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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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stand in der offenen Luke eines gepanzerten Kommandofahrzeugs und lauschte Tak-Logs Meldungen in seinem Ohrhörer, während er den Aufmarsch beobachtete. Soldaten, von denen sich manche noch die Rüstung umschnallten, strömten aus dem Burgfried auf den Hof und liefen zu den Plattformen der Rüstmeister, um sich mit Munition und anderem Kriegsgerät zu versorgen. Biagi war der zweihundertfünfte Marschall der Civitas. Von dieser Stunde an würde es sein Name und nur sein Name sein, an den Historiker denken würden, wenn vom Regiment Civitas Beati die Rede war. Denn er würde der Marschall sein, der neben Sabbat gestanden hatte, als sie zurückgekehrt war. Würden sie von ihm denken wie von Kiodrus?, fragte er sich. Ein zweiter Kiodrus. Die Vorstellung gefiel ihm.
    Biagi schaute zum Himmel empor. Er war ungewöhnlich klar für die Jahreszeit, und das violette Morgengrauen verwandelte sich in einen kühlen weißen Dunst. In einer Ecke des Himmels war die Zukunft zu sehen. Blitze, stroboskopartiges Leuchten und ein Dickicht aus funkelnden Streifen, im zunehmenden Licht gerade sichtbar, identifizierten den monumentalen Krieg, der jetzt in der Umlaufbahn stattfand. Ein Krieg zwischen Göttern, dachte Biagi.
    Von hier unten, wo er stand, sah er aus wie Feuerwerk.
    Die Elemente der Geister und der Leibkompanie rückten in Reihen von Lastwagen und Truppentransportern aus den Makropoltürmen aus und strebten dem Ring der städtischen Außenbezirke entgegen. Panzer und Panzerfahrzeuge der Leibkompanie fuhren voran und räumten Reihen abgestellter Fahrzeuge aus dem Weg, wo sie die Durchgangsstraßen und Kreuzungen versperrten.
    Gaunt fuhr mit Corbec und Hark in einem Salamander. Einige Straßen lang hielten sich Hydra-Geschützplattformen neben ihnen und bogen dann nach rechts und links ab, um gute Feuerstellungen auf freien Plätzen in den hügeligen Innenstadtbereichen der Civitas einzunehmen.
    »Das ist Lugos Plan?«, fragte Hark.
    Gaunt schüttelte den Kopf. »Er wird die Lorbeeren für sich in Anspruch nehmen, aber tatsächlich ist es Kaltenbachs.«
    »Ich habe mir doch gleich gedacht, dass er zu raffiniert für diesen Arschwischer ist«, sagte Corbec und stutzte dann bei Harks missfälligem Blick.
    »Habe ich das laut gesagt?«, grinste er.
    Der Plan sah vor, die Hauptstreitmacht im geografischen Zentrum der Stadt am Rand von Gildenhang zu versammeln und zu warten. Nicht einmal in ihrer Gesamtheit hatten Tanither, Leibkompanie, Regiment Civitas und die Planetaren Streitkräfte Herodors auch nur annähernd genügend Truppen, um die gesamte, riesige Stadt mit einem Sperrkordon zu umgeben. Der erste Offiziar Leger hatte sogar die Arbites der Stadt und die Bürgerwehr zur Unterstützung des Militärs zur Verfügung gestellt, aber ihnen fehlten dennoch die erforderlichen Leute.
    Die imperialen Streitkräfte würden in der Stadtmitte warten, an einer Stelle also, von wo alle Randgebiete gleich weit entfernt waren, und sehen, aus welcher Richtung der Bodenangriff kam. Dann würden sie rasch darauf reagieren, Lastwagen einsetzen und ihre Bemühungen auf eben diesen Bereich konzentrieren.
    Es ließ sich unmöglich vorhersehen, woher die erste Angriffswelle kommen würde. Gaunt hatte schon zu viele Angriffe aus der Umlaufbahn erlebt – sowohl als Angreifer wie auch als Angegriffener –, um etwas anderes zu denken. Es gab zu viele Unwägbarkeiten.
    Den Daten nach, die Gaunt gesehen hatte, waren mindestens vier Kriegsschiffe des Erzfeindes über ihnen. Ohne Gegner konnte ihre vereinte Feuerkraft die Civitas bis auf die Grundmauern zerstören: Straßen, Habs, Makropoltürme, sogar die gepanzerten Bunker unter der Erde. Wenn der Feind beschloss, sich die Mühen und Anstrengungen eines Bodenangriffs zu ersparen und einfach alles zu verwüsten, würde dieser Krieg enden, bevor er überhaupt begonnen hatte.
    Ein Faktor sprach jedoch für sie, und darauf verließ sich Gaunt …
    »Herr Kommissar!« Auf Corbecs Ruf drehte Gaunt sich um. Der massige Tanither zeigte zum Nordhimmel.
    Hoch oben zogen Streifen aus orangem Feuer über den blassen Himmel. Zuerst ein paar Dutzend, dann mehr. Viele Hundert mehr. Wie ein Meteoritenschwarm regneten sie aus der Umlaufbahn herab und ließen dabei lange, absolut gerade und parallele Streifen aus Flammen und Dampf hinter sich zurück.
    Es waren keine Meteoriten.
    Gaunt sah entfernte Blitze am Nordhorizont, als die Erste herunterkam. Eine Sekunde später hallte aus der Großen West-Obsidae ein Geräusch

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