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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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jeden Erschlagenen bis ins letzte Glied aufführen. Falls man den Liedern Glauben schenken kann, ergeben sich arendische Jungfrauen in rückhaltloser Weise dem Selbstmord, indem sie sich von Burgzinnen oder in Flüsse werfen oder sich beim geringsten Vorwand in eine Vielzahl scharfer Gegenstände stürzen. Arendische Männer sind wilde Kämpfer, die Ritter indes betrachten auch die einfachste Taktik oder Strategie als unter ihrer Würde. Sie sind Meister des Frontalangriffs und des letzten Gefechts. Die Attacke der mimbratischen Ritter in der Schlacht von Vo Mimbre war wahrhaft ehrfurchtgebietend, wenn auch größtenteils ein reines Ablenkungsmanöver.
    Warnung: Arender sind extrem stolz und empfindlich. Die kleinste Kränkung, ob eingebildet oder wirklich, wird eine Reaktion nach sich ziehen, von einem spontanen Fausthieb gegen die Schläfe bis zu einer förmlichen Forderung zum Zweikampf, der in Arendien stets auf Leben und Tod gefochten wird. Nur die geschicktesten Diplomaten sollten je zu diesem Volk gesandt werden.

    Aus diesem Abschnitt entwickelten sich Mandorallen und Lelldorin.
    DIE GESCHICHTE ARENDIENS
    Wie die anderen Völker der westlichen Königreiche wanderten die Arender während der ersten Jahrhunderte des zweiten Jahrtausends aus dem Osten ein. Um das Jahr 2000 existierten die drei größten Städte Vo Mimbre, Vo Wacune und Vo Astur bereits an ihrem jetzigen Ort und waren die Sitze dreier mehr oder weniger rivalisierender Herzogtümer. Das Haus Mimbre kontrollierte die südlichen Regionen, die Asturier den Westen, die Waciter den Norden. (Die wacitischen Besitztümer lagen vorwiegend in dem Gebiet, das heute Sendarien ist.)
    Die Institution der Ritterschaft bei den Arendern ist stets ein Hemmschuh für die Entwicklung des Königreichs gewesen. Ab dem
    23. Jahrhundert war Arendien mit Burgen, Wehrtürmen, befestigten Anwesen und Festungen übersät. Die gesamte Energie der Nation floß in den Krieg und die Vorbereitung des Krieges, und arendische Ritter leben in einem Zustand nahezu permanenter bewaffneter Auseinandersetzung. Die Zwistigkeiten zwischen den Herzogtümern finden ihr Gegenstück auf lokaler Ebene. Eine Meinungsverschiedenheit über ein Schwein oder einen zusammengebrochenen Zaun kann dazu führen, daß Nachbarn einander an die Gurgel gehen, und aufgrund der engen Verflechtung zwischen den verschiedenen Baronen, Grafen, Vicomtes etc. breiten sich diese lokalen Streitigkeiten rasch aus und können, wenn man ihnen nicht Einhalt gebietet, in einem offenen Bürgerkrieg enden. Das dritte Jahrtausend kennzeichnet die Phase des arendischen Expansionsdrangs. Die Asturier konsolidierten ihre Herrschaft über den Westen und befestigten in einem überraschenden Schachzug das Südufer des Arendflusses gegen die Waciter und den Südrand des großen arendischen Waldes gegen die Mimbrater. Hierdurch zerschnitten sie Arendien wirkungsvoll in zwei Teile, indem sie ihre Kontrolle auf einen Streifen ausdehnten, der von der Grenze zu Ulgoland bis zum Meer im Westen verlief. Natürlich erklärten ihnen sowohl die Mimbrater als auch die Waciter an diesem Punkt der Ereignisse den Krieg, doch die in aller Eile errichteten hölzernen Blockhäuser der Asturier bestanden die Feuerprobe und hielten dem Angriff stand. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, konnte keines der beiden anderen Herzogtümer seine gesamten Kräfte in diesen Konflikt gegen die Asturier werfen, da die Waciter infolge ihres groß angelegten Plans, ihre Macht nach Norden auszudehnen, in einen Krieg gegen die Chereker in den nördlichen Regionen Sendariens verwickelt waren, und die Mimbrater aufgrund ihres Versuchs, ihre Einflußsphäre nach Süden zu erweitern, in jahrhundertelange Auseinandersetzungen mit Tolnedra verwickelt waren.
    Dann rief der Herzog von Asturien sich zum König von Arendien aus (2618) und verlangte von seinen herzoglichen Vettern, nach Vo Astur zu kommen und ihm als Lehnsherrn zu huldigen. Es läßt sich nur schwer entscheiden, ob dieser Schachzug des Herzogs von Asturien eine kluge List war, welche die beiden anderen Herzöge dermaßen in Rage versetzen sollte, daß sie sich überstürzt von ihren anderweitigen Kriegsschauplätzen zurückzogen, um ihn anzugreifen, oder ob er das Ergebnis schierer, arroganter Dummheit war. Man ist stets geneigt, das Schlimmste von einem Arender anzunehmen, doch wir müssen die Auswirkungen ins Auge fassen und nicht beim äußeren Anschein verharren.
    Es folgte der Krieg der drei Königreiche,

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