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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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und aktuelle Einschätzungen der Invasion des Erzfeindes abzugeben. Was von ihnen kam, waren sämtlich Hiobsbotschaften.
    Vier Angriffskolonnen hatten sich binnen fünfzig Minuten nach der Landung in den Großen Obsidae im Westen und Norden formiert, die sehr rasch mobil machten und zum nördlichen Stadtrand vorrückten. Eine zielte von Nordwesten auf Glaswerke, zwei direkt südlich nach Eisenhalle und die vierte von Nordosten in den Bezirk Masonae. Die Kolonnen setzten sich größtenteils aus leichten Kampfpanzern und Brigaden von Sturmtrupps aus der ersten Welle der Landekapseln zusammen. Insgesamt annähernd dreihundert Fahrzeuge und achttausend Mann mit Luftunterstützung sowie Artillerie, die in den Obsidaes Stellung bezogen hatte.
    Das wäre auch so bereits schlimm genug gewesen. Die Imperialen in der Civitas Beati zählten knapp unter siebzehntausend Mann, die Milizen und Arbites eingerechnet. Aber die Imperialen hatten nur ungefähr hundertachtzig gepanzerte Fahrzeuge, von denen siebzig unbewaffnete Transporter waren. Keine Luftunterstützung. Und nur ein paar leichte Feldartilleriegeschütze des Regiments Civitas Beati.
    Diese Ungleichung wurde ein Witz, wenn man den Rest des Bildes berücksichtigte. Draußen in der Landezone, hinter der anfänglichen, sich rasch formierenden feindlichen Speerspitze, versammelte sich eine riesige Streitmacht. Es dauerte seine Zeit, Panzer und Soldaten in ungezählten Wellen von Landungsbooten herunterzuschaffen. Die Speerspitze hatte die Aufgabe, Breschen zu schlagen, und dann würde die Hauptstreitmacht nachrücken, um die Lage zu konsolidieren. Draußen in den Obsidaes, kalkulierte Tak-Log, warteten über eine halbe Million Mann und hunderttausend Kampfmaschinen darauf, die zweite Welle zu beginnen. Und diese Zahlen erhöhten sich mit jeder eintreffenden Welle.
    Gut geführt und mit einer Unmenge Glück auf ihrer Seite, so schätzte Gaunt, würde sich der imperiale Widerstand fünf, vielleicht sechs Tage vor der Vernichtung halten können. Mit Lugo am Ruder hatten sie vielleicht zwei. So oder so wartete am Ende der Tod. Die einzige Variable war die Zeit.
    Durch Elemente des Regiments Civitas Beati verstärkt, rückten die Geister durch den Bezirk Masonae vor, über den Gaunt den Oberbefehl hatte. Kaldenbach leitete den Widerstand in Eisenhalle, und ein Oberst der Planetaren Streitkräfte Herodors namens Vibreson kommandierte die Linie in Glaswerke. Biagi und ein Offizier der Leibkompanie, Major Landfreed, hielten den größten Teil der restlichen viertausend Mann mitten in der Stadt für kurzfristige Erfordernisse in Reserve. Fünfhundert Mann des Regiments Civitas Beati bewachten das Makropolviertel, hauptsächlich zu dem Zweck, glaubte Gaunt, Lugo in der letzten, unvermeidlichen Phase der Invasion die Zeit zu erkaufen, um per Fähre von den Startplattformen auf den Dachebenen fliehen zu können. Wohin, das wusste nur der Gott-Imperator.
    Die Geister und deren Verbündete eilten durch die schmalen Straßen östlich der Beatiplaza. Dieser Bezirk war bis auf die von der feindlichen Luftunterstützung angerichteten Schäden noch unberührt vom Krieg. Die Durchgangsstraßen waren ominöserweise leer. Die Einwohnerschaft war geflohen. Häuser und Geschäfte standen leer, und die Straßen waren voll von weggeworfenen Habseligkeiten.
    Während sie von einer Häuserblockecke zur nächsten schlichen und sich dabei gegenseitig Deckung gaben, überlegte Gaunt, dass sie trotz allem in gewisser Hinsicht Glück gehabt hatten. Nun, da die feindlichen Kriegsschiffe den Raum rings um Herodor beherrschten, hätten sie den Krieg rasch mit einem Bombardement aus der Luft beenden können. Stattdessen hatte sich der Feind zu einem mit gewaltigen Kosten und Mühen verbundenen Bodenangriff entschlossen. Er wusste, was das bedeutete.
    Sie wollten die Beati.
    So schlecht geschützt und verteidigt sie auch sein mochte, die Civitas Beati war riesig, und sie Straße für Straße zu nehmen würde für jede Armee eine blutige und schmerzhafte Erfahrung werden. Der Erzfeind unternahm diese Anstrengung nur wegen der lockenden Beute. Tatsächlich war der Erzfeind überhaupt nur wegen dieser Beute nach Herodor gekommen. Der feindliche Oberbefehlshaber wollte die Heilige. Zumindest einen Leichnam … aber eine Gefangene, das wäre die größte Trophäe überhaupt. Also kam eine Auslöschung durch ein Bombardement aus der Umlaufbahn nicht infrage. Danach würde kein greifbarer Beweis der Anwesenheit der

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