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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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im Anmarsch.«
    »Ich glaube nicht, dass wir eine Wahl haben«, sagte Rawne. »Wir müssen uns zurückziehen, vielleicht eine neue Stellung ein paar Straßen weiter da entlang einrichten.«
    Die Männer nickten. Niemand trat gerne den Rückzug an, aber es starb auch niemand gerne grundlos.
    Feygor gab den Befehl mit einer Reihe rascher, deutlicher Gesten weiter, und der Trupp zog sich von der Terrasse zurück.
    Die Terrasse führte zu einem eisernen Laufsteg über einen Ablaufgraben für Chemieabfälle und dann weiter auf einen großen, gepflasterten Platz, in dessen Mitte sich die Aluminiumrohre und Flansche eines Atmosphärenerzeugers befanden. Einheiten wie diese waren über den gesamten Stadtrand verteilt. Sie wurden von den Hauptfabriken in der Makropole gespeist und halfen, die dünne lokale Atmosphäre der Civitas zu bewahren.
    Der Trupp kam zu einem jähen Stillstand. Rawne eilte geduckt nach vorne. Banda, der weibliche Scharfschütze des Trupps, hatte halten lassen. Sie kauerte neben einer niedrigen Mauer und hatte ihr Präzisionsgewehr erhoben. Rawne, ein extrem konservativer imperialer Mann, war von Anfang an absolut gegen die Zulassung weiblicher Soldaten gewesen, und Banda – die vor Selbstvertrauen und körperlicher Attraktivität nur so strotzte – war ein besonders langer Dorn in seinem Fleisch gewesen. Doch in der Grabenhölle von Aexe waren sie gemeinsam verwundet worden und hatten einander geholfen, es zu überleben. Das hatte dazu geführt, dass sie einander akzeptierten und respektierten. Mittlerweile verließ sich Rawne auf Bandas Rat ebenso wie auf Feygors und Caffrans. Manche munkelten sogar, Rawne und Banda seien ein Paar, aber niemand wagte einen der beiden danach zu fragen.
    »Bewegung«, meldete sie.
    »Identität?«
    »Kann ich nicht sagen.«
    Rawne signalisierte Kampfbereitschaft nach hinten. »Kopfschuss, sobald Sie einen Kopf sehen«, sagte er zu dem Mädchen.
    Sie zielte und wartete, bis sich etwas in das Blickfeld ihres Zielfernrohrs schob. Im letzten Augenblick nahm sie den Finger vom Abzug.
    »Das sind unsere«, sagte sie.
    Ein arg ramponierter Trupp des Regiments Civitas Beati marschierte müde auf den Platz. Rawne klemmte sich ans Kom und rief sie an. Ihr Anführer war Udol, der Major, den er bei ihrer unorthodoxen Ankunft auf Herodor erst am Tag zuvor kennengelernt hatte.
    »Da ist kein Durchkommen«, sagte Udol mit einer Geste in die Richtung, aus der er und seine Männer kamen. »Sie beharken die Gegend mit Mörsern, die sie auf fahrbare Plattformen montiert haben.« Rawne hatte das entfernte beharrliche Donnern dieser Waffen bereits gehört.
    »Hinter uns ist es genauso schlimm«, sagte er nur. »Bodentruppen des Blutpakts rücken mit Unterstützung mindestens eines Schleichpanzers vor. Sie haben die Straße abgeriegelt.«
    »Blutpakt?«, fragte Udol. »Von Blutpakt war keine Rede. Tak-Log sagt, es wären ketzerische Plünderer.«
    »Bei allem Respekt«, erwiderte Rawne in einem Tonfall, der keinen verriet, »Ihr Tak-Log sendet Schwachsinn. Wir kämpfen gegen den Blutpakt. Gut ausgebildete, harte, gut unterstützte und systematische Truppen. Ihr Werk verrät sie. Außerdem habe ich schon gegen sie gekämpft.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Udol in der Hoffnung, dass das Zittern in seiner Stimme nicht zu offensichtlich war.
    »Machen?«, höhnte Rawne. »Ich glaube, uns bleiben nicht sonderlich viele Möglichkeiten.«
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als sich ihre wenigen Möglichkeiten auf dramatische Weise in Luft auflösten. Die Energiestrahlen der Kanonen des Schleichpanzers fegten über den Platz und sprengten ganze Abschnitte des Straßenbelags in die Luft. Einige weitere Strahlen durchschlugen die Metallrohre des Atmosphärenerzeugers, der ein unheimliches verwundetes Heulen von sich gab, da Luft aus den Löchern entwich.
    Die Soldaten – Tanither und Civitas gleichermaßen – rannten in Deckung. Mehrere Soldaten wurden dabei niedergemäht.
    Die Möglichkeiten hatten sich auf zwei reduziert.
    Kämpfen oder sterben.
     
    Ein kilometerlanges Stück des breiten Prinzipal I, vom Turm des Gebetsverstärkers Gorgonaut zurück über den Hazgulplatz zur Beatiplaza, war Schauplatz einer großen Panzerschlacht. Neunundzwanzig Fahrzeuge der Hauptstreitmacht des Erzfeindes fuhren nach Süden und wurden von zwölf leichten Panzern der Civitas Beati und sechs Bezwingern aus Lugos Leibkompanie gestellt.
    Die breite und einst majestätische Allee war mit brennenden

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