Das Attentat - 0
packten ihn die Geister bei den Fingern und trennten die Hand ab. Diese Taktik machte auch die Luftunterstützung wirkungslos. Die Piloten der Heuschrecken konnten in dem Gewirr der schmalen Straßen nicht einmal im Tiefflug und mit Hilfe von Rauchbomben und Identifikationssignalen zwischen Freund und Feind unterscheiden.
Kurz vor dem Mittag, als der feindliche Vormarsch auf einer Breite von neun Häuserblocks ins Stocken geriet, zog sich der Feind abrupt zurück und versuchte es über Prinzipal III. Diese neue Phase wurde durch einen Panzerangriff eingeleitet – neun AT70 und vier Schleichpanzer rückten hinter zwei Giganten vom Typ AT83-Brigant vor. Corbec und Domor hatten ihre Trupps in einer Seitenstraße abseits der Schnellstraße in Deckung liegen und hörten die hoch drehenden Turbinen und scheppernden Ketten vor allen anderen.
»Ketten! Ketten! Auf der Schnellstraße!«, gab Corbec mit höchster Dringlichkeit über Kom durch. Die Geister mussten in Deckung bleiben. Bei ihrer Vorbeifahrt bestrichen die Panzerfahrzeuge die Häuserfronten rechts und links der breiten Allee mit ihren Koaxialkanonen. Gaunt hatte diesen Vorstoß kommen sehen. Domors Trupp hatte den Prinzipal bereits mit Sprengladungen vermint, deren Explosion einen AT70 zerstörte und den gesamten Vormarsch erheblich aufhielt, da die AT83 ihre Räumschaufeln senken und den Weg freimachen mussten.
Die Verlangsamung reichte Gaunt. Sein nächstes Signal ließ drei Bezwinger der Leibkompanie aus ihrer Deckung zwischen den Lagerhäusern am Steinmetzweg hervorbrechen. Der Wilde, Fordern Durch Drohungen und Zugang Verweigert, alle drei Leman Russ Kampfpanzer nach Greif-IV-Muster mit den charakteristischen langen Kanonenläufen.
Die vorrückenden drei Imperiumspanzer kamen gleich zur Sache, und ihre ersten drei oder vier Salven verwandelten den wohlgeordneten Vorstoß des Blutpakts in ein blutiges Chaos. Der Wilde beschädigte einen der großen AT83 mit seinem ersten Schuss und zerstörte ihn mit seinem zweiten. Die AT83-Briganten, die größer waren als ihre primitiveren Vettern, die AT70, waren auf dem Papier das auf der Waffenschmiede Urdeshi hergestellte Äquivalent der Leman Russ. Sie verfügten über ein Auspex-Leitsystem, Waffenstabilisatoren und ein auf Torsionsstäben beruhendes Aufhängungssystem. Sie waren die besten Kampfpanzer des Blutpakts, wenn man von den wenigen uralten Superschweren Riesen absah, die sie von besiegten Garde-Einheiten übernommen hatten.
Aber der Leman Russ hatte so etwas an sich. Sein Stammbaum und seine Reputation suchten ihresgleichen. Wenn ein Bezwinger oder Eroberer auftauchte, erfüllte ihr bloßer Anblick jedes imperiale Herz mit Stolz und jedes feindliche Herz mit Furcht. Dies, überlegte Corbec, während er die Schlacht aus einem geschützten Hauseingang beobachtete, schien auch jetzt der Fall zu sein. Offenbar vom Anblick der drei in Formation anrollenden Bezwinger beeindruckt, setzte der verbliebene AT83 abrupt zurück. So abrupt, dass er dabei einen Schleichpanzer überrollte und dessen vergleichsweise leichten Rumpf zermalmte.
Ein AT70 explodierte unter dem Beschuss von Fordern Durch Drohungen, und Der Wilde verwandelte zwei weitere in Schrotthaufen. Einer der Schleichpanzer trottete vor und an der brennenden Ruine des ersten Brigant vorbei. Seine Metallhufe schlugen Furchen in den Straßenbelag, und er richtete seine Waffen auf Zugang Verweigert. Zwei Doppelpulslaser flackerten und knisterten, und auf Turm und oberem Rumpf von Zugang Verweigert erblühten Explosionsblitze. Zugang Verweigert schien nichts davon zu spüren, denn er rollte vor, während Rauch von brennenden Panzerplatten und versengter Farbe aufstieg, und schoss eine einzige Granate ab, die den mittleren Rumpfteil des Schleichpanzers so vollständig auflöste, dass die Gliederstrukturen auf den beiden Seiten nach außen wegkippten.
Ein AT70 schoss auf Der Wilde, und die Granate riss den Radkasten und einen Teil des Kettenschutzes ab. Ein anderer erzielte einen Turmtreffer bei Fordern Durch Drohungen, der den Kom-Mast, die Koaxialkanone und den Entfernungsmesser zerstörte und den zweiten Kanonier durch Splittereinwirkung tötete.
Verwundet, aber noch nicht kampfunfähig, rollte Fordern Durch Drohungen weiter vorwärts und richtete sein Geschütz auf den verantwortlichen Räuber. Corbec sah, wie sich das Turmluk öffnete und der Oberkörper des Kommandanten darin auftauchte. Blind und taub für die Gefahr, maß er die Entfernung nun mit
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