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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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paßt zu Wesen und Geist dieser barbarischen Rasse. Das Buch von Torak jedoch ist eine Übersetzung aus dem Alt-Angarakanischen (eine Sprache, mit der ich nicht vertraut bin) und unterliegt somit all den beklagenswerten Irrtümern, die Übersetzungen gemeinhin auszeichnen. Und das sogenannte Buch Ulgo ist schierer Unsinn. Ich war schon immer ein Anhänger der Meinung, daß die Ulgos lediglich eine Rasse fanatischer Ketzer sind, die man schon vor Jahrhunderten mit Feuer und Schwert zu einer anständigen Religion hätte bekehren müssen. Derjenige Teil, der sich mit der Geschichte der zwölf Königreiche des Westens befaßt, ist hingegen ein solides und achtenswertes Stück Arbeit – und so sollte es auch sein. Das Dokument wurde aus der Kaiserlichen Bibliothek in Tol Honeth gestohlen (und trägt noch deren Siegel). Mein einziges Problem mit dem Manuskript ergibt sich daraus, daß es sich um die offizielle Version handelt, gespickt mit all jener speichelleckerischen Schmeichelei über das Haus Borune, auf die die jetzige Dynastie so sehr erpicht ist.
    Der letzte Abschnitt, die arendische Märchengeschichte über die Schlacht von Vo Mimbre, bildet den passenden Abschluß des ganzen Werkes, da es von Anfang bis Ende völliger Unsinn ist. Und nun ist mein Werk vollendet. Ich wünsche Ihrer Kaiserlichen Hoheit all die Freude damit, die sie so ganz und gar verdient. Einen einzigen Wunsch habe ich noch, bevor ich nach Mar Terin abreise. Aus tiefstem Herzen bete ich zum Großen Nedra, daß die borunische Dynastie, die das Reich so heruntergewirtschaftet hat, von den Honethitern ersetzt werden möge – eine Familie mit dem richtigen Sinn für die Tradition, eine Familie, die diejenigen, welche ihr treu gedient haben, gebührend zu belohnen weiß. Und nun, Lebewohl.

    MEISTER JEEBERS
Mitglied der Kaiserlichen Gesellschaft
Privatlehrer des Kaiserlichen Haushalts
    Gegeben und besiegelt zu Tol Honeth im Jahre 5378.

    KURZER EINWURF

    Sind Sie noch da? Erstaunlich! Wenn Sie die ›Belgariad‹ gelesen haben, sehen Sie jetzt bestimmt, woher das meiste davon stammt. (Wenn Sie die ›Belgariad‹ nicht gelesen haben, warum lesen Sie dann das hier?) Die Vorstudien, die Sie bis hierher so tapfer ertragen haben, haben uns unsere Geschichte geliefert. Unsere Charakterskizzen haben uns unsere Figuren geliefert. Die Gespräche sind aus dem vorliegenden Werk erwachsen. Ich bin sicher, Ihnen ist ein gewisses Maß an Gezänk unter den Truppen nicht entgangen. Großherzige und edle Kameradschaft klingt phantastisch, aber sowohl meine Frau als auch ich sind beim Militär gewesen und wissen, wie unrealistisch eine solche Vorstellung ist. Ein Teil unserer Absicht bestand darin, epische Fantasy mit einem starken realistischen Überzug zu schreiben. Die Unmittelbarkeit – dieses Gefühl, die Charaktere wirklich zu kennen, das viele Leser erfahren haben – entsteht durch Realismus in Dialog und Detail. An einem Großteil davon dürfen wir meiner Frau die Schuld geben. Ich war immer mit meinem ›großen Bogen‹ zugange; sie aber brachte mich unerbittlich auf den Boden der Tatsachen zurück mit Bemerkungen wie: ›Es ist so Schwarz-Weiß. Da muß Farbe rein.‹ Oder: ›Die haben seit drei Tagen nichts mehr gegessen‹. Oder: ›Glaubst du nicht, es ist Zeit, daß die Leute mal wieder ein Bad nehmen?‹ Hier stehe ich nun und versuche die Welt zu retten, und ›Polgara‹ nervt mich mit ihrem Bad!
    Frauen! (Kommt Ihnen das bekannt vor?) Häufig rannte ich auch gegen die Mauer namens: ›Eine Frau sagt so etwas nicht. Das ist ein typisch männlicher Ausdruck. Frauen würden ihn nie benutzen.‹ Ich grummelte dann immer ein bißchen, bevor ich nachgab und es auf ihre Art machte. Meine persönliche Schreibstrategie ist: ›Zieh es durch und bring die Geschichte zu Ende, und dann geh noch einmal an den Anfang zurück und bereinige und glätte sie.‹ Sie will es von Anfang an richt nt, mich nicht ig gemacht sehen, und ich habe geler mit der Dame a ortlich ist – es nzulegen, die für die Küche verantw sei denn, ich hätte an dem Tag gerade Lust auf gekochtes Hundefutter.
    Nun wollen wir all den Kritikern antworten, die stolz verkünden, unsere Bücher seien ein einziges Derivat. Aber was ist schon neu? Chaucer hat Derivate verfaßt. Shakespeare nicht minder. Der literarische Wert einer Geschichte besteht in der Art ihrer Darbietung. Man kann, wenn man möchte, jede Fabel bis zur Absurdität reduzieren. Es gibt eine – wahrscheinlich apokryphe –

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