigenen Kommissare, ein unzertrennliches Paar eineiiger Zwillinge namens Keetle. Sie waren magere, knochige Rotschöpfe mit heller Haut, die schwarze lange Ledermäntel trugen, die beim Gehen knarrten, während sie beständig flammende und stärkende Wahlsprüche in Stereo von sich gaben. Nach Harks Maßstäben schlechter Stil. Die sich versammelnden Soldaten waren eindeutig verängstigt. Sie standen an der Grenze eines Stadtgebiets, in dem erbarmungslose und unerbittliche Straßenkämpfe tobten, in die man sie wie ins kalte Wasser werfen würde, und sie befanden sich mitten in einer Stadt, die bereits aufgegeben zu haben schien.
    »Soldaten des Imperiums!«, brüllte Keetle Eins.
    »Seht ihr das da oben?«, bellte sein Bruder, während er auf die Astronomenplattform zeigte.
    »Der Sitz der Bildung auf Herodor! Dort studieren Astronomen beständig die sich entfaltende Majestät des Himmels und versuchen, seine Geheimnisse zu ergründen und seine Wahrheiten zu begreifen!«
    »Doch selbst ihre Wachsamkeit«, brüllte Keetle Zwo, »ist nur ein flüchtiger Blick verglichen mit der ewigen Wachsamkeit des heiligen Gott-Imperators!«
    »Gelobt sei der Gott-Imperator!«
    »Gelobt sei der Gott-Imperator, der

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