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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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eingeäschert, bevor er noch ein Wort sagen konnte. Esquine wurde ebenfalls eingeäschert, und sein goldener Thron schmolz um seinen verbrennenden Leib. Feuer fegte durch das Strategium und die Brücke, verbrannte Besatzungsmitglieder auf der Stelle und verdampfte Kontrollstationen. Die dicken Panzerglasfenster barsten und wurden von dem durch die extreme Hitze entstehenden Überdruck nach außen geblasen. Die verbliebenen Schilde erloschen.
    Die Inkarnadine gab die letzte Breitseite ab, um die Omnia Vincit von ihrem Todeskampf zu erlösen. Aufgerissen, verbogen und geborsten, während die Blitze elektrischer Entladungen über den Rumpf zuckten, wälzte sich die Omnia Vincit auf die Seite.
    Die Schiffe des Erzfeindes fuhren die Waffensysteme und Schilde herunter und gingen über Herodor vor Anker.
    Die ausgebrannte Ruine der Omnia Vincit blieb noch neunhundertdrei Jahre in der Umlaufbahn um Herodor, bis die Umkreisungen, die keiner Korrektur unterzogen wurden, schließlich enger wurden und das Schiff vom Schwerefeld des Planeten in die Atmosphäre gezogen wurde, wo es verbrannte. Die Teile, die nicht verdampften, erfüllten den Himmel des Südkontinents wie Sternschnuppen und regneten auf das Kleine Süd-Trockenmeer herab, wo sie Einschlagnarben und Krater hinterließen, die später zu radioaktiven Seen in dieser Wildnis wurden.
    Aber das ereignete sich natürlich erst, nachdem jede in diesem Bericht erwähnte Person schon viele Jahrhunderte tot war.
     
    Die gewaltige Inkarnadine und die Fregatte Lauf der Gefahr gesellten sich zur Wiedergänger und begannen mit dem Absetzen der Landekapseln und Landungsboote. Aus Hunderten wurden Tausende. Landekapseln sausten herab wie Leuchtspurgeschosse. Landungsboote verließen die Hangars und stießen zur Oberfläche herab. Schwere Transporteinheiten koppelten sich ab und gingen in den Sinkflug.
    Am hinteren Bauchende der Inkarnadine öffnete sich ein gepanzertes, regenbogenfarbenes Ventil, und ein kleines Objekt schoss nach draußen. Winzig, wie es war, verfügte es doch über einen eigenen Schild und schoss wie eine Rakete durch die Atmosphäre Herodors nach unten. Es hinterließ einen rauchenden Kondensstreifen.
    Sein einziger Insasse hatte die Flugbahn festgelegt. Nun raste er benommen der Planetenoberfläche entgegen. Ihm war nichts bewusst außer seinem Hunger nach Blut.
    Ihrem Blut.
    Die mit dem steilen, rasenden Flug verbundenen Erschütterungen und das Getöse bedeuteten ihm nichts.
    Er fiel wie eine Rakete und ging gerade jenseits des Glaswerke-Viertels der Civitas nieder. Der Einschlag schuf einen Krater mit einem Radius von fünfhundert Metern in der Obsidae, und der durch die Druckwelle erzeugte Blitz war so hell, dass die Imperialen einen Moment glaubten, der Erzfeind habe sich doch entschlossen, aus der Umlaufbahn das Feuer auf die Stadt zu eröffnen.
    Er war sehr präzise in Bezug auf den Landeplatz gewesen. Die Gewalt seiner Landung trieb ihn durch die Planetenkruste und in die tief verwurzelte Dunkelheit der Grundwasserschicht.
    Seine Kapsel pflügte durch Sedimentgestein und kam schließlich dampfend zur Ruhe.
    Er sprengte die Explosivverschlüsse und stieg langsam aus. Er befand sich in einer unterirdischen Höhle, die vom Dampf der Thermalquellen erfüllt war.
    Er erhob sich und stampfte vorwärts. Jeder Schritt ließ den Boden erzittern. Seine Füße waren massige hydraulische Glieder. Seine künstlichen Sensoren gingen auf die Jagd und empfingen Reflexionen der glänzenden Kalksteinwände der Höhle.
    Er machte sich auf die Jagd nach seiner Beute.
    Sein Name lautete Karess.
     
    Draußen in der Großen West-Obsidae regnete es Landekapseln. Ihre Einschläge wirbelten eine dichte Staubwolke auf. Landungsboote fuhren kurz vor dem Aufsetzen ihre Landestützen aus und gingen ebenfalls nieder.
    Die Luke des Landungsboots fiel nach unten, und fünfzig Blutpakt-Soldaten sprangen nach draußen in die kalte Wüste. Durch die Staubwolken konnten sie undeutlich die Terrassen und Türme der Civitas Beati ausmachen.
    Der Scharfschütze folgte den Soldaten nach draußen und betrachtete die Stadt. Seine Brüder schwärmten in breit gefächerter Formation aus.
    Der Scharfschütze nahm seinen Rucksack ab und stellte ihn auf den staubigen Boden. Er holte die Einzelteile seines Präzisionsgewehrs heraus und setzte sie zusammen. Das Zielrohr verstaute er in der Tasche, um es vor dem Staub zu schützen. Er trug die dunkelrote Uniform des Blutpakts und hatte das eiserne Visier

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