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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Schmerzen der Schilde.
    »Nehmen Sie das Hauptschiff aufs Korn, Velosade«, keuchte er.
     
    Shumlen gab Vollschub und flog den geöffneten und hell erleuchteten Schleusen des Steuerbord-Starthangars der Inkarnadine entgegen. Er spürte, wie er in den Antigravsessel gepresst wurde, als der Schub einsetzte. Sein Feuerleitsystem hatte die Hangaröffnung erfasst.
    Noch eine Rakete übrig.
    Etwas flog aus der Schleuse und ihm entgegen.
    Ein Feindjäger, ja. Aber einer, der wie eine Fledermaus aussah. Eine dunkle, gezackte Form. Klein, schnell, kein Jäger der Heuschrecke-Klasse, da war er sicher. Etwas, das nach Xeno roch. Sehr nach Xeno.
    Er wendete, um Jagd darauf zu machen. Die Fledermaus wendete ebenfalls und war plötzlich hinter ihm. Shumlen versuchte den feindlichen Jäger auszumanövrieren und in eine relative Position zu ihm zu gelangen, die ihm ermöglichen würde, seine letzte Rakete auf ihn abzufeuern. Die Fledermaus ließ ihn nicht zum Zug kommen.
    Shumlen legte seine Maschine in eine enge Kurve nach der anderen. Er bekam die Fledermaus einfach nicht ins Fadenkreuz.
    Er flog noch eine letzte Kurve, und die Antriebssirene fing an zu heulen.
    Kein Treibstoff mehr. Er trieb antriebslos im Raum.
    Die Fledermaus raste an ihm vorbei, kehrte dann um und setzte sich neben ihn.
    Shumlen betrachtete den Jäger genauer. Sein Erkennungssystem summte die Bestätigung.
    Ein Rabe.
    Ein Angriffsboot der Dunkeleldar vom Typ Rabe.
    Es verharrte noch einen Augenblick neben ihm, dann schoss es davon.
    Sein Jäger hatte keine Antriebskraft mehr. Shumlen trieb tot im All und sah sich um. Die riesige Inkarnadine walzte ihm entgegen.
    Und traf ihn wie eine Felswand. Sein winziger Jäger explodierte und flammte für einen Moment auf, als ihn der massige Bug des Schlachtschiffs rammte. Die Inkarnadine spürte den Zusammenstoß nicht einmal.
    Der Rabe, der in der Nähe kreiste, wackelte einmal mit den gezackten Flügeln, da sein Insasse den Tod eines ausgezeichneten Piloten zur Kenntnis nahm, dann wendete er und jagte dem fahlen Glanz Herodors entgegen.
    Die Kontrollkonsole des schlanken Raben reflektierte gelbes Licht auf die Züge Skarwaels. Er grinste, eine Fratze aus gebleckten Zähnen und gespannter weißer Haut.
    Das blutige Spiel hatte begonnen.
     
    Jede Alarmsirene in der Civitas Beati heulte. Sogar die großen Gebetsverstärker an den Viertelkompassstrichen der Stadt jaulten auf- und abschwellend. Sturmschilde schlossen sich vor allen Fenstern, Plattformen und Öffnungen der Makropoltürme und in den Innensektoren der Civitas. Segmentierte Panzerplatten fuhren hoch, um die Glaskuppeln der agroponischen Anlagen zu schützen.
    Auf den Straßen herrschte Aufruhr. Die Stadtbewohner flohen in Massen in die unterirdischen Bunker, in die Sturmschutzkeller und in die untersten Ebenen der Makropoltürme. Technisch gesehen gab es für jeden einen zuständigen Bunker, aber die Protokolle waren alt, und man hatte seit Generationen keinen Gebrauch von ihnen gemacht. Die Stadtbewohner beachteten sie nicht oder kannten sie gar nicht erst und flohen hysterisch zur nächsten Schutzmöglichkeit.
    Die Schnellstraßen und Prinzipale der Mittelstadt und der Außenbezirke waren völlig verstopft. Viele Fahrer waren bereits seit dem Morgengrauen unterwegs, und der normale Verkehr wurde durch private Fahrzeuge aufgebläht, die quer durch die Stadt zu eingebildeten sicheren Orten unterwegs waren. Der Verkehr kam stellenweise völlig zum Erliegen, und die Leute ließen ihre Fahrzeuge einfach stehen. In einigen Außenbezirken waren die Straßen leer bis auf Reihen verlassener Automobile, die zum Teil mit laufendem Motor und zumeist mit offenen Türen aufgegeben worden waren.
     
    Die Hauptkasernen des Regiments Civitas Beati war ein imposanter Burgfried oberhalb von Prinzipal I im höher gelegenen Teil der Stadt zwischen den Makropoltürmen eins und zwei. Im Haupthof innerhalb der Mauern versammelte sich das Regiment und teilte sich in seine Elemente auf. Kolonnen gepanzerter Truppentransporter und leichter Panzerfahrzeuge ratterten die Rampen der Garagen unter dem Burgfried empor und wurden von Einweisern zu den Einladepunkten dirigiert, wo sie in der Theorie die ihnen zugewiesenen Trupps aufnehmen würden. Für Einsatzbesprechungen war keine Zeit. Anweisungen würde man unterwegs über Tak-Log bekommen. Alle wussten nur, dass sie BAE 3 folgten – Bodenangriffserwiderung 3 –, einer von Biagi entwickelten Notfallstrategie.
    Timon Biagi persönlich

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