Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes
Verantwortung denn als Privileg. Mehr Vaterfiguren als Herren.
Sie arbeiten hart und sind fleißig. Der ›Freisassenhof‹ ist ein großes Gut (für gewöhnlich 100 Acres und mehr), ordentlich geführt, und die Gebäude um den zentralen Hof herum sind ausgedehnt – ein Kaninchenbau einzelner Räume. Riesige Küchen und ein großer Eßsaal. Viele Landarbeiter auf einem solchen Gehöft. Da Unterkunft und Verpflegung Bestandteil des Lohns sind, braucht man nicht allzu viel Geld, um einen Arbeiter zu dingen. Man bemüht sich, sämtliche Handwerker, die benötigt werden, auf einem Freisassenhof zu versammeln – Hu , Schuster, Böttcher, fschmied Wagner, Zimmermann usw. Verheiratete Paare pachten meist einen Hof und sparen, um sich ihre eigene Freisassenstelle kaufen zu können.
Der Vertrieb ist gut organisiert. Die übliche Vorgehensweise der Aufkäufer besteht darin, die Märkte der Städte und Dörfer und einige der größeren Freisassenhöfe zu besuchen. Sie bringen ihre eigenen Wagen mit oder mieten diejenigen unabhängiger Fuhrleute – ein rauhes Völkchen. Die Waren werden rasch zu einem Großmarkt transportiert und dort weiterverkauft, um dann an alle möglichen Plätze die Westküste herauf und herunter ausgeliefert zu werden. Handeln meist nicht mit extrem verderblichen Waren – Wurzelgemüse, Bohnen und Feuchtlandgetreide – wegen der Lieferzeit.
FESTE UND FEIERTAGE
Erastide – Eine wirklich große Sache in Sendarien – eine zweiwöchige Orgie von Geschenken, Feiern, Tanz, Lustbarkeiten und gefühlsbetonter Gemeinschaft. – Mittwinter.
Sendarientag – Der Tag der Krönung des ersten Königs. Ein großes Fest im Mittsommer (4. Juli.)
Segenstag – Ein Frühlingsritual. Das Segnen der Felder. Priester der meisten Götter schreiten in einer großen Prozession einher und segnen die Felder vor der Aussaat.
Erntetag – Fest im Herbst zum Abschluß der Ernte (Erntedankfest).
RELIGIÖSE GEPFLOGENHEITEN
In den meisten Gemeinden Priester der meisten Religionen (keine Grolims). Die Gottesdienste und religiösen Gepflogenheiten sind zivilisiert und vermitteln Wohlbefinden. Freunde warten aufeinander, bis der Gottesdienst zu Ende ist, bevor sie mit den üblichen Feiertagslustbarkeiten anfangen. (Eigentlich gibt es drei Götter in Sendarien – Belar, Chaldan und Nedra. Sehr wenige Angarakaner, keine Marager – wie auch – und keine Nyissaner.)
BEVÖLKERUNGSZAHLEN
Bevölkerung etwa 3 bis 4 Millionen.
ARENDIEN
GEOGRAPHIE
Arendien ist ein dicht bewaldetes Gebiet, das zwischen Sendarien im Norden und Tolnedra im Süden liegt und sich von den Bergen, wo es an Ulgoland grenzt, bis zum Großen Westmeer erstreckt. Weite, fruchtbare Ebenen dehnen sich über Hunderte von Leagues bis in die südlichen und westlichen Regionen des Königreichs aus; auf diesen Ebenen wird vorwiegend Weizen angebaut. Die Erzlager im östlichen Hochland sind bislang kaum ausgebeutet worden. Blühende Heimindustrie (Weberei und Hufschmiede). Es gibt – oder besser, gab – drei Hauptstädte in Arendien, Vo Mimbre, Vo Astur und Vo Wacune. Die beiden Letzteren sind heute infolge der Grausamkeiten des Bürgerkriegs unbewohnte Ruinenstädte. Vo Mimbre ist eine trutzige Festung, die noch immer die Narben der gewaltigen Schlacht trägt, die dort gegen die Angarakaner KalToraks geschlagen wurde. Von all unseren Königreichen des Westens ist Arendien aufgrund seiner natürlichen Beschaffenheit mit Sicherheit das gesegnetste. Seine düstere und blutige Geschichte indes beweist, daß sic n der schönsten und h Tragödien selbst i heitersten Umgebung abspielen können.
BEVÖLKERUNG *
Die Arender sind das halsstarrigste Volk von allen zwölf Königreichen, außerordentlich stolz und mit einem ausgeprägten Ehrgefühl. Während die gewöhnlichen Leute anscheinend mit gesundem Menschenverstand ausgestattet sind, ist der Adel (wie ein tolnedrischer Botschafter zu sagen pflegte) nicht von des Gedankens Blässe angekränkelt. Die Kultur ist die durch und durch feudalste und konservativste des Westens. Die Arender sind kleiner und dunkler als die hochgewachsenen blonden Alorner im Norden und zeigen bestimmte rassische Ähnlichkeiten mit den Tolnedrern und Nyissanern. Sie sind ein humorloses Volk mit einem ausgeprägten Hang zur Melancholie. Ihre Lieder sind traurige Berichte verlorener Schlachten und hoffnungsloser letzter Gefechte gegen eine gegnerische Übermacht – komplett mit langatmigen Gefallenenlisten, welche die Abstammung eines
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