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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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beiden Seiten. Am Ende der Verbindung rahmten die Gebäude ein Himmelsrechteck ein, das mit Rauchwolken befleckt war.
    Von niedrigen Habs flankiert, erreichten sie Prinzipal VI und überquerten die breite Allee, bis sie die hoch aufragenden Ziegelbögen des Simeon-Aquädukts vor sich hatten. Auf der anderen Seite jenes gewaltigen Bauwerks lag die offene Weite eines Glasfelds. Wie so viele leere Plätze am Stadtrand war das Gebiet in den letzten zwei Monaten zu einer Pilgerstadt geworden und bestand aus einem Meer einfacher Zelte, Überlebenskuppeln und hastig errichteter Uhrenschreine. Eine weitere provisorische Ausdehnung der Stadtgrenzen, um den massiven Zustrom von Gläubigen aufnehmen zu können.
    Schmutziger brauner Rauch wallte durch die gesamte Lagerstatt und durch die Bögen des Aquädukts. Schmutzige Pilger mit Kindern und Habseligkeiten strömten mit ihm nach draußen.
    »Irgendein verdammter Infardi hat in seiner Begeisterung einen Brenner umgestoßen«, sagte der Signalmann. »Im Kiodrus-Lager ist das letzte Woche auch schon passiert. Ganze Zeltreihen sind verbrannt und …«
    »Ich glaube nicht, dass es das ist, Inkerz«, schnauzte Udol. »Fahrer! Bringen Sie uns da durch!«
    Der Fahrer schaltete in den niedrigsten Gang und steuerte den Transporter durch den nächsten Bogen des Aquädukts auf die Obsidae. Praktisch sofort zermalmten sie Zelte und Unterstände unter ihren schweren, soliden Rädern. Hektische Pilger flossen auf ihrer Flucht aus dem Gebiet um das Fahrzeug herum, wobei sie mit den Fäusten gegen die gepanzerten Flanken hieben und sie anflehten anzuhalten.
    »Kein Durchkommen, Herr Major«, sagte der Fahrer, der auf die Bremse trat. »Es sei denn, Sie wollen sie, na ja, über den Haufen fahren.«
    »Alles raus!«, befahl Udol. »Fächerformation! Beeilung!«
    Die Seitenluken aller drei Truppentransporter öffneten sich scheppernd, und die Soldaten stiegen aus, fünfzehn aus jedem. Sie bahnten sich einen Weg durch die Menge, wobei sie die Waffen nach oben gerichtet hielten. Udol wartete, bis Inkerz ihm den kompakten Treibmitteltank auf den Rücken geschnallt und den Schlauch befestigt hatte, dann setzte er sich an die Spitze seiner Männer. Er hob den gepanzerten linken Arm, drückte auf den Bügel in seiner Handfläche und jagte einen kleinen Feuerstoß in die Luft, sodass sie ihn in dem Gewühl ausmachen konnten. Sobald er ihre Aufmerksamkeit hatte, ließ er sie nach links und rechts durch den Wald der Zelte und das Durcheinander persönlicher Habseligkeiten ausschwärmen.
    Fünfzig Schritte weiter war die Barackenstadt beinahe ausgestorben. Der Rauch war dichter. Udol war entsetzt, aber nicht überrascht über die erbärmlichen Verhältnisse, in denen die Pilger lebten. Müll, Schutt und Unrat lagen auf den schmalen Wegen, die sich zwischen den jämmerlichen Zelten durchwanden. Es war schwierig, mehr als ein paar Meter weit in irgendeine Richtung zu schauen. Abgesehen von dem Rauch und den Unterständen gab es überall Uhrenschreine. Keine Zwei waren identisch, aber sie folgten alle demselben Grundmuster: irgendein Zeitmessgerät – Wecker, Wanduhr, Armbanduhr, mechanisches Stundenglas – war in einen selbst gefertigten Holzkasten eingelassen, und je größer und bunter bemalt, desto besser, so schien es. Er betrachtete einen in der Nähe. Ein Holzkasten so hoch wie ein Mensch mit Jalousien aus wiederaufbereitetem Blech am oberen Ende, die geöffnet waren und den Blick auf das Zifferblatt freigaben, war mit Industrienägeln auf einem Holzkarren befestigt. Das Ding war golden und silbern und stellenweise grün gestrichen, und die Holzkiste war mit mehreren Lagen Plastikfolie umwickelt. In dem aufrechten Kasten hing ein stationäres Pendel herab, das mit Trockenblumen, Kristallen, Andenken, Münzen und hundert anderen Opfergaben geschmückt war. Oben, innerhalb der Jalousien, waren das alte Zifferblatt und die Zeiger grün angesprüht und dann die Ziffern und die Zeigerspitzen golden lackiert worden. Die Zeiger standen auf kurz vor Mitternacht.
    Major Udol wusste ganz genau, was das bedeuten sollte.
    Er ging um den Schrein und winkte die Soldaten hinter sich näher. Die Pilgerzelte voraus brannten munter. Schmutziggelbe Flammen leckten über Zeltstoff, loderten in die morgendliche Luft und sonderten dichten, dunklen Qualm ab. Udol sah einen Uhrenschrein im Herzen des Feuers nachgeben und umfallen.
    Der Soldat neben ihm sprang plötzlich zurück, als sei er überrascht. Dann tat er es noch

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