Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes
die Generäle der Malloreaner, und heillose Verwirrung hat das Kriegsheer ergriffen ob des Todes der Könige und der Söhne der Könige und der Generäle der Malloreaner und auch der Mengen von Grolims.«
Und groß war da der Zorn des Verfluchten, und Feuer war in seinem rechten Auge und auch in dem Auge, das nicht war, und er befahl seinen Dienern, ihm den Schild an seinen verstümmelten Arm zu binden, und er ergriff sein furchtbares schwarzes Schwert, Cthrek-Goru, und trat heraus aus seinem Eisenpavillon, um in die Schlacht zu ziehen.
Und sehet, das Kriegsheer scharte sich um ihn, der sowohl König war als auch Gott, und sie führten einen Gegenangriff wider die Drasnier und Algarier und Ulgos auf der Linken und wider die Tolnedrer und Chereker auf der Rechten und schlossen auch den Ring der Schwerter um die mimbratischen Ritter vor den Toren der Stadt.
Und da ertönte von Norden das Schmettern eines mächtigen Horns, und aus der Mitte der Rivaner rief eine Stimme den Verfluchten an und sprach: »Im Namen Belars fordere ich dich heraus, Torak, du Entstellter und Verfluchter. Auch in Aldurs Namen speie ich dir meine Verachtung ins Gesicht. Bereite dem Blutvergießen ein Ende, und ich will mich dir stellen – Mann gegen Gott, und werde über dich obsiegen. Vor deine Füße werfe ich meinen Fehdehandschuh. Hebe ihn auf, oder stehe als Feigling dar vor Menschen und Göttern.«
In rasender Wut zerschmetterte Kal-Torak die Felsen um ihn herum mit seinem Schwert Cthrek-Goru, und Feuer sprang aus den Felsen, und die Angarakaner und die Malloreaner fürchteten sich gar sehr vor seinem Zorn.
Und Torak rief mit donnernder Stimme und sprach: »Wer aus dem Geschlecht der Sterblichen ist so töricht, den König der Welt herauszufordern? Wen von euch verlangt es danach, sich mit einem Gott zu messen?«
Und die Stimme aus der Mitte der graugewandeten Rivaner antwortete ihm und sprach: »Ich bin Brand, Wächter von Riva, und ich fordere dich heraus, verderbter und mißratener Götterling, dich und dein ganzes stinkendes Kriegsheer. Zeig deine Macht! Nimm meinen Fehdehandschuh auf, oder schleich dich von dannen und greife nie mehr die Königreiche des Westens an.«
Und Zedar der Zauberer hörte dies, und er riet dem Verfluchten und sprach: »Ich flehe dich an, o mein Herr, lasse dich nicht von deinem Zorn hinreißen. Dieser Rivaner ist angeleitet von deinen Verwandten. Deine Brudergötter haben sich gegen dich verschworen, und diese Herausforderung ist eine Falle und ihr böses Werk.«
Und wieder zerschmetterte Torak die Felsen mit seinem mächtigen Schwert, und wieder sprang Feuer aus den Felsen, und er entgegnete Zedar und sprach:
»Siehe, ich bin Torak, König der Könige und Herr der Herren. Ich fürchte keinen Mann aus sterblichem Geschlecht und auch nicht die blassen Schatten lange vergessener Götter. Ich werde hervorkommen und diesen großmäuligen rivanischen Narren zerschmettern, und reihenweise werden meine Feinde fallen vor meinem Zorn, und Cthrag-Yaska wird wieder mein sein, wie auch die ganze Welt.«
Und dann trat der Verfluchte aus dem Kriegsheer hervor. Schwarz war seine Rüstung und gewaltig sein Schild. Wie die Nacht schnitt das furchtbare schwarze Schwert Cthrek-Goru durch die mittägliche Luft, und Torak erhob die Stimme und sprach: »Wer ist es, der sterbliches Fleisch gegen den Willen und das unbesiegbare Schwert des Gottes Torak ins Feld führen will?«
Da trat vor ihn hin Brand, Wächter von Riva, und tat seinen grauen Umhang ab. Gepanzert war er und behelmt mit grauem Stahl, und ein mächtiges Schwert trug er und einen mit grobem Tuch verhüllten Schild. Und an seiner Seite schritt ein grauer Wolf, und über seinem Haupt schwebte eine schneeweiße Eule. Und Brand erwiderte und sprach: »Ich bin Brand, Wächter von Riva. Ich bin der, der mit dir kämpfen wird, Torak. Hüte dich vor mir, denn die Geister von Belar und Aldur sind mit mir. Ich allein stehe zwischen dir und dem Auge Aldurs, für das du den Westen mit Krieg überzogen hast.«
Und Torak erblickte den Wolf und wandte sich zu ihm und sprach: »Hebe dich hinweg, Belgarath! Flieh, wenn du dein Leben retten willst. Es mag gut sein, daß ich bald die Muße habe, dir die Belehrung zuteil werden zu lassen, die ich dir vor so langer Zeit schon versprach, und ich bezweifle, ob selbst du meine Belehrung überleben würdest.«
Doch der graue Wolf bleckte nur die Zähne vor ihm und floh nicht.
Und Torak erblickte die Eule und wandte sich zu ihr
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