Das Attentat - 0
und die Narben in der Handfläche, die seine Zugehörigkeit bewiesen.
Sein Name war Saul. Welche Maßstäbe man auch anlegte, er war gegenwärtig der beste Scharfschütze in den Reihen des Blutpakts. Er legte sich das Gewehr über die Schulter und machte sich auf den Weg in Richtung Stadt.
Das Landungsboot wirbelte beim Aufsetzen einen Staubring auf, doch anders als seine Vettern hob es nicht wieder ab. Es verharrte in der Obsidae, während die Triebwerke heruntergefahren wurden, deren Lärm langsam abschwoll.
Sie hatten sich gelangweilt. Der Flug von den Hangarbuchten der Inkarnadine zur Oberfläche hatte nur zwanzig Minuten gedauert, aber sie hatten sich gelangweilt und Hunger bekommen.
Der Kopilot war für ein paar Minuten ein nettes Spielzeug gewesen, aber am Ende hatte er enttäuscht: Herzversagen infolge zu großen Entsetzens, bevor sie dazu gekommen waren, ihn selbst zu töten. Der Pilot selbst war nicht so ein Spielverderber gewesen. Sie hatten ihn festgenagelt und gezwungen, eine sichere Landung auszuführen, während sie ihm bereits mit den Krallen die Kopfhaut abschälten.
Im Augenblick ihrer sicheren Landung hatten sie seinen nackten Schädel geknackt und sein Gehirn verspeist.
Jetzt gab es Arbeit für sie. Das bedeutete, sie mussten zu dieser Massen-Wohneinheit der Menschen in der Ferne gehen. Die Vorstellung war ihnen zuwider, aber Chto, der das Brutkommando hatte, erinnerte die anderen beiden an die Belohnungen, die sie erwarteten. Ihr Gedächtnis war kurz. Nach dieser Auffrischung packte sie die Aufregung.
Die Drillinge verließen das Landungsboot, und ihre nassen grauen Leiber wanden sich gemeinsam auf dem Bauch durch die Obsidae.
Ihre Flechettewerfer waren geladen und entsichert.
Er bereitete seinen Raben für eine Landung in einem Ausläufer der Trockenberge vor. Die Civitas schien in weiter Ferne zu liegen.
Skarwael öffnete die Kanzel und stieg aus seinem winzigen Raumschiff. Zwischen ihm und der Stadt gingen Landungsboote und Landekapseln nieder wie ein heftiger Wolkenbruch.
Wenn er nicht rasch anfing, würde bald alles vorbei sein. Und das wollte er nicht.
Das Höllenfeuer konnte den Scharfschützen und den Pater mit seinen Psioniker-Zwergen, den Loxatl-Abschaum und auch die Todesmaschine holen.
Dies war seine Beute. Seine Beute ganz allein. Die Märtyrerin würde ihm gehören, und er würde ihre Schreie wie kostbare Steine tragen.
Schließlich war er ein Mandrak. Nichts in der Schöpfung verstand die Kunst des heimlichen Mordes besser als er.
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ACHT
BAE 3
»Wenn Sie der letzte Mann sind, der noch steht, kämpfen Sie nicht hart genug.«
– Kaldenbachs Kommissaren zugeschrieben
Mkoll rief: »Runter!« Seine Stimme, selten so durchdringend zu vernehmen, hallte im Kom, und jeder, sogar Gaunt und Rawne, gehorchten.
Nur eine Sekunde sichtbar und einen kurzen, verschwommenen Schatten werfend, raste etwas Hakenflügeliges im Tiefflug durch die Straßen des Hab-Blocks. Einen Moment später fegten Laserschüsse durch die Gebäude zu ihrer Linken.
Die Heuschrecke war gegen den Wind angeflogen, sodass das Heulen ihrer Triebwerke erst im letzten Moment zu vernehmen gewesen war. Gaunt hatte keine Ahnung, wie Mkoll sie ausgemacht hatte.
»Der Stadt-Schild muss schon unten sein«, murmelte Rawne, während er sich erhob. Der Wind wehte Asche und Ziegelstaub aus den Trümmern des Angriffs zu ihnen.
»Nicht unbedingt«, erwiderte Gaunt. »Es ist nur ein Klimaschild. Wenn so ein Bomber seine vorderen Schirme auf volle Leistung stellt …«
Wie um das Argument des Kommissars zu unterstreichen, rasten zwei weitere Heuschrecken hintereinander etwa einen halben Kilometer vor ihnen in Ost-West-Richtung über die Stadt hinweg. Die einsitzigen Angriffsmaschinen, schwarze, in der Sonne glitzernde Leiber, flogen in Höhe der Dächer. Sie zogen hoch und in die Sonne, eine mit einer Rolle. Hinter ihnen breiteten sich Feuerbälle am Boden aus. Die Geister konnten das Donnern und Krachen hören.
Es gab auch andere Geräusche. Das beständige Wumm-Krach von Artilleriegeschützen und Panzerkanonen vom gesamten Nordrand der Stadt. Hin und wieder, wenn der Wind richtig stand, konnten sie in der Ferne das heftige Knattern und Zischen von Gewehrfeuer hören.
Lugo und sein Strategie-Stab hatten die Taktisch-Logistische Zentrale der Civitas übernommen und überwachten die imperialen Bemühungen von den obersten Ebenen der Makropoltürme. Von dort waren sie in der Lage, bemerkenswerte akkurate
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