Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes
Horde. Und Yar Lek Thun, König der Nadraker, und Gethel Mardu, König der Thulls, berieten sich und zogen ihre Streitkräfte von der Schlacht ab, welche um die mimbratischen Ritter tobte, auf daß sie besser den tolnedrischen Legionen entgegentreten mochten.
Und bei den Legionen waren cherekische Berserker von jener Flotte, welche die Streitmacht Tolnedras von Tol Honeth bis kurz vor die Stromschnellen des Arendflusses dreißig Meilen unterhalb von Vo Mimbre gebracht hatte, und die Äxte und gewaltigen Breitschwerter der Chereker waren furchtbar anzusehen, und die Nadraker ängstigten sich, und die Thulls zitterten.
Und von Waffenklirren hallte nun, da die Legionen und die Chereker mit den Nadrakern und den Thulls aneinandergerieten, auch der Westen wider.
Und wiederum begab Zedar der Zauberer sich zu dem schwarzen Eisenpavillon des schrecklichen Kal-Torak, und wiederum flehte er den Verfluchten an, hervorzukommen, damit das Heer nicht vernichtet werde durch ihre Feinde auf der Linken und der Rechten und die Mimbrater, die selbst zu diesem Zeitpunkt ein großes Blutbad anrichteten inmitten der Malloreaner. Und Kal-Torak wandte sich ihm voller Verachtung zu und sprach: »Hast du, Zedar, solche Angst vor einer Handvoll Mimbrater? Verläßt dein Mut dich angesichts der armseligen Überbleibsel Drasniens und der Lumpen Algariens und der blinden Kriechwesen, die sich aus der Erde Ulgos hervorgewühlt haben? Verzagst du vor den fetten, verzärtelten Legionen Tolnedras und ein paar betrunkenen Barbaren aus Cherek? Angarak ist mein Volk, der Schrecken der Welt. Die Horde ist ohne Zahl, und ich bin mit ihnen. Keine Macht der Welt vermag gegen uns zu bestehen – mit Ausnahme von Cthrag-Yaska, und er, der Cthrag-Yaska gegen mich erheben könnte, ist nicht mehr. Kehre wieder in die Schlacht zurück, Zedar, oder fliehe und rette dein Leben. Ich werde nicht hervor kommen.«
Und sehet, da geschah es, daß aus dem Wald im Norden der Stadt eine schweigende Heerschar trat, die weder jubelte noch donnerte, noch Trompeten erschallen ließ. Graue Umhänge trugen die einen oder graubraune oder solche von schmutzigem Waldgrün, und in endlosen Wogen quollen sie aus dem Wald hervor, mit grimmiger Miene und stummem Munde.
Und Zedar stockte das Herz, da er das Kommen der Rivaner gewahrte. Und die hinteren Reihen der Malloreaner wandten sich um und stürmten gegen die eintreffenden Feinde an, doch die waldgrünen Krieger waren asturische Bogenschützen, und unter dem Hagel ihrer Pfeile fielen die Malloreaner wie gemähtes Korn. Und immer mehr der schweigsamen Rivaner kamen, und mit ihnen die gewaltigen Recken Sendariens. Und sie griffen das Kriegsheer an und erschlugen die Malloreaner mit leidenschaftlicher Hingabe.
Und ein drittes Mal begab Zedar sich zum schwarzen Eisenpavillon Kal-Toraks und flehte den Verfluchten an und sprach: »Großer Herr, ich fürchte weder die armseligen Überbleibsel Drasniens noch die Lumpen Algariens, noch die blinden Wesen, die in der Erde von Ulgo kriechen; noch versetzen mich die Handvoll mimbratischer Ritter oder die verzärtelten Legionen Tolnedras oder die Berserker von Cherek in Unruhe. Wisse jedoch, daß dein Kriegsheer von vorn und auf der linken und auf der rechten Flanke angegriffen wird, und siehe!, nun kommen aus dem Wald hinter dir hervor Asturier und Sendarer und jene, welche du am meisten hassest – die Hüter von Cthrag-Yaska. Fürwahr, Herr, die Rivaner selbst sind gekommen, um gegen dein Kriegsheer zu kämpfen und dir ihre Herausforderung ins Antlitz zu schleudern.«
Da ergrimmte der Verfluchte und erhob sich und rief nach seinen Dienern, ihn zu rüsten und zu bewaffnen. Und er wandte sich zu Zedar dem Zauberer und sprach: »Siehe, Zedar, ich werde hervorkommen, auf daß die Hüter von Cthrag-Yaska mich erblicken und vor Furcht erbeben. Ich werde meine Hand gegen sie erheben, und sie werden vor mir vergehen wie welkes Laub. Schicke zu mir die Könige der Angarakaner, auf daß ich ihnen mein Kommen verkünden mag.«
Und Zedar antwortete ihm und sprach: »Siehe, Großer Herr, die Könige der Angarakaner sind nicht mehr. König Ad Rak Cthoros von den Murgos liegt tot darnieder, ein ulgonisches Hakenmesser im Gekröse. Und Yar Lek Thun von den Nadrakern starb auf der Spitze eines tolnedrischen Schwertes, und Gethel Mardu, der König der Thulls, ist gespalten vom Helm bis zur Brust von einer cherekischen Schlachtaxt. Und siehe, auch die Söhne der Könige sind nicht mehr, und auch nicht
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