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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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wie beständiges Donnergrollen zu ihnen herüber.
    Landekapseln. Einen Moment empfand Gaunt Erleichterung. Der Erzfeind würde also doch einen Bodenangriff ausführen. Dann wich die Erleichterung einer anderen Überlegung. Der Tod würde nicht rasch und vollkommen sein, sondern langsam, schmerzhaft und hart.
    Aber wenn das der Fall war, hatten er und seine Männer zumindest Gelegenheit, es dem Feind mit gleicher Münze zurückzuzahlen.
     
    »Fähnrich! Fähnrich!«
    In Valdeemers Traum drang eine Stimme ein, die seinen Namen rief und nicht verstummen wollte.
    Er blinzelte und stellte fest, dass er im Strategium der Omnia Vincit auf dem Rücken lag.
    »Fähnrich Valdeemer! Leben Sie noch?«
    Valdeemer richtete sich auf und sah sich um. Alles war voller Rauch, blinkender Alarmlichter und dem unheilvollen Jaulen von Sirenen und Schadensalarmen.
    »Fähnrich!«
    Er stand auf. Das Deck erbebte, und er stützte sich an einer Konsole ab. Der Servitor an der Konsole arbeitete immer noch fieberhaft, und seine künstlichen Hände huschten über die Anzeige. Der Servitor nahm das Chaos ringsumher überhaupt nicht zur Kenntnis.
    Valdeemer schüttelte den Kopf, versuchte die Verschwommenheit abzuschütteln, in die alles gehüllt zu sein schien. Blut spritzte auf das Deck. Er hob die Hand und ertastete eine tiefe Schramme in der Stirn.
    Sie hatten einen Treffer abbekommen.
    Er hatte neben Esquine gestanden, als der Torpedo sie unterhalb des Brückenturms getroffen hatte. Er erinnerte sich an die betäubende Erschütterung und an umherfliegende Leiber. Ja, richtig. Er war auf das Deck geschleudert worden.
    Wie lange war er bewusstlos gewesen?
    »Fähnrich!«
    Er torkelte nach vorn zum Thron des Flottenkapitäns.
    »Herr Kapitän?«
    »Sie müssen die Hauptstation bemannen. Schaffen Sie das?« Esquine sah aus, als leide er, als habe er starke Schmerzen, aber körperlich schien er völlig unversehrt zu sein.
    »Herr Kapitän? Das ist der Posten des Kommandanten.«
    »Tun Sie’s!«
    Valdeemer machte kehrt und eilte durch den Rauch zur Hauptstation. Das Deck war mit rauchenden Trümmern und heruntergefallenen Paneelen übersät. Er musste über mehrere Leichen hinwegsteigen. Besatzungsmitglieder, Deckoffiziere, Servitoren, alle waren von der Explosion zerfetzt oder von umherfliegenden Trümmern getötet worden.
    Zu ihnen gehörte auch Velosade. Ein Stück Deckpanzerung von der Größe eines Esstellers hatte ihn beinah, aber nicht ganz enthauptet.
    Valdeemer musste schwer schlucken, als er den Platz an der Station einnahm und die Schalttafel begutachtete. Drei Schildausfälle. Zwei Lecks im Rumpf. Brände auf den Decks sieben bis achtzehn und außerdem in Hangar vier. Die Lanzen waren ausgefallen. Die strukturelle Integrität betrug nur noch siebenundvierzig Prozent.
    »Helfen Sie mir, Valdeemer«, flüsterte Esquine mit zuckenden Fingern.
    Valdeemer versuchte einen Beschluss zu fassen. Seine Finger huschten über die Konsole, aktivierten und deaktivierten Runen, riefen Anzeigen auf – Maschine, Struktur, Schilde, Deck-für-Deck – und löschten sie wieder. Er leitete Energie weg von dem gewaltigen Feuerorkan, der auf Deck acht tobte. Er überbrückte zwei beschädigte Cogitator-Knoten auf Deck elf und nahm Lanze drei wieder in Betrieb. Er versiegelte die Deckschleusen, die sich nicht automatisch geschlossen hatten, und unterbrach die Sauerstoffzufuhr zu den untersten brennenden Decks. Er schaltete Reaktor zwei ab, der im roten Bereich arbeitete und eindeutig beschädigt war, und schaltete den Notstrom zu, der vom Notreaktor im Bauch der Omnia Vincit erzeugt wurde.
    Warum hatte Esquine all diese Dinge noch nicht erledigt? Es waren allesamt offensichtliche und übliche Maßnahmen. Das große Schlachtschiff blutete und brannte sich zu Tode, und Esquine hatte nicht einmal mit den Notfallmaßnahmen begonnen.
    »Meldung?«
    »Schaden wurde eingedämmt. Eine Lanze ist wieder in Betrieb. Wir sind jämmerlich schwach, aber ich würde gerne alle Kraft von den Maschinen auf die Schilde umleiten.«
    »Tun Sie das, Valdeemer!«
    »Ich … ich brauche die entsprechende Befugnis, Herr Kapitän. Ich bin nicht autorisiert!«
    »Der Code lautet Vesta 1123!«
    Valdeemers blutige Hände zitterten, als sie den Code eingaben. Er leitete die Energie um, wobei er das Protestgeheul der Techpriester überhörte.
    »Jagdschutz?«, fragte Esquine drängend.
    »Praktisch nicht mehr vorhanden. Ihre kleinen Schiffe umschwärmen uns.«
    »Wo ist der Feind?«,

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