Das Attentat - 0
Beati mehr übrig sein.
Alles drehte sich um Sabbat. Alles, was sie taten, alles, was der Feind tat. Es drehte sich nur um Sabbat.
Tak-Log knisterte in Gaunts Ohr. Kaldenbachs Einheiten hatten Feindberührung.
Gaunt wollte dies gerade seinen Offizieren mitteilen, als Mkoll wieder ein Signal über Kom gab.
»Kontakt!«
Anfänglich ohne auf Widerstand zu stoßen, rollten die Angreifer in das nordwestliche Randgebiet von Masonae ein. Im Westen zeigten Rauchsäulen und Blitze oberhalb der Dächer an, dass die anderen Kolonnen durch Eisenhalle vorstießen.
Blutpakt-Phalangen bildeten die Spitze, unterstützt durch Schleichpanzer, leichte STeG 4 und Kampfpanzer des Typs AT70-Räuber. Sie kamen ungehindert voran. Zwei AT70 lösten sich kurz, um den Gebetsverstärker Gorgonaut durch Kurzstreckenbeschuss zu zerstören, und drei Schleichpanzer halfen Pionieren des Blutpakts dabei, die altehrwürdigen Bögen des Simeon-Aquädukts zu sprengen. Wasser, das kostbare Lebensblut der Stadt, sprudelte aus dem zerstörten Aquädukt und überflutete mehrere tief gelegene Straßenzüge. Sturzbomberangriffe von Heuschrecken hatten bereits die Agroponische Kuppel Nordende zerstört. Von dem brennenden Getreide stieg gelblich-grauer Rauch durch das geborstene Kuppeldach in den Himmel auf.
Ohne eine Spur von den berühmten Imperiumstruppen zu sehen, überquerte der Feind die Brigatstraße nach Berg Actes und schwärmte in den Bezirk Masonae aus.
Die Soldaten, die vor den Panzern marschierten, sangen. Das Lied verursachte Mkoll Magenkrämpfe.
»Wenigstens das müssen wir unterbinden«, murmelte er. Er zielte.
»Flieg!«
Mkoll drückte auf den Abzug des Werfers, und eine Panzerabwehrrakete zischte die Straße entlang und schaltete den dritten STeG 4 in der anrollenden Reihe aus.
Der AT70 dahinter beschleunigte und schoss mit seiner Koaxialkanone, war aber durch den schwarzen Rauch geblendet, der von dem abgeschossenen STeG aufstieg.
Die beiden STeGs neben dem abgeschossenen rollten auf ihren schweren, soliden Rädern vorwärts, und ihre kompakten Geschütztürme drehten sich, während sie nach dem Ausgangspunkt des Hinterhalts suchten. Die Blutpakt-Soldaten hörten auf zu singen und rannten in jede sich bietende Deckung.
Sie kamen nicht weit. Surch und Loell waren auf der Westseite der Straße postiert und Melyr und Caill auf der Ostseite. Die beiden Kaliber-50-Kanonen hatten ein freies, ineinander übergehendes Schussfeld und nahmen die auseinander laufenden Feindsoldaten gnadenlos aufs Korn. Rot gerüstete Leichen fielen, wurden herumgeworfen, flogen auseinander.
Die beiden STeGs in vorderster Front schwenkten herum und nahmen die Häuserfassaden am Straßenrand unter Beschuss, sodass Fenster und Mörtel weggesprengt wurden. In wenigen Sekunden würden sie sich auf die Stellungen der beiden Kanonen eingeschossen haben.
Aber sie hatten auch nicht mehr wenige Sekunden.
Caffrans Kettenschredder bockte und krachte, und eine rauchende Rakete raste aus seiner Stellung in einer der oberen Etagen abwärts und sprengte einen der STeGs auseinander.
»Flieg!«, wiederholte Mkoll, nachdem Harjeon nachgeladen hatte. Er traf das Magazin des verbliebenen STeG. Die Druckwelle der Explosion brachte die Fassade des nächsten Hauses zum Einsturz.
Der AT70 ruckte vorwärts und knirschte über die brennenden Trümmer des ersten Abschusses weg. Dabei feuerte er sein Hauptgeschütz ab. Der Knall war laut und beeindruckend, aber der Schuss war verfrüht, und die Granate raste jaulend ins leere Ende der Straße.
Caffran jagte seine zweite Rakete in die Backbordkette des großen roten Panzers und beschädigte sie schwer. Der Panzer ruckte herum, und zerfetzte Radhalterungen kreischten schrill über den Straßenbelag.
Geister glitten aus ihrer Deckung und sprangen auf den Panzer: Bonin, Domor und Dremmond. Bonin sprengte die obere Luke mit einer Granate auf und überließ Dremmond den Rest. Zu seiner Freude wieder mit seinem Flammenwerfer vereint, hielt Dremmond die Schlauchmündung nach unten in das rauchende Einstiegsluk und räucherte das Innere mit brennendem Prometheum aus.
Bonin sprang ab, griff nach der drehbar angebrachten Sekundärwaffe des Panzers – einer Zwillingsboltkanone – und drehte sie herum, sodass sie in die Richtung zeigte, woher der Feind gekommen war. Er eröffnete das Feuer auf die nachrückende Blutpakt-Infanterie, die sich des Hinterhalts annehmen wollte.
»Tauchen oder tanzen, ihr habt die Wahl«, grinste er
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