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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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über uns alle wacht, zu allen Zeiten und in allen Dingen!«
    »Sein Blick ruht jetzt auf euch allen«, verkündete Keetle Eins. »Er schweift nicht ab, er beurteilt und begutachtet jede Eurer Taten!«
    »Also enttäuscht ihn nicht! Lasst ihn in dieser großen Stunde des Krieges nicht im Stich!«
    So plapperten sie noch eine ganze Weile weiter. Hark konnte eine erhebende Rede schwingen, wenn es nötig war, aber das hier war einfach zu viel des Guten. Wie Gaunt manchmal die weiche, freundliche zweite Stimme zu Harks Schwefel und Eisen sang, so hatte Hark jetzt das Gefühl, dass es ihm zukam, mitfühlender zu sein.
    Er begann bei den Sergeanten Arcuda und Raglon. Beide waren gerade erst zum Truppführer befördert worden. Sie mussten sich erst noch zurechtfinden, und auf Aexe Cardinal war Raglons erster Einsatz als Truppführer mit reichlich Pech und schweren Verlusten verflucht gewesen.
    Sie spannten sich, als er sich ihnen näherte, also lächelte er, und das war wohl so ungewöhnlich, dass sie feixten.
    »Einsatzbereit?«
    »Herr Kommissar«, bestätigten beide.
    Er betrachtete ihre Trupps, die in Dreierreihe Aufstellung genommen hatten, und nahm sich zusätzlich einen Moment Zeit, um Soldat Costin aus Raglons Trupp zu mustern. Costins auf Trunkenheit beruhende Fehler hatten sich nämlich auf Aexe als so kostspielig für Raglons Einheit erwiesen. Gaunt hätte ihn von Rechts wegen erschießen müssen und hätte es auch getan, wäre Dordens leidenschaftliche Intervention nicht gewesen. Dorden hatte seinen Hals riskiert, um Costins zu retten, und dabei Gaunts Autorität untergraben. Die einst warme Freundschaft zwischen dem Kommissar-Oberst und seinem Oberstabsarzt hatte darunter sehr gelitten. Seitdem hatte Hark ein Auge auf Costin, aber der Mann schien sich in aufrichtigem Bemühen, sich zu rehabilitieren, ernsthaft gewandelt zu haben.
    »Lassen Sie mich Ihnen eines sagen«, sagte Hark leise zu Raglon und Arcuda. »Ich weiß, was jetzt bei Ihnen im Kopf vorgeht. Sie haben Angst. Angst vor Schmerzen und Tod, Angst vor Versagen. Die Last Ihrer neuen Verantwortung. Dieses entsetzliche Gefühl, Sie könnten es vermasseln und Ihre Kameraden im Stich lassen. Und diese beiden helfen Ihren Nerven mit ihrem aufgeblasenen Gequatsche überhaupt nicht.«
    Er zeigte mit dem Daumen hinter sich auf die Keetles, die gerade die widerwilligen Herodorer durch eine Rezitation des imperialen Glaubensbekenntnisses führten. Raglon und Arcuda lachten nervös.
    »Vergessen Sie sie«, sagte Hark. »Denken Sie an Folgendes: Die Männer da draußen, unsere Freunde und Kameraden, die anderen Geister in der Kampfzone, stecken bis zum Hals im schlimmsten Schlamassel. Denken Sie an sie und denken Sie an Folgendes … Sie sind es, die sie am liebsten sehen wollen. Nicht einfach nur Verstärkungen, sondern Geister. Die verdammt besten Feldtruppen, die zu kennen ich je die Ehre hatte. Auf nichts hoffen sie mehr als auf den Anblick dieser fünf Trupps, wie sie mit flammenden Gewehren und Feuer im Herzen angestürmt kommen, um ihnen dabei zu helfen, ihre schwere Bürde zu tragen. Für sie werden Sie ein Traum sein, der sich erfüllt. Denken Sie daran, was es ihnen bedeuten wird, und ich verspreche Ihnen, dass Ihnen all Ihre Sorgen vergleichsweise unbedeutend vorkommen werden.«
    Sie nickten, entschlossen und resolut.
    Hark klopfte beiden auf die Schulter. »Sie werden Ihre Sache gut machen, Sergeanten. Geben Sie das an Ihre Männer weiter, und stimmen Sie sie ein.«
    Hark ging weiter zu Haller, einem verghastitischen Veteranen, und Ewler, einem ergrauten alten tanithischen Berufssoldaten. Diese beiden brauchten keine Aufmunterung, und eine Unterhaltung mit ihnen war eher eine fachmännische Plauderei über Taktik und Aufstellung! Er beantwortete ihre Fragen, lobte sie und die Leistungen ihrer Trupps und erzählte ihnen einen Witz über einen Konvent der Ekklesiarchie und eine kurios geformte Frucht, über den sie so laut lachten, dass sie sich damit missbilligende Blicke der Keetles einhandelten.
    Schließlich schlenderte er zu Varl. Für die Geister war Varl der ideale Soldat, schlagfertig, selbstsicher, spitzbübisch, aber im Gefecht absolut kühl und beherrscht. Er hatte sich vom gemeinen Soldaten zum Truppführer hochgedient, ausschließlich aufgrund seiner Leistungen, und war bei allen beliebt. Auf Fortis Doppelstern hatte er eine Schulter verloren und dafür eine künstliche bekommen. Wenn es irgendwo in einer Schlacht einen Brennpunkt gab, war

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