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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nicht zu dem Fest erschienen. Die anderen Gäste haben sich sattgegessen, doch dieses große Festmahl des Lebens wartet noch auf den Geliebten Gast, der als letzter kommt, und ich sage es allem Volke: Er ist es, der uns erwählen wird. Darum erwartet sein Kommen, denn es ist gewiß. Die Zeichen dafür stehen am Himmel geschrieben, und im Inneren der Felsen erklingt Flüstern, das davon raunt. Und da Himmel und Erde es bezeugen, wie könnte es nicht geschehen? Bereitet euch denn auf sein Kommen vor. Grämt euch nicht mehr und wendet eure Gesichter dem Himmel zu und auch der Erde, auf daß ihr die Zeichen lesen lernet, welche dort geschrieben stehen, denn dies sage ich allem Volke: Von euch hängt sein Kommen ab. Denn sehet, es mag sein, daß er euch nicht erwählt, wenn ihr ihn nicht erwählt. Und das ist das Schicksal, für das wir geschaffen wurden.
Erhebe dich, o mein Volk. Kauert nicht länger in vergeblicher und törichter Klage auf der Erde. Nehmt die Aufgabe an, die vor euch liegt, und bereitet den Weg vor für Ihn, der gewiß kommen wird.«
Gar sehr wunderten wir uns über die Kunde, die uns zuteil geworden, und wir bedachten sie gewissenhaft. Und wir fragten die Seherin, doch ihre Antworten waren dunkel und rätselhaft. Und wir erkannten, daß das Versprechen eine Gefahr barg. So wandten wir unsere Gesichter dem Himmel zu und lauschten dem Wispern, welches aus der Erde emporsteigt, auf daß wir sehen und hören und lernen möchten. Und als wir lernten, das Buch des Himmels zu lesen und das Flüstern im Inneren der Felsen, stießen wir auf Myriaden von Warnungen, daß zwei Geister zu uns kommen würden, und der eine war gut, und der andere war böse. Und so mühten wir uns sehr, auf daß wir den wahren Geist und den falschen Geist unterscheiden lernten, um zwischen ihnen wählen zu können. Und da wir das Buch des Himmels lasen, fanden wir zwei Zeichen; und da wir der Erde lauschten, hörten wir zwei Stimmen; und große Sorge befiel uns, denn wir konnten nicht entscheiden, welches Zeichen das wahre Zeichen war und welche Stimme die wahre Stimme. Wahrlich, das Böse tritt im Gewande des Guten auf im Buch des Himmels und in der Sprache der Erde, und kein Mann ist so weise, daß er ohne Hilfe zwischen ihnen zu wählen vermöchte. Und als wir dies bedacht hatten, kamen wir hervor aus dem Schatten am Fuße der Berge von Korim und zogen in die Länder jenseits der Gipfel, wo wir uns niederließen. Und wir schoben alle menschlichen Sorgen beiseite und widmeten uns ganz der Aufgabe, die vor uns lag. Und wir erforschten alle Wege der Weisheit, mit deren Hilfe wir den wahren Gott von dem falschen unterscheiden könnten, wenn die beiden zu uns kämen und jeder von ihnen sagte: »Ich bin der Weg.« Unsere Hexen und unsere Seher suchten die Hilfe der Geisterwelt, und unsere Nekromanten hielten Rat mit den Toten, und unsere Auguren ersuchten die Erde um Rat. Aber wisset, die Geister und die Toten und die Felsen wußten nicht mehr als wir, und wir entdeckten, daß sie ebenso verwirrt und bekümmert waren wie wir. Dann versammelten wir uns schließlich auf einer fruchtbaren Ebene, um alles zusammenzutragen, was wir von der Welt der Menschen, der Welt der Geister, dem Buch des Himmels und den Stimmen der Erde gelernt hatten. Und sehet, dies sind die Wahrheiten, die wir erfahren haben von den Sternen, von den Felsen, von den Herzen der Menschen und von den Seelen der Geister: Wisse denn, o mein Volk, daß am Boden des endlosen Brunnens der Zeit die Spaltung alles verdorben hat, was ist – denn Spaltung liegt im Herzen der Schöpfung selbst. Und manche haben gesagt, dies sei natürlich und werde andauern bis an das Ende aller Tage, aber dem ist nicht so. Wäre der Spaltung Ewigkeit beschieden, wäre es der Zweck des Universums, sie zu erhalten. Doch die

    Sterne und die Geister und die Stimmen in den Felsen künden von einem Tag, da die Spaltung enden und alles wieder heil und ganz und eins werden wird, denn die Schöpfung selbst weiß, daß dieser Tag kommen wird.
Wisse weiter, o mein Volk, daß zwei Geister im Herzen der Zeit miteinander ringen, und diese beiden Geister sind die zwei Seiten dessen, was die Schöpfung gespalten hat. Und zu einem bestimmten Zeitpunkt werden diese Geister auf dieser Welt aufeinandertreffen, und dann wird die Zeit der Wahl kommen. Und sollte die WAHL nicht getroffen werden, werden die Geister in eine andere Welt hinübergehen und sich dort gegenübertreten, und diese Welt wird verlassen werden,

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