Das Attentat
lächelte höflich, als er auf die Tür wies. »Hier hinaus,
Gentlemen.«
»Ich
bin völlig weg von Ihrem Akzent«, sagte ich, als wir an der Tür angelangt
waren. » Harrow ?«
»Nein,
Sir.« In seinen Augen zeigte sich ein flüchtiger Schimmer. »Ich heiße Enirle .«
Es
war gegen Mittag, als wir ins Büro zurückkehrten. Ich war hungrig, weil ich den
ganzen Morgen auf den Beinen gewesen war; und so ging ich gleich wieder weg und
nahm im nächsten Restaurant einen Lunch zu mir. Als ich zurückkam, war es kurz
nach eins, und es hieß, daß Parker mich sofort in seinem Büro zu sehen
wünschte. Als ich die Tür öffnete, sah ich bereits Bannister dort sitzen, was
nicht eben überraschend war.
Parker
sah mich finster an. »Sergeant Bannister hat mir einen genauen Bericht darüber
erstattet, was heute morgen vorgefallen ist,
Wheeler.«
»Ich
dachte, Sie würden ihn ohnehin erst fragen, und deshalb könnte ich ebensogut erst zum Lunch gehen«, sagte ich.
»Sie
haben dem Wärter am Tor mit einer unzulässigen Verhaftung und mit Prügeln
gedroht, wenn Sie ihn hierherbringen würden«, sagte Parker mit gepreßter Stimme. »Dann haben Sie Grossman selber beleidigt
— ihn einen Lügner und Schlimmeres genannt. Danach haben Sie Walker, seinem
Sekretär, dieselbe Behandlung angedeihen lassen. Sind Sie verrückt geworden,
Wheeler?«
»Lois Teal hat mich dasselbe gefragt«, sagte ich
nachdenklich. »Meinen Sie, es ist vielleicht was dran?«
»Sie
glauben doch nicht, daß Grossman das ergebenst hinnehmen wird, oder?« fuhr
Parker fort. »Er wird einen Riesenwirbel veranstalten, nicht nur bei mir,
sondern auch beim Distriktsstaatsanwalt .
Wahrscheinlich wird morgen eine seiner Zeitungen einen Artikel über die
Brutalität der Polizei oder noch Schlimmeres bringen!«
»Was
geschieht jetzt also?« fragte ich.
»Die
Akte über Lily Teal geht an die Vermißtenabteilung zurück, wohin sie gehört«, sagte er. »Ich war ein Idiot, daß ich geglaubt habe,
Sie könnten etwas damit anfangen. Den einzigen Hinweis, den Sie gefunden haben,
war der auf Walker — und das auch nur dem Hörensagen nach, aber Sie sind
dahinter hergejagt, als ob Sie sämtliches Anklagematerial bereits in der Tasche
hätten! Die Sache ist zu Ende, Wheeler, hoffentlich geht das in Ihren Schädel.«
»Ich
habe Sie laut und deutlich gehört«, sagte ich.
»Von
nun an«, sagte er mit gemessener Stimme, »ist der Fall Teal abgeschlossen, was diese Abteilung hier anbetrifft. Sie werden ihn restlos
vergessen, Wheeler, das ist ein Befehl. Ein Grund, weshalb ich Sergant Bannister hierherkommen ließ, ist der, daß ich
Ihnen nicht traue. Er ist also Zeuge dessen, was ich eben gesagt habe.
Versuchen Sie, Grossman oder Walker nochmals zu sprechen, so werde ich Sie
geradewegs aus der Abteilung hinausschmeißen. Haben Sie das ebenfalls laut und
deutlich gehört?«
»Sicher«,
sagte ich. »Sie reden beinahe so laut wie zehn Millionen Dollar.«
Parkers
Gesicht wurde hellrot. »Sie gehen jetzt besser, Bannister«, sagte er
schwerfällig, »während ich dem Lieutenant ein paar Dinge klarmache, die er
eigentlich von sich wissen müßte.«
»Jawohl,
Captain«, sagte Bannister nervös. Er stand schnell von seinem Stuhl auf und
verschwand ebenso schnell aus dem Büro.
Ich
zündete mir eine Zigarette an und wartete. Langsam breitete sich ein Grinsen
auf Parkers Gesicht aus. »Wie war ich?« fragte er. »Kriege ich einen Oscar?«
»Klar«,
sagte ich. »Und was kriege ich?«
Sein
Gesicht wurde schnell wieder sachlich. »Ich wollte, ich wüßte es. Haben Sie
irgendwelche Pläne, Al?«
»Der
Sheriff hat mir von diesem Benny Lamont erzählt«,
sagte ich. »Ich hatte irgendwie gehofft, ich könnte Grossman ausreichend wütend
machen, so daß er ihn zu mir schicken würde.«
»Hoffen
Sie das nicht zu sehr«, sagte Parker zweifelnd. »Dieser Lamont hat einen üblen Ruf.«
»Was
soll ich also tun — mich pensionieren lassen?«
»Vielleicht
sollten wir das alle tun«, sagte er. »Hat Lavers Ihnen klargemacht, daß Sie auf sich selber angewiesen sind — daß Sie, wenn
etwas schiefgeht, derjenige sind, der den Kopf hinhalten muß?«
»Er
hat es durchaus klargemacht«, bestätigte ich. »Wenn dieser Lamont nicht auftaucht, könnte ich vielleicht...«
»Sagen
Sie es mir nicht.« Parker hielt abwehrend die Hand hoch. »Ich möchte es nicht
einmal wissen.«
»Das
ist es, was mir an dieser Sache so gefällt«, sagte ich. »Das Gefühl, Freunde zu
haben.«
»Klar.«
Parker
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