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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sehr lieben, mehr als wett. Tolnedrische Kaufleute haben sich mehr als zwei Jahrtausende lang bei den verschiedenen Dynastien tolnedrischer Kaiser stets bitterlich über diese Vorteile beklagt: Ohne nennenswerten Erfolg, da die gewieften cherekischen Unterhändler sich in den Vereinbarungen von Val Alorn bereit erklärten, eine Steuer von zehn Prozent auf ihren Nettoerlös von jeder in Tolnedra verkauften Ware zu zahlen – direkt in die Privatschatulle des Kaisers.
    Im Jahre 4002 segelte die gesamte cherekische Flotte, augenscheinlich aufgrund eines Geheimabkommens mit den Rivanern, nach Süden und nahm an dem Angriff auf Nyissa teil. Seit jener Zeit ist es kein Geheimnis mehr, daß es ein alornisches Staatenbündnis gibt – eine widerrechtliche Übereinkunft und eine unmittelbare Verletzung zahlreicher Verträge mit Tolnedra, die alle eine Ausschlußklausel enthalten, welche der unterzeichnenden Nation untersagt, ohne tolnedrische Zustimmung Verträge oder Vereinbarungen mit anderen Nationen zu schließen.
    Man muß jedoch gestehen, daß diese Geheimvereinbarungen während des Krieges gegen die angarakanischen Horden Kal-Toraks (4865-75) außer Kraft gesetzt waren, als die Alorner sich als Reaktion auf die nahezu vollständige Zerstörung Drasniens und die Vernichtung der algarischen Herden wie ein Volk erhoben. Es geschah im Jahre 4875, daß cherekische Kriegsschiffe erstmals in Tol Honeth auftauchten und praktisch die gesamte Kaiserliche Garnison nach Norden zum Arendfluß und von dort den Fluß hinauf auf die weite Ebene westlich von Vo Mimbre transportierten, so daß dieses Heer die rechte Flanke der Angarakaner angreifen konnte. Überdies muß man einräumen, daß es die Persönlichkeit des rivanischen Wächters war, welche den gesamten Westen gegen die angarakanische Gefahr mobilisierte. Die Führerschaft dieser einzigartigen Streitmacht aus Rivanern, Cherekern, Sendarern und Nordarendern, die den Rücken der malloreanischen Horde angriff, war der entscheidende Schlag auf jenem blutigen Schlachtfeld, zumal die algarische Kavallerie, die Reste der drasnischen Infanterie sowie die Ulgo-Irregulären den Angriff auf die angarakanische Linke bereits begonnen hatten. Dieser Angriff mit drei Spitzen – der massivste Angriff in der gesamten Militärgeschichte –, gilt allgemein als das einzige Mittel, mit dem der angarakanischen Flut Einhalt zu gebieten war.
    Cherek hat sich in den Jahren, die auf die angarakanische Niederlage folgten, einer anhaltenden wirtschaftlichen Blüte erfreut, indem es von der Hilfe profitierte, die es den Drasniern beim Wiederaufbau ihrer Städte Boktor und Kotu angedeihen ließ, sowie von der Instandsetzung der Dammstraße durch die Aldursümpfe auf der Großen Nordstraße.
    Der gegenwärtige König von Cherek ist Anheg IX. (von manchen Anheg der Verschlagene genannt). Er sitzt seit neun Jahren auf dem Thron in Val Alorn. Anheg ist ein großer, dunkelhaariger Mann mit grobschlächtigem Gesicht. Obwohl er die alornische Vorliebe für rüpelhafte Trinkgelage und laute Prahlerei zu teilen scheint, ist er ein höchst gebildeter Mann und ein gerissener Politiker, der voll im Bilde ist, sowohl was die komplexe Politik der südlichen Nationen wie die eher elementaren Bündnisse der alornischen Königreiche betrifft. Er verbringt viel Zeit mit Studien und gilt bei denen, die ihn kennen, dem tolnedrischen Kaiser als mindestens ebenbürtig, obwohl dieser ja den Vorteil hat, von gleich einer ganzen Universität ausgebildet zu werden. Der König von Cherek aber führt seine eigenen Studien; man munkelt, daß er sogar AltAngarakanisch gelernt hat, um das verbotene BUCH TORAKS im Original lesen zu können, ein Werk, das von allen zivilisierten Nationen und Religionen einhellig abgelehnt wird.
    Der Palast Anhegs ist ein gewaltiges Labyrinth unbenutzter Zimmer und feuchter Korridore – womöglich angemessen für ein Gebäude, an dem dreitausend Jahre lang gebaut wurde. Die Privatgemächer sind dem Studium und obskuren Experimenten gewidmet.
    Anhegs engster Freund und Berater ist sein Vetter Barak, ein riesenhafter alornischer Krieger mit dem Gemüt eines Berserkers und dem Feingefühl eines tolnedrischen Botschafters. Wie aus verläßlicher Quelle verlautete, wurde Barak mit einer Reihe sehr heikler Missionen für seinen Vetter betraut. Unsere Informanten in Val Alorn berichten indes, daß man im cherekischen Adel allgemein glaubt, er leide unter irgendwelchen geheimnisvollen Stigmata oder einem

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