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Das Auge der Dunkelheit (German Edition)

Das Auge der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Das Auge der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dekkard
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herum. Eine klare Botschaft. Steckt ihr die Nase raus, seid ihr dran.
Für Leonard stellten sich jetzt ein paar Dinge zusammen.
„Ihr Kris, mit dem Gandring umgebracht wurde. Lin hat ihn an sich genommen. Und vermutlich war sie es auch, die ihn mir dann untergeschoben hat. Und das bedeutet auch, sie arbeitet mit den Leuten zusammen, die Ihr Schiff überfallen haben.“
„Heilige Hure!“, entfuhr es Runciman. „Wie kann man sich nur so in jemandem täuschen?“
Die Männer verstummten. Beide hatten sie sich getäuscht. Wo sich der Ort befand, der wesentlich dazu beigetragen hatte, erkannten sie auch. Sie lagen direkt darunter.
„Und ich hatte erst Ihre Hausangestellte im Verdacht.“
„Ajay“, ergänzte Runciman.
„Ja, Ajay. Sie ist in der Nähe meines Hotels herumgeschlichen.“
„Nein, nein. Sie ist komplett harmlos. Das können Sie mir glauben. Sie ist nur in letzter Zeit auf dem Buddhismus-Trip. In der Nähe des Old Empire gibt es einen Tempel. Aber worum zum Donnerwetter geht es hier eigentlich?“
„Das Auge der Dunkelheit. Der Kris. Es gibt noch mehr von diesen Palmblättern. Darauf steht eine verschlüsselte Botschaft, wo er zu finden ist.“
„Das Auge der Dunkelheit“, sagte er andächtig und stieß einen Pfiff aus. „Das erklärt einiges.“
Im gleichen Moment prallte eine Kugel jaulend am stählernen Bettfuß ab, sauste durch den Raum und blieb in der Tür stecken.
„Was soll das heißen, das erklärt einiges?“, wollte Leonard wissen.
„So sehr ich die Unterhaltung mit Ihnen schätze, Mister Finney. Aber ich glaube, wir müssen uns was einfallen lassen. Der Dreckskerl versucht, uns mit Querschlägern herauszutreiben.“
Das nächste Geschoss zersplitterte den Holzrahmen direkt über dem Stahlfuß.
„Gibt es eine Alarmanlage?“
„Natürlich. Ich hab ´ne Menge für diese Hütte hingeblättert“, antwortete Runciman. „Die Leitung geht sogar direkt in die nächste Polizeiwache.“
„Noch besser. Geben Sie mir die Pistole.“
„Das Nachbarhaus ist viel zu weit weg. Selbst wenn Sie den Kerl ins Visier kriegen. Auf diese Distanz hat sie nicht genug Durchschlag.“
„Das weiß der Typ da drüben ja nicht. Ich brauch nur ein paar Sekunden freies Schussfeld.“
Leonard streckte den Arm vor und gab vier Schüsse blind durch das offene Fenster ab. Schlagartig ruckte das rote Pünktchen zur Seite. Leonards Plan ging auf, der Schütze suchte vorsorglich Deckung. Aber er würde schnell merken, dass keine Gefahr für ihn bestand.
Die Zeit würde reichen. Leonard rollte unter dem Bett hervor. Nur von hier konnte er den Schaltkasten der Alarmanlage unter Beschuss nehmen. Auf dem Rücken liegend legte er an. Sechs weitere Schüsse krachten, dicht hintereinander. Die ersten beiden zerfetzten die Abdeckung des Schaltkastens, die nächsten verfehlten das Ziel. Aber der letzte saß und erzeugte einen Kurzschluss in der Signalleitung. Im Flur vor dem Appartement und vier Stockwerke unter ihnen heulten grell zwei Sirenen auf. Rechtzeitig rollte Leonard wieder unter das Bett. Das Parkett wurde von mehreren Projektilen durchlöchert, die der Scharfschütze wütend herüberschickte.
„Kompliment“, sagte Runciman anerkennend. „Das wird den Kerl verjagen. Aber,“ fügte er hinzu, „in maximal fünf Minuten taucht die Polizei hier auf.“
    Detective Chao pappte ein Blaulicht auf das Wagendach und preschte mit Gehupe los.
„Nich´n bisschen übertrieben, Chief?“
Mit einer Handbewegung wies Inspector Sung ihn an, schneller zu fahren. Zunächst hatte er gehofft, die Nachricht seines Detective –wir haben ihn- bezöge sich auf Finney. Aber der Auftraggeber des toten Panjang-Punks war auch kein schlechter Fang. Wieder dachte er an das Leck in seiner Abteilung. Nein, ein wenig Eile war angebracht. Endlich hatten sie mal einen kleinen Erfolg. Weiß der Teufel, was passierte, wenn wieder die Falschen davon erfuhren.
„Wirklich ein nettes Pärchen“, meinte Chao und umkurvte mit hohem Tempo die Fahrzeuge auf der Changi Road, die sie in die Innenstadt führte.
„Pärchen?“
„Ja. Es war ein Mädchen bei ihm“, bestätigte der Detective und grinste schmutzig.
„Na ja, buddhistischer Mönch, ein Mädchen, zusammen in einem Zimmer. Irgendwie verdächtig. Sie wurde auch verhaftet.“
Eine halbe Stunde später stürmten Sung und Chao über die Gänge des Crime Department , begleitet von einem Constabler.
„Er ist in Verhörraum 2“, sagte der Constabler. „Also, wenn das ein

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