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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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rivanischen Königs ihn bezwingen?«
    Und die Frau gab ihm zur Antwort und sprach: »Der tote Baum hat seine Frucht getragen, und die Samen dieser Frucht haben viele Jahrhunderte im verborgenen geruht, wie es noch viele Jahrhunderte sein wird. Wenn die Zeit gekommen ist, wird er aufstehen und Anspruch auf sein Erbe erheben, und das Feuer von Aldurs Auge wird im Jubel entzündet werden als Zeichen für dein Volk, daß sein König zurückgekehrt ist.«
    »Und wisse«, sprach der betagte Mann, »das Schwert des rivanischen Königs ist keine sterbliche Waffe. Aldurs Auge, welches seinen Knauf krönt, ward geschaffen vom Gott Aldur, und die beiden Sterne, die vom Himmel fielen und von Riva zu Heft und Klinge geschmiedet wurden, sandte der Gott Belar, und siehe, die Geister der beiden Götter sind in dem Schwerte. Mit diesem Schwerte kann Torak Einauge vernichtet werden – und nur mit diesem Schwerte.«
    »Aber das Schwert hängt an dem großen schwarzen Felsen hinter dem Thron in Riva«, sprach Brand. »Das Auge Aldurs, das du mir in diesen Schild einzusetzen befahlst, ist nicht mehr mit jenem Schwerte verbunden. Der Thronsaal des rivanischen Königs ist dumpfig und unbenutzt, und die Feuchtigkeit der See ist hereingekrochen, und das Schwert schwitzt roten Rost aus, der sich von seiner Spitze über die schwarze Felsoberfläche verteilt; es verblutet, da die rivanischen Könige nicht mehr sind.«
    »Siehe, Brand, Wächter von Riva«, sprach da die Frau, gebieterisch wie eh und je. »Das Schwert von Riva mag zehnmal tausend Jahre lang Rost bluten und wird doch nicht eine Unze Eisen verlieren. Es ist ein heiliges Artefakt, geschmiedet von Riva selbst, und die Geister von Belar und Aldur sind in ihm. Es kann nicht vergehen, noch kann es sich verändern oder wandeln. Es harret des Nahens der großen Schlacht, in der das Schicksal der Welt entschieden wird. Das ist sein Zweck; für ihn allein ward es geschmiedet. Es ist ein Werkzeug, vom Schicksal bestimmt, im Streit der Götter erhoben zu werden – geschmiedet ward es, um das unsterbliche Lebensblut Toraks zu vergießen. Einen anderen Zweck hat es nicht, und es wird ausharren, bis es seinen Zweck erfüllt hat – und müßte es bis ans Ende aller Tage sein.«
    Und Brand war es zufrieden, und er wies seine Armee an, das Schlachtfeld vor der Stadt vom Strandgut des Angarakaners, Murgos und Thulls, des Nadrakers und Grolims zu säubern und von den ungezählten Toten des riesigen Mallorea.
    Und als dies vollbracht war, kamen die Edlen Arendiens zu ihm und sprachen: »Siehe, der König der Mimbrater ist tot, und auch der Kriegsherr der Asturier, denn sie haben einander im Zweikampfe erschlagen, so groß war der Haß des einen auf den anderen. Bleibe bei uns, Brand, und sei du unser König, damit nicht der Bürgerkrieg, der die Arender seit unzähligen Jahren entzweit, von neuem ausbricht und Arendien vernichtet.«
    Und Brand erwiderte ihnen und sprach: »Wer ist der Erbe des mimbratischen Throns, den mein Königtum enteignen würde? Und wo ist das Kind der asturischen Herzöge, das meine Thronbesteigung gleichfalls anfechten würde?«
    »Korodullin ist der Kronprinz der Mimbrater«, sprachen da die Edlen.
    »Einen anderen gibt es nicht?« fragte Brand.
    »Nein, Herr«, sprachen die Edlen. »Mit ihm stirbt das Geschlecht aus. Ein Schwertstreich, und das Haus von Mimbre ist nicht mehr.« Brand blickte sie an und schwieg.
    »Und Mayaserana ist die Letzte des asturischen Geschlechts«, fuhren die Edlen fort. »Sie ist recht jung und schwach. Ein scharfes Messer, über ihre Kehle gezogen, löscht Astur so leicht aus wie Mimbre.«
    Und Brand ergriff das Wort und sprach: »Bringt sie zu mir!« Und so geschah es. Und er wandte sich zu ihnen und sprach: »Nun endet das Blutvergießen zwischen Astur und Mimbre. Es ist mein Wille, daß ihr miteinander verheiratet werdet, das eine mit dem anderen.« Und Korodullin, der Kronprinz von Mimbre, entgegnete ihm hitzig und sprach: »Eher würde ich sterben, als die Schmach einer Heirat mit einem so schmutzigen Balg von Strauchdieben zu erdulden!«
    Und Mayaserana, die Herzogin von Astur, erwiderte nicht minder hitzig und sprach: »Du magst ja befehlen, Großer Brand, Wächter von Riva, doch solange Seil oder Messer oder Speer oder hohe Zinnen oder der tiefe, kalte Fluß noch Macht haben, Leben zu nehmen, wirst du mich nicht atmend ins Brautbett eines solch gräßlichen Abkömmlings von Dieben und Thronräubern bringen!« Und Brand war erzürnt ob

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