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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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»Lass uns dort rasten und erzähl mir, was geschehen ist.«
    »Und ihr mir.«
    »Was ist mit Zokora und den anderen?«, fragte Sieglinde.
    »Sie konnten sich ebenfalls befreien. Wir werden sie gegen Abend treffen, dann können sie es selbst erzählen«, antwortete ich ihr.
    »Ich habe dich vermisst«, sagte Leandra leise, und ich drückte ihre Hand.
    Die Bezeichnung Haus war für dieses offene Zelt eine Übertreibung, aber wir fanden einen halbwegs ruhigen Platz. Ich hatte nun endlich die Muße, meine Liebste und die anderen Gefährten zu betrachten. Auch sie waren auf die Idee gekommen, sich die Haare zu färben. Leandra mit schwarzen Haaren zu sehen war mehr als seltsam, auch Sieglinde wirkte eigentümlich auf mich, Janos hingegen hatte schon immer schwarze Haare.
    Was mich mehr überraschte, war die tiefe Bräune von Leandras Haut, dunkler noch als meine eigene. Meine Liebste wirkte seltsam verändert durch die Farbe ihrer Haut und ihrer Haare, nur die violetten Augen waren noch dieselben.
    »Wie konntest du so dunkel werden?«, fragte ich verwundert. »Ich hätte schwören können, dass die Sonne dich nicht mag.«
    »Ein wenig Sonnenbräune bekam ich schon auf dem Weg zu Fahrds Gasthof«, sagte sie mit einem überraschend scheuen Lächeln. »Aber anders als Janos, der die Sonne in sich aufsaugt, als sei er hier geboren, geschah bis auf diese leichte Bräunung nichts weiter, mein Haar bleichte sogar weiter aus. Aber, wie du siehst, ist es nun schwarz.«
    »Wie kann dein Haar nur so lang sein?«, fragte ich sie, woraufhin sie lachte.
    »Es sind nicht meine Haare. Es ist eine Perücke! Ich trage sie wie einen Helm.«
    Falsche Haare! Auf was für Ideen Menschen kamen!
    »Und deine Haut?«
    »Walnussöl. Es bräunt die Haut.« Deshalb also schmeckte sie so fremd.
    Ich wandte mich den anderen zu, im Moment damit zufrieden, Leandras Hand zu halten. »Wie geht es euch?«
    »Wieder gut«, sagte Janos leise. »Es war furchtbar, in Ketten zu liegen. Was hätte ich um eine Fähigkeit gegeben, die uns hätte helfen können, aber da ich über keine verfüge, musste ich mich in Geduld üben. Es fiel schwer.« Er nahm Sieglindes Hand und sah sie innig an.
    »Und dir, Sieglinde?«, fragte ich.
    »Bis Leandra erwachte, war es ein Albtraum.«
    Ich sah zu Janos hinüber, aber er schüttelte den Kopf. »Es geschah nichts, außer dass wir gefangen waren.«
    Ich nickte erleichtert. »Wie geht es Serafine?«
    Sieglinde blickte auf ihre Tasse herab. »Sie ist schweigsam, ich glaube, sie ist fast gegangen.« Als sie ihren Blick wieder erhob, hatte sie Tränen in den Augenwinkeln.
    Es war nun schon fast sechs Wochen her, dass Sieglinde Serafine zu sich eingeladen hatte. Wie lange konnte sich die Seele einer Toten in dieser Welt halten?
    »Ich habe das Lager der Sklavenhändler gefunden. Ich hatte vermutet, dass es dir schwer fallen würde, dich aus dem Betäubungsschlaf zu lösen. War dem so?«
    Leandra nickte. »Sie haben mir hinterher erzählt, dass mein Herz kaum mehr schlug. Wie lange warst du betäubt?«
    »Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber mein Diener Armin sagte, es seien drei Tage gewesen.« Ich sah die fragenden Blicke und lachte. »Ihr werdet Armin kennenlernen. Er ist ein seltsamer Kauz.«
    »Ich lag fast sechs Tage in dem Schlaf gefangen«, berichtete Leandra. »Unsere Freunde hier träufelten Wasser in meinen Mund, sonst wäre ich verdurstet.«
    Ich schluckte und schloss die Augen. »Wie geht es dir jetzt?«
    Sie lächelte und drückte meine Hand. »Wieder gut. Als ich erwachte, dauerte es noch, bis ich wusste, wo ich war und was geschah. Sie hatten Wasser für mich aufgespart. Es war nicht das sauberste, aber es half. Unser Glück war, dass einer der Wagen der Sklavenhändler ein Rad verlor und so ihre Reise verlangsamte. Sonst wären wir auf einem Schiff aufgewacht und vielleicht an einem ganz anderen Ort.« Sie holte tief Luft. »Als ich wieder klar denken konnte, packte mich die Wut. Ich zerstörte die Tür des Käfigwagens und warf einen Blitz auf zwei der Sklavenhändler. Ein Fehler, wie sich zeigte, denn ich hatte nicht die nötige Kraft und brach zusammen. Janos und Sieglinde erschlugen die anderen Sklavenhändler.«
    »Janos verlor einen Finger seiner linken Hand«, sagte Sieglinde leise.
    Janos machte eine wegwerfende Geste. »Das erste Glied des kleinen Fingers. Er hätte schlimmer kommen können«, sagte er und hob seine Hand hoch. Er trug Handschuhe, man musste genau hinsehen, um zu erkennen, dass die

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