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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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der ungefähr elfhundert Jahre währte. Die wacitischen und mimbratischen Herzöge riefen sich nun ihrerseits zu Königen von Arendien aus und erließen Verlautbarungen, die denen ihres asturischen Cousins ähnelten. So also gab es drei Könige in Arendien, die sich einander bekriegten. Die Chereker nutzten die bedrängte Lage des wacitischen Herzogs naturgemäß aus und brachen sich große Stücke aus dem nördlichen Sendarien heraus. Auf ähnliche Weise ergriffen tolnedrische Generäle die günstige Gelegenheit, die geschwächten mimbratischen Streitkräfte über den Arendfluß zurückzutreiben, womit sie fürs erste die Drohung einer arendischen Invasion beseitigten. Der Krieg der drei Königreiche war eine der dunkelsten Epochen der arendischen Geschichte. Es war eine Zeit der gebrochenen Bündnisse, eine Zeit des Verrats, der Überraschungsangriffe, heimtückischer Mordanschläge und Hinterhalte. Ein Beispiel soll zur Verdeutlichung genügen. Im Jahre 2890 hatten die Asturier und Mimbrater ein Bündnis gegen die Waciter gebildet, die zu jener Zeit die Oberhand hatten. Der Feldzug nach Wacune war höchst erfolgreich, und der wacitische Adel wurde praktisch ausgelöscht. Während der letzten Tage des Kriegszugs – in jenem Gebiet, das nun das südliche Mittelsendarien ist – wandten die Asturier sich plötzlich gegen ihre mimbratischen Verbündeten und machten sie bis auf den letzten Mann nieder. Auf diese Weise hatten die Asturier auf einen Schlag Wacune nahezu zerstört und einen Großteil der mimbratischen Armee vernichtet. Um sich zu verteidigen und zu verhindern, daß der asturische Herzog sich zum Alleinherrscher aufschwang, gingen die Mimbrater unverzüglich ein Bündnis mit den überlebenden Wacitern ein und schlossen Verträge mit bestimmten cherekischen Häuptlingen und einigen der Klans von Westalgarien. Diese Freibeuter griffen Asturien vom Meer und vom Land aus an, während die Mimbrater die Südgrenze attackierten und die Waciter von Norden zuschlugen. Asturien brach, wie man sich leicht denken kann, in die Knie und ging ein Bündnis mit Wacune ein, um die nunmehr überlegenen Mimbrater anzugreifen. Infolge dieser ständigen Zermürbung, deren Ursachen nicht nur der Bürgerkrieg, sondern auch die unablässigen Angriffe cherekischer Piraten und algarischer Reiter waren, war das wacitische Herzogtum schließlich so geschwächt, daß die Asturier 2943 in der Lage waren, den entscheidenden Schlag gegen ihre nördlichen Vettern zu führen, und zwar zu einer Zeit, als die Mimbrater mit einem Grenzkrieg gegen Tolnedra beschäftigt waren. Der Kriegszug war kurz und brutal. Wacune wurde in Schutt und Asche gelegt, um sich nie wieder zu erheben. Vo Wacune wurde bis auf die Grundmauern niedergerissen, und alle überlebenden Angehörigen des wacitischen Adels wurden an nyissanische Sklavenhändler verkauft, die sie nach Süden verschleppten. Die grausame Vernichtung Wacunes durch Asturien schockierte die zivilisierte Welt, und die Sympathie der anderen Nationen lag ganz auf Seiten der mimbratischen Arender. Der Machtzuwachs jedoch, den die Ausrottung der wacitischen Aristokratie und die Eingliederung der wacitischen Leibeigenen in das asturische Feudalsystem bedeutete, machte Asturien für die nächsten Jahrhunderte nahezu unangreifbar. *
    Man muß jedoch freimütig einräumen, daß während der letzten Jahrhunderte des dritten und den Großteil des vierten Jahrtausends ein Grundzug der tolnedrischen Politik darin bestand, das Machtgleichgewicht zwischen den verfeindeten Herzogtümern von Mimbre und Asturien zu erhalten. Von einem praktischen Standpunkt aus betrachtet, war es von enormem Vorteil für das Reich, den Zwist zwischen den beiden rivalisierenden Geschlechtern zu schüren, da ein starkes und vereintes Arendien die Entwicklung des tolnedrischen Reichs verhindert hätte. Natürlich ist es eine Binsenwahrheit, daß die arendischen Ritter eine der furchtbarsten Armeen des Westens sind. Wären die Arender zu irgendeinem Zeitpunkt des dritten oder vierten Jahrtausends vereint gewesen, hätte das Reich nie existiert, und die ganze Geschichte des Westens hätte einen anderen Verlauf genommen. Das Patt zwischen Mimbre und Asturien dauerte bis zum Jahr 3793, als die Mimbrater einen

    Wir haben die Zerstörung von Vo Wacune zu Beginn von ›Königin der Zauberei‹ und in ›Polgara die Zauberin‹ ausführlicher behandelt.
    Geheimvertrag mit Tolnedra schlossen. Als Gegenleistung für bestimmte militärische

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